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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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ebenso schön wie Lady Ryana.«
    Er schüttelte den Kopf. »Wunderschöne Geschöpfe. Manche Menschen nennen sie Götter. Ich würde gern mit einem reden.«
    Pug sagte: »Ryana ist noch jung, sie lernt gerade; jahrelang hat sie als Geschöpf der Wildnis gelebt, wie es bei ihrer Art üblich ist; sie ist kaum in der Lage, ihr Wesen oder ihre neue Macht zu begreifen. Es wäre besser, wenn wir ihre Begegnungen mit Menschen für eine Weile begrenzen.«
    Nakor zuckte mit den Schultern. »Wenn Ihr es sagt. Ich hab sie gesehen. Das genügt mir vielleicht.«
    Pug lächelte. »Ihr seid ein außergewöhnlicher Mann.«
    Nakor zuckte abermals mit den Schultern. »Ich pflege mich nur nicht über Dinge aufzuregen, die ich nicht in der Hand habe.«
    »Warum der Besuch, Nakor?«
    Der Mann, der sonst immer grinste, zog eine betrübte Miene.
    »Zwei Gründe. Ich wollte Euch gern kennenlernen, weil es Eure Worte waren, die mich nach Stardock gebracht haben.«
    »Meine Worte?«
    »Ihr habt mal einem Mann namens James gesagt, er solle, wenn er jemanden wie mich trifft, sagen: ›Es gibt keine Magie‹.« Pug nickte.
    »Als er das also zu mir gesagt hat, ging ich nach Stardock, um Euch zu suchen. Ihr wart gegangen, ich blieb jedoch trotzdem einige Zeit dort. Ich habe viele ernsthafte Männer kennengelernt, die nicht verstanden, daß Magie nur aus Tricks besteht.«
    Pug mußte grinsen. »Ich habe gehört, Ihr hättet Watume und Körsh ziemlich schockiert.«
    Nakor grinste ebenfalls. »Sie sind kleinliche Männer, die ihre Schule viel zu ernstnehmen. Ich hielt mich an die Schüler und konnte viele von meinem Standpunkt überzeugen. Sie nennen sich mir zu Ehren die Blauen Reiter und haben sich zusammengetan, um den Weisheiten dieser beiden Klatschtanten etwas entgegenzusetzen.«
    Pug lachte. »Die Brüder Körsh und Watume waren meine gelehrigsten Schüler. Ich glaube, sie würden es nicht gern sehen, wenn Ihr sie als Klatschtanten bezeichnet.«
    Nakor sagte: »Bestimmt nicht. Sie sind aber welche. Und sie verstehen einfach nicht, daß es keine Magie gibt.«
    Pug seufzte. »Als ich zurücksah und feststellte, was zehn Jahre Arbeit in Stardock bewirkt hatten, entdeckte ich die Wiederholung der Vergangenheit, eine neue Versammlung der Erhabenen, wie es sie auf Kelewan gegeben hatte: eine Gruppe von Männern, die auf Kosten anderer nur ihrer eigenen Macht und Größe dienen.«
    Nakor nickte. »Sie lieben es, geheimnisumwoben zu sein, und tun so, als wären sie schrecklich wichtig.«
    Pug lachte. »Oh, wenn Ihr mich damals vor so vielen Jahren auf Kelewan besucht hättet, dann hättet Ihr auch nichts Gutes über mich zu sagen gehabt.«
    »Ich habe einige der Erhabenen getroffen«, antwortete Nakor.
    »Das Spalttor ist noch immer offen, und wir handeln mit dem Kaiserreich. Die Waren der Tsurani kommen hindurch, und wir schicken dafür Metalle. Die Herrin des Kaiserreichs ist eine gewiefte Unterhändlerin, und auf beiden Seiten sind alle zufrieden. Von Zeit zu Zeit kommt ein Erhabener zu Besuch. Und einige fremde Magier aus Chakahar. Wußtet Ihr das nicht?«
    Pug schüttelte den Kopf und seufzte. »Wenn die Cho-ja-Magier aus Chakahar in Stardock sind, dann ist es mit der Herrschaft der Versammlung über das Kaiserreich vorbei.« Sein Blick wurde betrübt. »Es gibt Dinge, von denen ich glaubte, ich müßte sie zu meinen Lebzeiten nicht mehr mit ansehen, Nakor. Das Schicksal der Versammlung lag zu allererst in ihrer eigenen Hand – doch vieles, was ihr die Macht gab, war auf Angst und Lügen gegründet: Lügen über Magier, Lügen über das Kaiserreich und Lügen über diejenigen jenseits der Grenzen des Kaiserreichs.«
    Nakor schien zu begreifen, was Pug meinte. »Lügen können ein langes Leben haben. Doch sie leben nicht ewig. Ihr solltet zurückkehren.«
    Pug schüttelte den Kopf, er war sich nicht sicher, ob der kleine Mann Kelewan meinte oder Stardock. »Vor neun Jahren habe ich meine Vergangenheit hinter mir gelassen. Meine Kinder sehen jetzt so aus, als wären sie so alt wie ich, und bald werden sie sogar älter aussehen. Ich habe meine Frau und meine Lehrer begraben. Und alte Freunde in beiden Welten haben sich auf die Reise zur Halle der Toten gemacht. Ich will nicht mitansehen müssen, wie meine Kinder alt werden.« Pug stand auf und ging hin und her. »Ich weiß nicht, ob es richtig war, ich hatte davor nur mehr Angst als vor allem anderen.«
    Nakor nickte. »Wir sind uns in mancherlei Hinsicht ähnlich.«
    Pug starrte den kleinen Mann

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