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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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… Es kam mir gar nicht so vor, als würde er schauspielern.«
    Nicholas schüttelte den Kopf. »Ich glaube, Amos würde sagen, er hätte eine harte Kindheit gehabt.«
    Ghuda meinte: »Ich dachte schon im Palast, daß ich ihn von irgendwoher kenne.«
    Nicholas fragte: »Ja?«
    Ghuda erzählte: »Ich war mal in LiMeth, als er die Stadt überfallen hat. Hab ihn da auf der anderen Seite der Barrikade gesehen.« Ghuda schüttelte den Kopf. »Alte Erinnerungen.« Er sah über die Schulter auf die sich nähernde Insel, an der das Schiff links vorbeisegeln würde. »Ich habe schon vor einer Weile dort drüben etwas blitzen sehen.« Er zeigte auf den Gipfel.
    »Sicher ein Ausguck«, sagte Marcus.
    »Ohne Frage«, sagte Ghuda.
    »Ich frage mich, wie sie uns wohl in Frihaven empfangen werden?«
    »Das werden wir bald erfahren«, erwiderte Nakor in seiner gewohnt unbeschwerten Art.

     
    Sie erreichten die Hafenmündung bei Sonnenuntergang. Amos hatte alle Segel außer den Bramsegeln reffen lassen, und die Raubvogel glitt majestätisch nach Frihaven hinein. Der Hafen war ein weites Korallenriff, an das sich ein Sandstrand anschloß.
    Dahinter erhob sich steil ein Berg, der den Hafen wie eine riesige schwarze Steinhand vom orangeroten Himmel abschirmte. Rings um den Hafen standen einfache Gebäude mit Strohdächern. Laternen und Fackeln brannten an jeder Ecke. Das Nachtleben in Frihaven fing gerade erst an.
    Ghuda sagte: »Ich habe schon von Orten wie dieser Insel gehört.«
    Nicholas fragte: »Was meint Ihr damit?«
    Ghuda erklärte: »Seht nur, wie sich der Berg fast genau im Kreis um den Hafen herum erhebt.«
    »Und?«
    »Das war mal ein Vulkan.«
    Nakor nickte. »Sehr großer Vulkan.« Die Vorstellung schien ihm zu gefallen. »Fast eine halbe Meile Durchmesser!«
    Überall am Berghand gingen Lichter an. Eine warme Brise hieß sie willkommen, als das Schiff langsam in die Mitte des Hafen lief.
    Sieben andere Schiffe verschiedener Größe lagen hier. Als Amos die bestmögliche Position erreicht hatte, ließ er die letzten Segel reffen und Anker werfen. Von weiter landeinwärts drangen leise Stimmen zu ihnen herüber, doch der Hafen selbst war eigentümlich still.
    Marcus sagte: »Für die vielen Lichter ist es hier sehr ruhig.«
    Ghuda sagte: »Ich glaube, sie warten ab, ob wir unter falscher Flagge segeln.«
    Als das Schiff vor Anker lag, ließ Amos ein Beiboot zu Wasser bringen.
    Ghuda sagte: »Ich muß Euch beiden noch etwas mitteilen.«
    Marcus und Nicholas wandten sich um, und der Söldner sagte: »Ich bin schon weit herumgekommen; wir werden hier als Fremde angesehen werden, und niemand wird uns vertrauen. Und da Ihr ohne Zweifel für Brüder gehalten werdet, solltet Ihr Euch auf einen gemeinsamen Namen einigen.«
    Nicholas und Marcus wechselten einen Blick, und schließlich schlug Nicholas vor: »Ich habe den Titel von Esterbrook inne. Dort bin ich schon einige Male gewesen.«
    Ghuda nickte. »Marc und Nick aus Esterbrook also. Wie heißt Euer Vater?« fragte er plötzlich.
    Marcus lächelte trocken. »Mutter wußte es nicht.«
    Ghuda lachte und klopfte ihm auf die Schulter. »Das war nicht schlecht, Marc.«
    »Und wer war Eure Mutter?« fragte er Nicholas.
    »Meg aus Esterbrook«, sagte Nicholas. »Sie bediente im einzigen Wirtshaus dort, das ein Mann namens Will geführt hat, und sie ist immer noch eine stattliche Frau, die keinem Mann etwas abschlagen kann.«
    Ghuda lachte erneut. »Gut, gut.«
    Sie gingen hinüber zum Hauptdeck, wo sie sich zu Amos gesellten, der seine Leute mit ausgesuchten Beleidigungen bedachte.
    Als sie im Beiboot saßen, fragte Amos: »Habt ihr euch eine Geschichte ausgedacht, Jungs?«
    Nicholas sagte: »Marc ist mein älterer Bruder. Wir kommen aus Esterbrook. Unseren Vater kennen wir nicht. Das ist erst unsere zweite Fahrt. Und wir haben in … Malgrave’s Hafen angeheuert.«
    Amos zeigte auf Ghuda und Nakor und meinte: »Ihr beiden bleibt, wer Ihr seid.« Er rieb sich das Kinn. Dann blickte er Anthony an, der sich in seiner neuen Kleidung ausgesprochen unwohl zu fühlen schien. »Und wer seid Ihr?«
    »Euer Heiler«, schlug Anthony vor.
    Amos nickte. »Gibt es Dinge, die Ihr braucht?«
    »Kräuter, Wurzeln und andere Sachen, die man zur Versorgung von Wunden braucht. Ich kann ja in der Stadt einkaufen.«
    »Gut«, sagte Amos. An Calis gewandt setzte er hinzu: »Ihr solltet ohne Schwierigkeiten einen Jäger aus Yabon spielen können.«
    Der Elb nickte. »Ich spreche die Sprache von Yabon

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