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Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11

Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11

Titel: Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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unbeeindruckt auszusehen, als sie auf dem Weg
in den Club an seinem Auto vorbeigingen.
    „Also, wie ist es nun, D? Kommst
du zurück ins Hauptquartier?“
    „Nein“, sagte er, die Stimme
dunkel, als er den Motor abstellte und den beiden Frauen hinterhersah. „Die
Nacht ist noch jung. Ich denke, ich geh noch schnell einen Happen essen. Oder
vielleicht auch zwei.“
     
    Sterling Chase ging in seiner
Wohnung im Dunklen Hafen unruhig auf und ab. Er fühlte sich wie ein Tier im
Käfig, nervös und ängstlich zugleich. Obwohl die Nacht nicht direkt ein Erfolg
gewesen war, musste er sich eingestehen, dass er nach seiner ersten Streife ein
gewisses Hochgefühl verspürte. Für den arroganten, feindseligen Krieger, dem er
zugeteilt worden war, hatte er nicht viel übrig. Aber er machte sich bewusst,
dass der Grund, weshalb er die Hilfe des Ordens gesucht hatte, weit wichtiger
war als die herablassende Behandlung durch Dante und seine Gefährten, der er in
den nächsten paar Wochen ausgesetzt sein würde.
    Er war nun schon einige Stunden
zu Hause. In nur wenigen weiteren Stunden würde bereits die Sonne aufgehen.
Aber ihm war nicht danach zu schlafen.
    Im Moment war ihm danach, mit
jemandem zu reden.
    Natürlich kam ihm zuerst Elise
in den Sinn.
    Aber um diese Zeit, sagte er
sich, würde sie sich schon in ihre Gemächer zurückgezogen und sich zum Schlafen
zurechtgemacht haben. Er konnte sie vor sich sehen, wie sie an ihrem kleinen
Schminktisch saß, wahrscheinlich nackt unter fließender, durchsichtiger weißer
Seide, und sich ihr langes, blondes Haar kämmte. Ihre lavendelblauen Augen
geschlossen, abwesend vor sich hinsummend -  das war eine Angewohnheit von ihr,
die ihm schon bei ihrem ersten Treffen aufgefallen war und die sie in seinen
Augen nur noch liebenswerter machte.
    Sie war so sanft und
zerbrechlich und nun schon seit fünf Jahren Witwe. Elise würde sich keinen
neuen Gefährten suchen; in seinem tiefsten Herzen wusste er das. Und ein Teil
von ihm war froh über ihre Weigerung, wieder zu lieben -  das Recht jeder
Stammesgefährtin, die ihren Geliebten verloren hatte - , denn während es
bedeutete, dass er mit seinem unerfüllten Begehren leben musste, würde er dafür
auch nie den noch vernichtenderen Schlag hinnehmen müssen, sie in den Armen
eines anderen zu wissen.
    Aber ohne einen Vampir des
Stammes, der sie mit der Gabe seines Blutes nährte und damit den
Alterungsprozess ihres Körpers aufhielt, würde Elise, die von menschlicher
Geburt war wie jede Stammesgefährtin, eines Tages altern und sterben. Das war
es, was ihn am traurigsten machte. Er würde sie vielleicht nie haben können, aber
was er mit Sicherheit wusste, war, dass er sie eines Tages, in nur sechzig oder
siebzig Jahren -  für seine Spezies war das nicht mehr als ein Augenzwinkern - ,
ganz verlieren würde.
    Vielleicht war das der Grund,
warum er sich so sehnlich wünschte, ihr jeden erdenklichen Schmerz zu ersparen.
    Er liebte sie, so wie er sie
immer geliebt hatte.
    Und es beschämte ihn, welche
Wirkung sie auf ihn hatte.
    Wenn er nur an sie dachte, wurde
ihm seine Haut zu eng und zu heiß. Sie brachte ihn innerlich zum Brennen und nie
würde sie erfahren, wie sehr. Denn für diese Gefühle würde sie ihn verachten,
dessen war er sich sicher.
    Aber dieses Wissen nahm ihm
nicht die nagende Sehnsucht, in ihrer Nähe zu sein.
    Einmal mit ihr nackt zu sein,
nur ein einziges Mal.
    Chase unterbrach sein nervöses
Auf und Ab und ließ sich auf die große Couch in seinem Wohnzimmer fallen. Er
lehnte sich zurück, die Beine ausgestreckt, den Kopf in den Nacken gelegt, und
starrte an die hohe, weiße Zimmerdecke. Nur drei Meter waren es, die sie von
ihm trennten.
    Sie war dort, im Schlafzimmer
genau über ihm. Wenn er tief genug einatmete, konnte er ihren schwachen Duft
nach Rosen und Heidekraut riechen. Chase sog ihn in langen Zügen ein, Hunger
regte sich in ihm und trieb die Fangzähne aus seinem Zahnfleisch hervor. Er
leckte sich die Lippen, fast meinte er schon, ihren Geschmack zu spüren.
    Eine süße Folter.
    Er malte sich aus, wie sie
barfuss über den teppichbelegten Boden ihres Zimmers schritt, den Gürtel ihres
dünnen, leichten Morgenmantels löste. Wie sie die Seide neben dem Bett zu Boden
fallen ließ, als sie sich in die kühlen Laken gleiten ließ und dort lag, nackt
und hemmungslos, mit Brustwarzen wie Rosenknospen auf der Blässe ihrer Haut.
    Chases Kehle war ausgedörrt.
Sein Puls raste wie schwerer Trommelschlag, heiß

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