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Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11

Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11

Titel: Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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Rasse heilig
war.
    Sie war eine Stammesgefährtin.
    Und mit ihrem Blut, das jetzt in
Dante pulsierte, hatte Dante nun eine Hälfte eines feierlichen Bundes
geschlossen.
    Nach dem Recht der Vampire
gehörte sie nun zu ihm.
    Unwiderruflich.
    Für immer und ewig.
    Das Letzte, was er wollte oder
brauchte.
    Dante brüllte innerlich auf.
Aber alles, was davon zu hören war, war nur ein tiefes, wortloses Knurren. Er
zwinkerte stumpf, versuchte nach der jungen Frau zu greifen und verfehlte sie
um gut zwanzig Zentimeter. Schwer fiel sein Arm herab, als wäre er mit eisernen
Gewichten beschwert. Auch seine Augenlider waren zu schwer, um sie mehr als
spaltweit offenzuhalten. Er stöhnte und sah zu, wie die Züge seiner Retterin
vor seinen Augen verschwammen.
    Sie starrte auf ihn hinunter,
ihre Stimme bebte vor unterdrückter Wut.
    „Träum süß, du psychotisches
Arschloch!“
     
    Tess trat von ihrem Angreifer
zurück, ihr Atem ging schwer und heftig. Sie konnte kaum glauben, was da eben
mit ihr geschehen war. Und dass sie es geschafft hatte, dem wahnsinnigen
Eindringling zu entkommen.
    Dem Herrn sei Dank für die
Betäubungsspritze, dachte sie, erleichtert, dass sie die Geistesgegenwart
besessen hatte, sich an den Inhalt ihrer Kitteltasche zu erinnern. Ganz zu
schweigen von der Kaltblütigkeit, diese Waffe auch wirklich einzusetzen. Sie
sah den leergedrückten Plastikkolben an, den ihre Finger immer noch krampfhaft
umklammerten, und verzog das Gesicht.
    Mist. Sie hatte ihm die volle
Dosis verpasst.
    Kein Wunder, dass er so schnell
zusammengeklappt war. So schnell würde der auch nicht wieder aufwachen.
Tausendachthundert Milligramm Tiernarkotika waren selbst für einen Riesenkerl
wie ihn ein Gutenachtkuss, der es in sich hatte.
    Plötzlich spürte sie einen
Anflug von Sorge.
    Was, wenn sie ihn umgebracht
hatte?
    Eigentlich war ihr nicht klar,
warum sie sich Sorgen machen sollte wegen jemandem, der ihr noch vor wenigen
Minuten den Hals mit den Zähnen aufreißen wollte. Und trotzdem näherte sie sich
ihm wieder vorsichtig.
    Er bewegte sich nicht.
    Aber sie stellte mit
Erleichterung fest, dass er noch atmete.
    Er lag auf dem Rücken, die
muskulösen Arme ausgestreckt, so wie sie niedergesunken waren. Seine Hände -  diese
riesigen Pranken, die bei seinem Angriff mit solch brutaler Stärke zugepackt
und festgehalten hatten -  waren nun schlaff und ruhig.
    Sein Gesicht, fast verdeckt von
seinem länglichen dunklen Haar, war nun, da es entspannt war, fast gut
aussehend zu nennen.
    Nein, er war nicht gut
aussehend, denn sogar jetzt, wo er bewusstlos war, blieben seine Züge hager und
kantig. Gerade schwarze Augenbrauen lagen über seinen geschlossenen Augen wie
dunkle Messerschnitte. Seine Wangenknochen waren scharf gewinkelt und gaben
seinem Gesicht ein raubtierhaftes Aussehen. Seine Nase war vielleicht einmal
perfekt gewesen, aber von einem alten Bruch war der schmale Nasenrücken leicht
abgeknickt.
    Vielleicht mehr als einem Bruch.
    Er hatte etwas seltsam
Anziehendes an sich, obwohl sie ganz sicher war, dass sie ihn nicht kannte. Er
war nicht direkt der Typ Mann, mit dem sie sonst Umgang pflegte, und der
Gedanke, dass er mit einem Haustier zu ihr in die Klinik kommen könnte, hatte
etwas Absurdes.
    Nein, vor heute Nacht hatte sie
ihn noch nie in ihrem Leben gesehen. Sie konnte nur beten, dass sie ihn auch
nie wieder sehen würde, wenn erst einmal die Polizei gekommen war und ihn
mitgenommen hatte.
    Tess sah hinab und bemerkte ein
Aufschimmern von Metall unter seiner durchweichten Jacke. Sie zog das Leder zur
Seite und holte scharf Luft -  unter seinem Arm steckte in einer Scheide eine
geschwungene Messerklinge. Auf der anderen Seite trug er ein Halfter,
vermutlich für eine Pistole, aber es war leer. Und der breite, schwarze Gürtel,
den er um seine schlanken Hüften trug, war gespickt mit Handwaffen.
    Dieser Mann war ein wandelndes
Sicherheitsrisiko, so viel war sicher. Ein Gangster, gegen den die abgebrühten
Kerle hier am Flussufer die reinsten Waisenknaben waren. Dieser Mann wirkte
knallhart und tödlich, alles an ihm roch nach Gewalt.
    Das einzig Weiche an ihm war
sein Mund. Weit und sinnlich, die Lippen in seiner Betäubung leicht geöffnet,
war sein Mund auf profane Weise schön. Es war die Art von Mund, die eine Frau
zum Schmelzen bringen konnte.
    Nicht, dass Tess für den Typ
etwas übrighatte.
    Und sie hatte auch die Fangzähne
nicht vergessen.
    Trotz der schweren Dosis
Betäubungsmittel in seinem Blutkreislauf

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