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Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11

Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11

Titel: Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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Schreckliches
zugestoßen, das ihn Frauen gegenüber sehr argwöhnisch gemacht hat. Glaub mir,
er ist kein Monster.“
    Tess starrte Dante an, als sei
er wahnsinnig geworden. „Dante, diese Fangzähne … diese Augen! Er ist einer von
denen, die mich angegriffen haben …“
    „Nein“, sagte Dante. „Er sieht
nur so aus, weil er wütend ist, und er lebt in großem Schmerz. Sein Name ist
Rio. Er ist ein Stammeskrieger wie ich.“
    „V-Vampir“, keuchte sie
stotternd. „Er ist ein Vampir … “
    Verdammt noch mal, er hatte sich
nicht vorgestellt, dass sie die Wahrheit auf diese Weise erfuhr. Vielleicht war
das naiv gewesen, aber er hatte gedacht, er könnte sie sanft in seine Welt
ziehen -  eine Welt, die zu ihnen beiden gehörte. Er hatte gehofft, dass sie in
Ruhe verstehen lernen würde, dass sie die Vampirrasse nicht zu fürchten
brauchte. Dass sie ihre Furcht verlieren und begreifen würde, dass sie zu ihnen
gehörte, weil sie nun mal eine Stammesgefährtin war.
    Und die einzige Frau, die er je
an seiner Seite wollte.
    Aber jetzt offenbarte sich alles
zu schnell. Ein Gewirr aus Halbwahrheiten und Geheimnissen umfing ihn wie eine
Spirale aus Fallstricken, während sie ihn panisch anstarrte. In ihren Augen lag
ein Flehen, er möge die unerträgliche Situation irgendwie wenden, sodass alles
wieder Sinn ergab.
    „Ja“, gab Dante zu, unfähig sie
anzulügen. „Rio ist ein Vampir, Tess. Wie ich.“

33
     
    Tess’ Herz begab sich auf eine
wilde Tauchfahrt in ihren Magen.
    „W-was hast du gesagt?“
    Dante sah sie an, die whiskygoldenen
Augen viel zu ernst, seine Miene zu ruhig. „Ich bin ein Stammeskrieger. Ein
Vampir.“
    „Oh mein Gott“, stöhnte sie.
Ihre Haut zog sich in erneuter Panik zusammen, und Abscheu schüttelte sie.
    Sie wollte es nicht glauben -  er
sah nicht aus wie eine der Kreaturen, die sie angegriffen hatten, auch nicht
wie der, der nun gekrümmt am Boden der Krankenstation lag wie eine gequälte
Kugel. Aber Dantes Tonfall war ganz gelassen und so sachlich, dass sie wusste,
er sagte ihr die Wahrheit. Vielleicht war es das erste Mal, seit sie ihn
getroffen hatte, dass er ehrlich mit ihr war.
    „Du hast mich belogen. Die ganze
Zeit hast du mich angelogen.“
    „Ich wollte es dir sagen, Tess.
Ich habe versucht, die Worte zu finden, um dir alles zu erzählen …“
    „Dass du so etwas wie eine
kranke Bestie bist? Dass du mich benutzt hast -  wofür eigentlich? War es nur,
um an Ben ranzukommen, damit du und deine blutsaugenden Kumpane ihn umbringen
können?“
    „Wir haben den Menschen nicht
umgebracht, das schwöre ich dir. Aber das heißt nicht, dass ich es nicht tun
würde, wenn es nötig ist. Und -  ja, ich musste herausfinden, ob du etwas mit
seinem Crimson-Handel zu tun hast, und anfangs dachte ich auch, du wärst
nützlich, um mehr über seine Aktivitäten zu erfahren. Ich hatte eine Aufgabe zu
erfüllen, Tess. Aber ich brauchte dein Vertrauen auch, damit ich dich schützen
konnte.“
    „Ich brauche deinen Schutz
nicht.“
    „Doch, den brauchst du.“
    „Nein“, sagte sie, halb betäubt
vor Abscheu und Entsetzen.
    „Was ich brauche, ist, so weit
wie möglich von dir wegzukommen.“
    „Tess, der sicherste Ort für
dich ist im Moment hier bei mir.“
    Als er näher kam, die Hände
ausgestreckt zu einer um Vertrauen bittenden Geste, schrak sie zurück. „Bleib
weg von mir.
    Ich meine es ernst, Dante. Geh
weg!“
    „Ich tu dir nicht weh.
Versprochen.“
    Ein Bild huschte durch ihr
Bewusstsein, als er die Worte aussprach. Im Geiste fand sie sich plötzlich in
den Lagerraum ihrer Klinik versetzt. Sie beugte sich über einen schwer
verwundeten Mann, der es irgendwie nach einem fürchterlichen Kampf dorthin
geschafft hatte. Damals war er ein Fremder gewesen, jetzt aber nicht mehr.
    Es war Dantes Gesicht, das sie
sah, blutbespritzt und verdreckt, sein Haar triefend vor Nässe, die über seine
Stirn lief.
    Seine Lippen bewegten sich und
Sprachen die gleichen Worte, die sie eben von ihm gehört hatte: Ich tu dir
nicht weh. Versprochen …
    Und plötzlich kam ihr eine
deutliche und sehr klare Erinnerung an starke Hände, die sie an den Armen
griffen und festhielten. An Dantes Lippen, die seltsame Zähne entblößten -  große,
weiße Reißzähne, die sich ihrer Kehle näherten.
    „Ich kannte dich nicht“, sagte
Dante, als könne er ihren Gedanken im Geiste folgen. „Ich war sehr geschwächt
und ernstlich verletzt. Ich wollte nur nehmen, was ich von dir brauchte, und
dich dann

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