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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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an. »In welcher Hinsicht?«
    Nakor grinste. »Ich lebe schon dreimal so lange wie ein normaler Mensch. Meine Geburt wurde zu Zeiten der Zählung von Kaiser Sajanjaro, dem Urgroßvater der Frau von Kaiser Diigaí in die Bücher eingetragen. Ich habe vor neun Jahren die alte Kaiserin gesehen. Sie hatte seit mehr als vierzig Jahren geherrscht. Ich kann mich noch daran erinnern, wie sie ein Kind war, und ich sah damals genauso aus wie ich heute vor Euch stehe.« Nakor seufzte. »Ich habe nie anderen Menschen vertraut, vielleicht meines Berufes wegen.« Er brachte scheinbar aus dem Nichts ein Kartenspiel hervor und fächerte das Blatt mit einer Hand auf; dann, mit einer schnellen Bewegung, waren die Karten wieder verschwunden. »Aber ich verstehe, was Ihr meint. Niemand von denen, die ich als Kind kennengelernt habe, lebt heute noch.«
    Pug setzte sich wieder auf den Brunnenrand und fragte: »Was war Euer zweiter Grund?«
    Nakor erwiderte: »Ich sehe manchmal Dinge. Ich weiß nicht wie, aber es gibt Momente, in denen ich einfach etwas weiß. Nicholas hat sich auf eine Reise gemacht, die ihn viel weiter als nur bis nach Crydee bringen wird. Und er wird vielen Gefahren begegnen.«
    Pug schwieg eine Weile und dachte über das nach, was der kleine Mann gesagt hatte. Schließlich fragte er: »Wie kann ich helfen?«
    Nakor schüttelte den Kopf. »Ich bin von Natur aus kein weiser Mann. Oft nennt man mich leichtfertig – Watume und Körsh zum Beispiel, oder jüngst auch Ghuda.« Pug mußte bei diesen Worten lächeln. »Ich verstehe meine Begabungen manchmal selbst nicht.«
    Nakor seufzte. »Nach allem, was man so hört, seit Ihr ein Mann von großer Begabung und großen Fähigkeiten. Ihr lebt mit wundersamen Geschöpfen zusammen und haltet sie nicht für seltsam. Ich habe das Werk gesehen, das Ihr in Stardock zurückgelassen habt, und es ist schlichtweg beeindruckend. Es wäre anmaßend, wenn ich Euch beraten wollte.«
    »Anmaßend oder nicht, gebt mir Euren Rat.«
    Nakor biß sich auf die Unterlippe. »Ich glaube, der Junge ist der Verbindungspunkt.« Er fuhr mit der Hand in einem vagen Kreis durch die Luft. »Dunkle Mächte regen sich und werden von dem Jungen angezogen. Wir können daran nichts ändern; aber wir müssen bereit sein, um ihm beizustehen.«
    Pug schwieg abermals einige Zeit.
    »Vor fast dreißig Jahren«, sagte er endlich, »war Nicholas’ Vater so ein Verbindungspunkt. Sein Tod hätte damals einen Sieg für die dunklen Mächte bedeutet.«
    »Die Schlangenmenschen?«
    Bei dieser Bemerkung sah Pug erstaunt auf.

    Nakor zuckte mit den Schultern. »Ich habe von der Schlacht bei Sethanon erst gehört, nachdem sie schon lange vorbei war. Aber es gab damals ein Gerücht, daß der Anführer diejenigen, die in das Königreich eingedrungen waren, einen pantathianischen Priester als Berater hatte.«
    »Ihr kennt die Pantathianer?«
    »Ich bin früher schon einmal auf die Schlangenpriester gestoßen«, sagte Nakor. »Ich nehme an, was auch immer die Dunkelelben des Nordens damals geglaubt haben, hinter der ganzen Sache standen eigentlich die Pantathianer, doch ansonsten weiß ich nichts über das, was passiert ist.«
    Pug sagte: »Wenn Ihr noch mehr darüber wüßtet, wäret Ihr noch überraschender als Ihr sowieso schon seid, Nakor.« Er nickte. »Sehr gut. Ich werde Nicholas helfen.«
    Nakor erhob sich. »Wir sollten zu Bett gehen. Ihr werdet wie wir morgen aufbrechen.«
    Pug lächelte. »Ich würde Euch gern hierbehalten. Ich glaube, Ihr würdet unsere Gemeinschaft bereichern, aber ich weiß, daß man seinem Schicksal nicht ausweichen kann.«
    Nakor blickte finster drein, und er sah so ernst aus, wie Pug ihn noch nicht gesehen hatte, seit sie sich kennengelernt hatten. »Von der Gemeinschaft werden fünf das Wasser überqueren, und vier werden noch dazustoßen.« Er blickte ins Leere, als würde er etwas in der Ferne betrachten. »Neun werden aufbrechen, und mancher wird nicht zurückkehren.«
    Pug sah besorgt aus. »Wißt Ihr wer?«
    Nakor sagte: »Ich bin einer der Neun. Niemand soll sein eigenes Schicksal wissen.«
    Pug erwiderte: »Ihr habt Macros den Schwarzen nie kennengelernt.«
    Nakor grinste und war plötzlich wieder besserer Laune. »Hab ich doch, aber das ist eine lange Geschichte.«
    Pug stand auf. »Ich muß zu meinen Gästen zurück. Doch diese Geschichte würde ich gern irgendwann mal hören.«

    »Was ist mit dem Jungen?« fragte Nakor.
    Pug sagte: »Aus den Gründen, die ich Euch gerade erzählt

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