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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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der Überfall auf Crydee durchgeführt wurde? Die haben keine zwei Meter Tiefgang; falls wir also mit einer Flotte in Frihaven einlaufen würden, hätten dort alle sofort ihre Sachen gepackt und wären auf und davon. Dann könnten wir die Stadt niederbrennen – sowohl Kesh als auch das Königreich haben das schon verschiedentlich gemacht – und sie würden sie wieder aufbauen, sobald wir verschwunden wären. Nein, die Piraten von Frihaven sind wie Küchenschaben: man kann sie in beliebiger Menge töten, aber man kann sie nicht ausrotten.«
    Er schrie dem Ersten Maat zu: »Laßt die Mannschaft antreten, Mr. Rhodes.«
    Während Amos sich zum Achterdeck aufmachte, rief der Erste Maat: »Alle Mann an Deck!«
    Der Befehl wurde rasch weitergegeben, und die Mannschaft versammelte sich auf dem Hauptdeck, während Nicholas und seine Gefährten vom Vordeck aus zuhörten. Amos sah seine Leute an.
    »Männer, ich kenne euch alle genau, wenn ich die von Crydee einmal außen vor lasse, und ich habe jeden von euch zusammen mit dem Herzog ausgesucht. Ich vertraue euch. Wenn ich an euch zweifeln würde, wäre ich nicht hier. Von diesem Moment an seid ihr keine Soldaten des Königreichs mehr. Ihr seid Piraten, die gerade aus Margrave’s Hafen kommen. Wenn einer noch nie da war, soll er einen fragen, der es kennt; es ist eine sehr kleine Stadt, und dort gibt es nicht viel zu sehen. Wenn ihr die Beschreibung Vergeßt, haltet den Mund, sobald wir Frihaven erreicht haben.«
    Er sah von Gesicht zu Gesicht. »Bald werdet ihr den Männern gegenübertreten, die eure Kameraden, eure Freunde und eure Familien ermordet haben. Ihr werdet diese Bastarde am liebsten aufknüpfen wollen, doch das dürft ihr nicht. In Frihaven werden die Gesetze genauso streng gehandhabt wie in Krondor, nur sind die Gesetze härter. Der Sheriff von Frihaven ist das Gesetz in der Stadt, und nur der Rat der Kapitäne steht über ihm, aber der tritt äußerst selten zusammen. Streitigkeiten werden mit der Klinge ausgetragen, und Raufereien sind keinesfalls verboten. Wenn ihr also einen dieser Bastarde kennenlernt, der euren Bruder umgebracht hat, lächelt ihn an. Früher oder später wird sein letztes Stündlein schon schlagen.
    Wir sind nicht hier, um uns zu rächen. Wir sind hier, um die Tochter von Herzog Martin und die anderen Jungen und Mädchen zu finden, die aus Crydee verschleppt wurden. Die Kinder unserer Freunde.
    Wenn jemand glaubt, er könne sich nicht am Riemen reißen, so soll er nicht von Bord gehen. Denn ich schwöre, jeder Mann, der eine Rauferei anfängt, wird von mir persönlich gehängt, und wenn wir deshalb die Kinder nicht befreien können, wird er zusätzlich noch in der Hölle schmoren.«
    Seine Warnung wäre nicht notwendig gewesen, denn die Männer waren entschlossen, die Gefangenen zu befreien, sollte es auch ihr Leben kosten. Amos lächelte. »Gut. Und der erste Schweinehund von euch, der es wagt, mich Admiral zu nennen, wird gekielholt, klar?«
    Die Männer lachten, und einer rief: »Aye, Käpt’n.«
    Amos grinste breit. »Ich bin Käpt’n Trenchard, der Dolch der Meere. Ich bin am Mittwintertag durch die Straße der Finsternis gesegelt! Mein Schiff ist die Raubvogel , und ich bin damit schon bis in die Sieben Tiefsten Höllen gefahren, habe mich dort mit Kahooli betrunken und bin wieder zurück nach Hause gesegelt!« Die Männer lachten und jubelten. »Meine Mutter war ein Seedrache, und mein Vater war ein Blitz, und ich tanze auf den Schädeln meiner Opfer!
    Ich habe mich mit dem Gott des Krieges angelegt und die Göttin des Todes geküßt. Männer zittern, wenn sie nur meinen Schatten sehen, und Frauen fangen an zu heulen, wenn sie meinen Namen hören, und es gibt niemanden, der mich einen Lügner nennen könnte. Ich bin Trenchard, der Dolch der Meere!«
    Die Männer lachten weiter und jubelten ihm zu. Amos sagte: »So, jetzt setzt die schwarze Flagge, und jeder Mann soll auf seinen Platz gehen. Ab sofort wird man uns genau beobachten.« Er zeigte auf die entfernte Bergspitze.
    »Tagwache abtreten!« rief Rhodes. »Nachtwache am Deck!«
    Einer der Männer ging unter Deck und kehrte mit einer riesigen schwarzen Flagge wieder nach oben zurück. Auf ihr war ein Schädel abgebildet, und ein langer Dolch mit einem rubinroten Tropfen an der Spitze zeigte in eine der Ecken. Nicholas sah Harry, Calis und Marcus an. Sie starrten das Banner an. Nakor grinste, während Anthony und Ghuda sich nichts anmerken ließen.
    Harry sagte: »Wie seltsam

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