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Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition)

Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition)

Titel: Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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veränderte sich, wurde dichter, und sie bemerkte, dass er neben ihr stand. Als wäre es das Selbstverständlichste von der Welt, streckte sie die Hand aus und traf auf seinen starken Unterarm.
    »Ich werde dich in dein Zimmer bringen, und dann ziehst du diese Stiefel und deine Wintersachen an .«
    »Ich danke vielmals, Senior Chief « , sagte sie in bester Scarlett-O’Hara-Manier, klimperte mit den Wimpern und raffte ihren imaginären Reifrock. »Das ist sehr freundlich von Ihnen. Ich sehe, Sie sind ein Gentleman der alten Schule .«
    Über ihrem Kopf hörte sie leises Schnauben, entweder lachte er oder er ärgerte sich. Wie auch immer, es war egal. Sie fand das wunderbar aufregend. Zum ersten Mal seit einer Ewigkeit würde sie wieder spazieren gehen.

11
    Es war ihm noch nie zuvor passiert, aber Kowalski war kein Dummkopf. Er begriff, was los war. Er war gerade dabei, sich in Allegra Ennis zu verlieben. Nein, Quatsch. Er war es bereits, und zwar schon seit er sie zum ersten Mal hatte singen hören. Zunächst war das leicht mit körperlichem Begehren zu verwechseln gewesen. Denn Begehren hatte er schon häufig für eine Frau empfunden. Doch jetzt kapierte er, was wirklich in ihm vorging.
    Was für ein Witz! Da hatte er achtunddreißig Jahre ohne ernsthaftes, nicht mal annähernd ernsthaftes emotionales Engagement hinter sich gebracht, und jetzt verliebte er sich in eine Frau, bei der das Wort Ärger groß und breit auf der hübschen Stirn stand.
    Man konnte wirklich nicht behaupten, dass sie ideal zueinander passten. Eine seriöse Partnervermittlung würde die Software auswechseln, wenn der Computer ein Date der beiden vorschlüge.
    Sie hatten exakt gar nichts gemeinsam.
    Allegra war zehn Jahre jünger als er, gemessen in Normaljahren, gemessen in SEAL -Jahren waren es ein paar Tausend. Er hatte Dinge gesehen und getan, die sie niemals erfahren dürfte, sonst würde sie schreiend weglaufen.
    Sie war so schön, dass sich die Leute nach ihr umdrehten.
    Bei ihm drehten sie sich auch um, aber in die andere Richtung.
    Sie stammte aus einer glücklichen Familie und konnte entspannt mit Leuten umgehen. Sie konnte Freundschaften halten, und eine Menge Leute schienen sie zu mögen.
    Kowalski dagegen hatte den übelsten familiären Hintergrund, den man haben konnte, ohne selbst unterzugehen. Seine zwischenmenschlichen Fähigkeiten waren rudimentär. Er hatte Kollegen, aber keine Freunde, mit Ausnahme von John vielleicht.
    Und obendrein hatte die hinreißende, begabte Allegra Ennis, die ihm so massiv den Kopf verdrehen konnte, die Sturheit eines Esels – und Kowalski war dagegen machtlos.
    Er war ein tapferer Mann und hatte dem Tod viele Male ins Auge geblickt. Es gab nicht viel, was ihm Angst machen konnte, aber die Sache mit Allegra machte ihm eine Scheißangst. Als sie ihr niedliches Kinn in die Luft gereckt und erklärt hatte, sie erwäge einen riskanten Eingriff, der noch im Versuchsstadium war – so eine Frankenstein- OP , die wahrscheinlich gerade an Cockerspaniels und Rhesusaffen ausprobiert wurde – , da musste er seine ganze Selbstbeherrschung zusammennehmen, sonst hätte er gebrüllt und ihr verboten, auch nur daran zu denken.
    Leider hatte er nicht das Recht, ihr etwas zu verbieten. Aber das würde sich ändern, oh ja. Er würde so lange bei ihr bleiben, bis sie erkannte, dass sie zu ihm gehörte, und dann hätte er das Recht dazu.
    Aber damit noch nicht genug, sie weigerte sich sogar glattweg, mit ihrer Blindheit umgehen zu lernen, und setzte sich täglich allen möglichen Gefahren aus.
    Er hätte fast einen Herzinfarkt bekommen in ihrer Küche, als ihm aufging, dass sie mit Gas kochte. Ein Blinder, der mit Gas kochte, würde als verkohltes Sparerib enden.
    Ihm standen also gleich mehrere Albtraumszenarien zur Auswahl – Allegra tot auf dem Operationstisch, damit irgendein Wissenschaftler ein paar Daten für seine Statistik bekam, oder – noch besser – verkohlt auf dem Küchenboden.
    Er fühlte sich unsicher und gestresst, als sie fertig angezogen aus ihrem Zimmer kam. Glücklich und schön, so strahlte sie ihn an. Er rieb sich die schmerzende Brust.
    »Na, Senior Chief ?« Sie drehte sich wie ein Laufstegmodel. »Bestehe ich die Musterung ?«
    Oh ja. Sie trug einen langen, dunkelgrünen Daunenmantel mit pelzbesetzter Kapuze, die ihr herzförmiges Gesicht einrahmte, dicke Handschuhe, Thermohosen und wasserdichte Stiefel mit Profilsohle.
    Sie hob das Gesicht zu ihm und traf nicht ganz die Richtung. Er

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