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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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sehr gut, sollte es notwendig sein.«
    Amos grinste. »Also, sollte euch jemand fragen: ich bin Trenchard, und ich bin erst kürzlich wieder aufs Bittere Meer zurückgekehrt. Vorher bin ich zwischen Kesh und dem Königreich hin und her gesegelt, aber das wißt ihr nicht so genau.«
    Alle nickten. Schließlich erreichten sie den kleinen Steg, an dem ein halbes Dutzend Boote festgemacht waren. Als sie an Land gingen, war niemand zu sehen.
    Plötzlich rief eine Stimme: »Halt! Wer da!«
    Amos spähte in die Dunkelheit und bellte: »Wer will das wissen?«
    Zwischen zwei Gebäuden trat eine Gestalt hervor. Es war ein kahlköpfiger Mann mit einer Nase wie eine Haifischflosse. Sein Gesicht wirkte belustigt, und er sprach mit tiefer und angenehmer Stimme. »Ich möchte das wissen.« Er machte ein Handzeichen.
    »Und ein paar Freunde dazu.« Neben ihm erschienen ein Dutzend bewaffneter Männer.
    Armbrüste wurden auf sie gerichtet. »Bleibt ganz ungezwungen«, zischte Amos.
    Der glatzköpfige Mann trat vor Amos und sagte: »Ihr fahrt unter einer bekannten Flagge, doch sie wurde hier seit dreißig Jahren nicht mehr gesichtet.«
    Plötzlich brach Amos in schallendes Gelächter aus. »Patrick von Grauburg! Haben sie dich immer noch nicht aufgehängt?« Dann schlug er dem Mann die Faust ins Gesicht, so daß dieser zu Boden ging. »Wo sind die zwanzig Goldroyal, die du mir schuldest.«
    Der Mann rieb sich das Kinn: »Mann, Amos! Ich dachte, du wärst tot!«
    Amos schob sich an zwei Männern vorbei, die ihre Waffen auf ihn gerichtet hatten, und streckte Patrick die Hand entgegen. Er zog den Mann auf die Beine und umarmte ihn.
    »Was machst du denn hier in Frihaven? Ich hab gehört, du wärst mit den Abtrünnigen im Trollheimgebirge unterwegs.«
    Patrick erwiderte: »Götter, das ist lange Zeit her, jetzt schon fast zehn Jahre. Ich bin heute Sheriff von Frihaven.«
    »Sheriff? Ich dachte, dieser kleine rodesische Bastard – wie hieß er noch? – Francisco Galatos wäre Sheriff?«
    »Das war vor dreißig Jahren. Er ist tot, und seit ihm haben schon zwei andere dieses Amt ausgeübt. Ich bin seit fünf Jahren Sheriff hier.« Er senkte die Stimme. »Wo hast du dich die ganzen Jahre rumgetrieben? Das letzte, was ich von dir gehört habe, war, du würdest Waffen von Queg zur Fernen Küste schaffen.«
    Amos schüttelte den Kopf. »Das ist eine lange Geschichte, die kann man nur bei einem Becher Wem oder Bier erzählen.«
    Patrick zögerte. »Amos, die Dinge haben sich ein bißchen verändert, seit du das letzte Mal hier warst.«
    »Und?« fragte Amos.
    »Komm mit.« Er machte seinen Leuten ein Zeichen, sie sollten Amos und seine Gefährten begleiten, und alle gingen zu einer kleinen Straße, die parallel zum Wasser verlief. Unterwegs spähten die Bürger neugierig hinter Fenster und aus Türen hervor. Einige bunt angemalte Frauen riefen ihnen Einladungen zu, nur für den Fall, daß sie nicht gleich gehängt würden. Diese Bemerkungen riefen allgemeines Gelächter hervor.
    Amos sagte: »Diese Schuppen haben sich allerdings nicht sehr verändert, Patrick. Immer noch die gleichen Fliegenfallen wie damals.«
    Patrick sagte: »Wart’s nur ab.«
    Sie erreichten den Anfang einer breiten Straße und bogen um die Ecke. Patrick von Grauburg blieb stehen und zeigte die Straße hinunter. »Da sind wir.«
    Amos blieb stehen und sah sich um. So weit man sehen konnte, säumten zwei- bis dreistöckige Häuser die Straße. Sie waren angestrichen und in gutem Zustand. Der Menschenmenge nach, die sich auf der Straße herumtrieb, war Frihaven ein geschäftiges Städtchen geworden. In der Ferne wand sich die Straße den Berg hinauf.
    »Ich kann es nicht fassen, Patrick.«
    Grauburg rieb sich abwesend das Kinn an der Stelle, wo Amos ihn getroffen hatte. »Glaub es, Amos. Der Ort ist ziemlich gewachsen, seit du das letzte Mal hier warst. Das ist nicht mehr nur ein Wirtshaus mit Freudenhaus nebenan, sondern eine richtige Stadt.« Er ging weiter und machte den anderen ein Zeichen zu folgen. »Wir sind vielleicht nicht so gesetzestreu wie die Leute im Königreich, aber wir sind auch nicht korrupter als die Städte in Kesh, und vor allem besser als Durbin. Ich habe fünfzig Mann unter Waffen stehen, und wir werden gut bezahlt, um in Frihaven Ordnung zu halten.« Er zeigte auf die Häuser zu beiden Seiten der Straße und meinte: »Viele der Händler hier machen ihre Geschäfte im Königreich, in Queg oder in Kesh.«
    »Ohne viel Zoll zu zahlen, was?« sagte Amos

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