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Midleifcrisis

Midleifcrisis

Titel: Midleifcrisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif Lasse Andersson
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Universum sowieso.
    Ich denke darüber nach, ob ich es noch einmal mit Susanna versuchen sollte, doch als ich mich zum ersten Mal seit Monaten nach ihr erkundige, erfahre ich, dass sie jetzt nicht mehr Assistentin, sondern Referentin ist, während es in der Ehe von Müller-Mannhagen zu kriseln scheint. M&M hat Susanna eine Wohnung gekauft und die beiden haben jetzt auch nach Feierabend viele Besprechungen.
    Sogar die Wochenenden mit den Kindern gehen mir auf den Sack, nicht die Kinder, die sind quietschend süß und ich knutsche sie so oft, dass Lars sich beschwert, er sei doch kein Mädchen. Aber man kann nicht den ganzen Tag im Tierpark herumrennen oder auf den Rummel gehen oder im Hafen spazieren oder Eis essen, irgendwann müssen die Zwerge auch mal was essen oder schlafen, was bei mir in der Pension überhaupt nicht funktioniert, zu dritt in einem Bett. Aber die Sache mit der Wohnung kriege ich finanziell nicht gebacken, außerdem habe ich mich in den letzten Monaten bei Hannah auch null darum gekümmert, warum auch?
    Lisa, Lars und ich werden Stammgäste bei McDonald’s und ich stelle fest, dass dort besonders am Sonntagnachmittag eine deprimierende Vater-Kind-Dichte herrscht, bei der die Kleinen still ihre Pommes futtern und die Papis schweigend aus dem Fenster starren, weil sie die Mäuse gleich wieder abgeben müssen. Wenn ich sie dann um 18 Uhr bei Elke abliefere, nervt die doofe Kuh auch noch, dass ich die Kinder mit dem Fast Food krank mache. Das sind die Momente, in denen ich anfange, Elke zu hassen.
    Auf dem Rückweg in meine einsame Woche heule ich manchmal im Auto, doch wenn der Cowboy einsteigen will und sagt: »Putz dir mal die Nase, so können wir nicht unter die Leute gehen«, dann schmeiße ich ihn raus.
    Ich hab fürs Erste genug von Frauen. Ich muss mein Leben in den Griff kriegen. Wenn ich eineinhalb Jahre nach Laura nicht mal mit einer Hammerfrau wie Hannah klarkomme, wie soll ich dann jemals wieder glücklich werden?
    Ich muss erst mal selbst glücklich werden, nur ich allein, mit Lisa und Lars und sonst niemandem. Als Erstes brauche ich eine Wohnung, in der Lisa und Lars ihre Spielsachen haben, ihre Betten und vielleicht sogar irgendwann ein Zuhause.
    Ein allerletztes Mal kehrt Laura in mein Leben zurück, und in mir flackert wilde Hoffnung auf, dass doch noch alles gut wird. Seit der Sache mit Hannah, seit unserem Treffen auf der Alsterbank, schicken Laura und ich uns manchmal SMS, und alle paar Wochen führen wir abends lange, schweigsame Telefongespräche. Manchmal besucht mich Laura mit ihrem riesigen Bauch, und das sind die verzweifelten Momente, für die ich lebe.
    Die ersten beiden Male liegen wir bloß nebeneinander auf dem Bett und ich horche an ihrem Bauch, es wird eine Tochter, und wenn ich die Augen schließe, dann stelle ich mir vor, es wäre meine. Beim dritten Besuch schlafen wir ein letztes Mal miteinander, Laura lächelt dabei, und ich weiß: Ich bin noch einmal angekommen und sie auch.
    »Eigentlich werden schwangere Frauen von ihren Männern betrogen«, sagt Laura, »so herum ist das komisch, glaub ich.«
    Ich mache Laura einen Heiratsantrag und schwöre, dass ich unsere kleine Philosophentochter lieben werde wie meine eigenen Kinder. Laura lächelt mich an, und ich glaube, dass sie glücklich ist, genau jetzt, in dieser Sekunde. Sie küsst mich zärtlich. Aber zum Abschied sagt sie: »Das kann ich nicht. Ich kann ihm das nicht noch einmal antun.«
    Als Lauras Baby kommt, werde ich fast verrückt vor Sorge, denn ich höre drei Tage lang nichts mehr von ihr, ins Krankenhaus kann ich nicht gehen, und wen soll ich schon fragen, den Philosophen etwa?
    Nach drei Tagen bekomme ich eine SMS aus dem Krankenhaus. »Ich bin jetzt Mama. Ich kann dich in diesem Leben nicht mehr wiedersehen. Ich schaffe das sonst nicht. Ich liebe Dich. Laura.«
    Ich sitze im Büro und starre auf die SMS, bis ich merke, dass alle meine Leute gegangen sind und es draußen dunkel geworden ist. Jetzt bin ich wirklich Single. Und ich fürchte mich vor dem Leben, das vor mir liegt.

Männer-WG
    Schluss machen.
    Dann kann Elke das Haus behalten.
    Für die Kinder werden die Lebensversicherungen sorgen.
    Laura wird besser dran sein ohne mich.
    Aber die Kinder werden nicht verstehen, was es bedeutet, wenn die Polizisten an der Tür klingeln, und ich sehe den kleinen Leif vor mir, damals, als Holger starb.
    An diesem Punkt enden meine Gedankenspiele, in denen ich voller Selbstmitleid bade, während ich von

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