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Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition)

Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition)

Titel: Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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Ich werde nicht für immer blind sein .«
    Sie schlug sich die Hand vor den Mund, aber natürlich zu spät. Die Worte waren heraus, unbeschönigt und unwiderruflich.
    Kann man Reglosigkeit fühlen? Douglas war ein ungewöhnlich ruhiger Mann. Er schien nie mit etwas herumzuspielen oder unerwünschte Geräusche zu machen, doch jetzt war er restlos still. Seine Anwesenheit war nicht zu spüren. Es war, als hätte er sich in Luft aufgelöst.
    DieStilledehntesich.AllegrahieltweiterdieHandvordenMund,undDouglasschienverschwunden.InderganzenKüchegabeskeinGeräusch,manhörtenichtmaldenVerkehrvondraußen.NurihrHerzklopfte,unddasdreimalsoschnellwiesonst.
    Endlich rührte er sich doch. Sein Stuhl schabte über die Küchenfliesen, dann nahm er ihre Hand. Wie immer gab er ihr Halt, schuf eine Verbindung zum Rest der Welt.
    »Ist das so? Du wirst wieder sehen können ?«
    Allegra nickte, aber ihr Hals war wie zugeschnürt.
    »Ist das eine Tatsache? Haben das die Ärzte gesagt ?«
    Eigentlich nicht, aber Allegra nickte trotzdem.
    »Erzähl mir davon « , sagte er freundlich.
    Einen Moment lang musste sie warten, bis sich die Schnüre um ihre Brust ein bisschen lockerten und sie ihre Gedanken geordnet hatte. Das würde schwierig werden, und sie müsste ein paar Dinge auslassen und hoffen, dass er es nicht bemerkte.
    »Weißt du, ich hatte … einen Unfall. Eine Kopfverletzung. Ich hab eine Weile im Koma gelegen. Das Augenlicht habe ich verloren, weil ich da ein Mikrohämatom habe, das auf den Sehnerv drückt. Ein Hämatom ist … «
    »Ich weiß, was das ist. Erzähl weiter .«
    »Gut .« Sie atmete einmal tief durch. Jetzt kam der Teil, vor dem sie Angst hatte, weil die Fakten dürftig waren. Weil er sich auf Hoffnung und Gebete stützte. »Das Hämatom ist stabil. Eswächst nicht, wird aber auch nicht kleiner. Bei der ersten Computertomografie, die gemacht wurde, als ich noch im Krankenhaus lag, hatte es genau dieselbe Form und Größe wie beider, die vor drei Wochen bei mir gemacht wurde. Es gibt also eine gute und zwei schlechte Nachrichten. Die gute ist: Es ist nicht lebensbedrohlich. Ich kann damit steinalt werden, mit diesem … Ding in meinem Kopf .« Sie versuchte, ihren Hass daraufnicht durchklingen zu lassen, sondern einen sachlichen Ton beizubehalten – ein Bluterguss drückt auf den Sehnerv, sodass ich blind bin, aber kein Problem, davon sterbe ich nicht – , obwohl sie eigentlich schreien wollte. »Die schlechte Nachricht ist, dass er sich nicht zurückentwickelt. Ich werde blind sein, solange das Blutgerinnsel da ist. Die zweite schlechte Nachricht ist, dass es sich an einer Stelle befindet, wo man es operativ so gut wie nicht entfernen kann. Die Ärzte haben mir das alles in medizinischen Fachbegriffen erklärt, die ich nicht wiederholen kann, aber die Kernaussage ist die: Um an das Gerinnsel heranzukommen, müssten sie so viel Gewebe durchtrennen, dass ich am Ende zwar ausgezeichnet sehen, aber sonst nichts mehr könnte .«
    Douglas zerquetschte ihr fast die Hand. »Aber? Da ist irgendwo ein Aber eingebaut .«
    »Ja, das stimmt. Es gibt eine Operationsmethode. Sie ist expe…, äh « , sie stockte und schwankte. »Sie ist neu. Aber sie glauben, dass sie nah genug an das Blutgerinnsel herankommen könnten, um das neue Instrument einzusetzen. Es entfernt nur bestimmte Gewebearten. Unter anderem Blutgerinnsel. Die Ärzte haben mich mit Fachausdrücken zugetextet, aber im Wesentlichen handelt es sich um einen gebündelten Mikrowellenstrahl, der das Hämatom wegbrennt, ohne das andere Gewebe zu zerstören. Und dann « , schloss sie strahlend, »gute Nacht, Blutgerinnsel, und ich kann … « Ihre Stimme schwankte und sie musste schlucken, obwohl ihr Mund ganz trocken war. »Und ich kann wieder sehen .«
    Bitte, bitte, lieber Gott.
    Sie zitterte jedes Mal, wenn sie sich vorstellte, sie könnte das Sehvermögen zurückerlangen. Das war ein so aufwühlender Gedanke. Sie wünschte es sich so sehr, dass sie manchmal meinte, ihr würde der Kopf platzen. Die Sehnsucht danach war zermürbend, fast fühlte sie sich innerlich ausgehöhlt.
    Die Tränen schossen ihr in die Augen, und sie wandte das Gesicht ab. Von dort, wo sie ihn vermutete. Ein Blinder konnte sich nie verstecken, nicht die Würde wahren wie die Sehenden, die sich umdrehen und weglaufen konnten. Sie fühlte sich nackt, mit allen Empfindungen bloßgestellt.
    Ihre Angst, ihre wilden Hoffnungen, ihre Verletzbarkeit – das alles konnte Douglas sehen.
    »Sie wollen mit

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