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Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11

Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11

Titel: Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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in Ruhe lassen. Da wäre kein Schmerz für dich geblieben, kein Leid.
Ich hatte keine Ahnung, was ich tat, bis ich dein Mal sah …“
    „Du hast mich gebissen … du … oh
Gott, du hast in dieser Nacht mein Blut getrunken? Wie … warum erinnere ich
mich erst jetzt daran?“
    Sein starrer Gesichtsausdruck
wurde weicher, als hätte er Gewissensbisse. „Ich habe deine Erinnerung
gelöscht. Ich habe versucht, dir einiges zu erklären, aber die Situation geriet
außer Kontrolle. Wir hatten ein Handgemenge, und du hast mir ein Betäubungsmittel
gespritzt. Als ich zu mir kam, war es schon kurz vor Sonnenaufgang, und ich
hatte keine Zeit mehr, Reden zu halten. Ich dachte dann, es wäre das Beste für
dich, wenn du dich nicht erinnern könntest. Dann sah ich das Mal auf deiner
Hand und wusste, dass nichts und niemand ungeschehen machen konnte, was ich dir
angetan hatte.“
    Tess brauchte nicht auf ihre
rechte Hand zu sehen, um zu wissen, von welchem Mal er sprach. Das kleine
Geburtsmal war ihr immer ein Rätsel gewesen. Eine Träne, die über der Sichel
eines Halbmonds schwebte. Aber es ergab für sie jetzt auch nicht mehr Sinn als
zuvor.
    „Nicht viele Frauen haben das
Mal, Tess. Nur ein paar wenige. Du bist eine Stammesgefährtin. Wenn einer
meiner Art dein Blut trinkt oder du seins, dann ist ein Band geschmiedet. Es
ist unzerstörbar.“
    „Und du hast … mir das angetan?“
    Eine neue Erinnerung überflutete
sie jetzt, ein weiteres Erlebnis voller Blut und Dunkelheit. Tess erinnerte
sich, wie sie aus einem düsteren Traum erwacht war, als ihr Mund sich mit brausender
Energie füllte, mit schierer Lebenskraft. Sie war verhungert gewesen, und Dante
hatte sie genährt. Erst aus seinem Handgelenk, später aus einer Vene, die er
für sie an seinem Hals geöffnet hatte.
    „O mein Gott“, flüsterte sie.
„Was hast du mit mir gemacht?“
    „Ich habe dein Leben gerettet,
indem ich dir mein Blut gab.
    So wie du meins mit deinem
gerettet hast.“
    „Du hast mir beide Male keine
Wahl gelassen“, keuchte sie.
    „Was bin ich jetzt? Hast du mich
in dieselbe Art Bestie verwandelt, die du bist?“
    „Nein. So funktioniert das
nicht. Du wirst nie ein Vampir werden. Aber wenn du dich weiter als meine
Gefährtin von meinem Blut ernährst, kannst du sehr lange Zeit leben. So lange
wie ich. Vielleicht länger.“
    „Ich kann das nicht glauben. Ich
weigere mich, das zu glauben!“
    Tess wandte sich ab und drückte
gegen die Schwingtüren.
    Nichts rührte sich. Sie drückte
erneut, mit all ihrer Kraft.
    Nichts. Es war, als wären die
Scharniere festgeschweißt worden.
    Total unbeweglich.
    „Lass mich hier raus“, fuhr sie
Dante an. Sie hatte den starken Verdacht, dass einzig sein Wille dafür
verantwortlich war, dass sich die Türen für sie nicht öffneten. „Verdammt,
Dante!
    Lass mich gehen!“
    Sobald die Tür ein wenig
nachgab, stieß Tess sie auf, brach hindurch und rannte wie um ihr Leben. Sie
hatte keine Ahnung, wo sie hinlief, und es war ihr auch egal, solange sich nur
die Entfernung zwischen ihr und Dante vergrößerte. Der Mann, den sie nur
geglaubt hatte zu kennen. Den Mann, den sie geglaubt hatte zu lieben. Das
Monster, das sie belogen hatte, schlimmer als irgendjemand in ihrer gepeinigten
Vergangenheit.
    Elend vor Angst und wütend über
ihre eigene Dummheit, hielt sie mühsam die Tränen zurück, die ihr in die Augen
stiegen. Sie rannte schneller, in dem Bewusstsein, dass Dante sie mit Sicherheit
einholen konnte. Sie musste nur einen Weg aus diesem Gebäude finden. Sie
erreichte eine Reihe von Fahrstühlen, drückte die Rufknöpfe und betete, dass
die Türen sich öffnen würden. Sekunden rasten vorbei … zu viele, um das Warten
noch länger zu riskieren.
    „Tess.“ Dantes tiefe Stimme
erschreckte sie durch ihre Nähe.
    Er war direkt hinter ihr, nahe
genug, um sie zu berühren, obwohl sie ihn nicht hatte kommen hören.
    Mit einem Schrei duckte sie sich
aus seiner Reichweite und unternahm einen neuen irrsinnigen Sprint in einen der
lang gestreckten Flure. Dann lag ein offener Türbogen vor ihr. Möglicherweise
konnte sie sich dort verstecken, dachte sie. Die Verzweiflung ließ sie nach
jeder Möglichkeit greifen -  vielleicht half ihr das, dem Albtraum zu entkommen,
der sie jagte. Sie schlüpfte in einen düsteren Raum -  eine Art Kapelle mit
gravierten Steinwänden, nur von einer roten Säulenkerze beleuchtet, die bei
einem schmucklosen Altar brannte.
    Es gab keinen Platz, sich in dem
kleinen Heiligtum zu

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