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Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition)

Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition)

Titel: Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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Dann nahm er sich auch ein Glas und bedachte den Kellner mit dem schmalen Blick, den seine Rekruten von ihm kannten. Der Kellner zog sich schleunigst zurück.
    Mann, seine Latte war zu schmerzhafter Größe angeschwollen, nur weil er ihre Hand gehalten hatte.
    »Haben Sie auch ein Glas ?« , fragte sie und wandte ihm das Gesicht zu.
    »Ja .« Heilige Scheiße, selbst ihre Stimme machte ihn scharf – diese Leichtigkeit und der irische Akzent. Das würde selbst einen Toten anmachen, und er war nicht tot. Behutsam stieß er mit ihrem Glas an. Es klirrte genau richtig. »Cheers .«
    » Sl á inte .«
    » Fad saol agat .«
    Ihr Lächeln wurde breiter. »Dann haben Sie also auch eine Zeit lang in Irland gelebt .«
    »Ja, natürlich. Kowalski ist ein typisch irischer Name, wissen Sie das nicht ?«
    »Die Cork-Kowalskis vermutlich .«
    »Genau die .« Er hatte ein Ohr für Dialekte und konnte die Corker Sprechweise nachahmen.
    Allegra lachte laut und trank ihren Champagner. Als ihr Glas leer war, seufzte sie. »Ich werde jetzt wohl wieder auf die Bühne müssen. Ich habe Claire versprochen, noch ein paar Lieder zu singen. Sehen Sie sie irgendwo? Oder Suzanne ?«
    »Ich glaube, Claire ist rausgegangen, um sich mit Bud zu streiten, und Suzanne … « Er schaute über die Köpfe im Saal. »Suzanne steht drüben am Buffet und unterhält sich mit einem alten Knacker mit Kummerbund .«
    »Oh .« Das klang enttäuscht.
    »Was ist? Brauchen Sie Suzanne für irgendetwas? Ich kann sie holen gehen und … «
    »Nein .« Sie schüttelte stirnrunzelnd den Kopf. »Nein, bitte nicht. Das ist ihr Abend. Sie muss sich mit den Leuten unterhalten. Alle reden über sie, und das fördert ihr Geschäft. Sie hat für die Vitrinen so hart gearbeitet, da verdient sie die Anerkennung .«
    Allegra wirkte sehr bedrückt. Kowalski konnte keinen unmittelbaren Grund erkennen, doch sie war sichtlich unglücklich.
    »Allegra? Stimmt etwas nicht? Soll ich vielleicht Claire aufspüren ?«
    »Nein, bitte nicht. Wir sollten sie nicht stören. Ich hoffe, dass sie sich mit Bud wieder verträgt. Sie ist so unglücklich, seit sie auseinander sind .«
    Ja, vielleicht, aber es war Bud, der sich seit einer Woche nicht rasiert hatte und mit roten Rändern an den Augen herumlief. Claire dagegen sah strahlend aus.
    »Gut. Sie wollen also weder Claire noch Suzanne. Sagen Sie mir, was Sie brauchen. Vielleicht kann ich helfen .«
    »Douglas … « Sie tastete, bis sie seinen Arm gefunden hatte, und hielt ihn fest. Wortlos legte Kowalski seine Hand über ihre und wartete.
    »Sagen Sie es mir, Allegra « , forderte er sie freundlich auf, als sie schwieg.
    »Ich hasse das « , flüsterte sie plötzlich aufgebracht und bohrte die Fingerspitzen in seinen Unterarm. »Wie ich das hasse !« Sie biss sich auf die Lippe. In ihren Augen schimmerten Tränen. Kurz entspannten sich ihre Finger, dann griffen sie wieder um seinen Ärmel. Kowalski fühlte ihre Berührung am ganzen Körper.
    »Was hassen Sie ?« , hakte er leise nach.
    »Ich fürchte … Sie müssen mir helfen .« Sie holte tief Luft. »Ich kann nicht allein auf die Bühne gehen. Könnten Sie … würden Sie mich bitte begleiten ?« Tief beschämt wandte sie das Gesicht ab.
    Sie schämte sich, weil sie nichts sah. Heilige Scheiße. Er hatte einen Kloß im Hals.
    Wenn sie erst seit ein paar Monaten blind war, hatte sie die übrigen Sinne noch nicht so geschärft, um das fehlende Sehvermögen zu kompensieren. Sie würde über etwas stolpern oder auf der Treppe fallen. Sich verletzen. Ein unerträglicher Gedanke.
    »Selbstverständlich werde ich Sie begleiten .« Kowalski griff mit einem Finger unter ihr Kinn und drehte ihr Gesicht zu sich herum. Mit dem Daumen strich er die Falte zwischen ihren Brauen glatt. Er konnte es keine Sekunde länger aushalten, sie so gequält und frustriert zu sehen. »Es wird mir ein Vergnügen sein. Außerdem bekomme ich dadurch einen Platz in der ersten Reihe .«
    »Das ist Unsinn .« Sie schniefte halb lachend. »Es gibt gar keine Sitze .«
    »Dann eben einen Stehplatz. Ich bin sofort zur Stelle, wenn es vorbei ist. Dann brauchen Sie sich keine Gedanken darüber zu machen, wie Sie die Stufen wieder runterkommen .«
    Allegra stieß erleichtert den Atem aus. »Vielen Dank. Es wird nicht lange dauern. Nur zwei, drei Lieder noch .«
    »Es spielt überhaupt keine Rolle, wie lange es dauert « , erwiderte er leise. »Ich bin ein geduldiger Mann und habe niemanden, der auf mich wartet. Ich werde da

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