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Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11

Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11

Titel: Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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betörend aus. Ihre Wangen waren leicht gerötet, ihre blaugrünen Augen
strahlten, als sie der alten Standbesitzerin zulächelte und die Qualität ihrer
Ware lobte.
    Dante blieb auf seiner
Straßenseite und hielt sich im Schatten. Er konnte die Augen nicht von ihr
lassen. Hier, fast in ihrer unmittelbaren Nähe, war ihr Duft üppig und
berauschend. Er atmete ihn durch den Mund ein, zog seine würzige Süße durch die
Zähne, genoss, wie sie seine Zunge umspielte.
    O Gott, er wollte sie wieder
schmecken.
    Er wollte von ihr trinken.
    Er wollte sie nehmen.
    Bevor er wusste, was er tat,
trat Dante vom Gehsteig auf die Straße. Jetzt hätte er nur noch eine halbe
Sekunde gebraucht, um neben ihr zu stehen, aber da bemerkte er etwas Seltsames.
    Er war nicht der einzige Mann,
der Tess mit offenkundigem Interesse beobachtete.
    Nur ein paar Häuser weiter stand
ein Mensch im Schutz eines Gebäudeeingangs und spähte um die Ecke zum Gemüsestand
hinüber, offenbar wollte er Tess unbemerkt bei ihren Einkäufen zusehen. Groß
und schlank, vom Typ gut aussehender College-Student, wirkte er eigentlich
nicht wie ein Spanner oder Triebtäter. Aber auch Ted Bundy hatte nicht so
ausgesehen.
    Tess bezahlte ihre Einkäufe und
wünschte der alten Frau einen schönen Abend. Im selben Moment, als sie sich von
dem hell erleuchteten Gemüsestand entfernte, kam der Mann vorsichtig aus seinem
Versteck hervor.
    Bei dem Gedanken, dass Tess
etwas zustoßen könnte, schäumte Dante vor Wut. In nur einem Sekundenbruchteil
war er auf der anderen Straßenseite und heftete sich Tess’ Verfolger an die
Fersen. Wenn der Kerl Tess auch nur mit seinem Atem streifte, würde er ihm
verdammt noch mal die Arme abreißen.
    „Hey, Doc“, rief der Mann,
Vertrautheit in der Stimme,
    „späte Einkäufe?“
    Tess wirbelte herum und lächelte
ihn überrascht an.
    „Ben, hi! Was machst du denn hier?“
    Sie kannte ihn. Dante zog sich
sofort zurück und verschmolz mit dem dichten Strom der Fußgänger, der sich an
den Geschäften und Restaurants vorbeischob.
    „Hast du meine Nachricht nicht
bekommen? Ich hatte hier oben zu tun und dachte, vielleicht könnten wir ja was
essen gehen oder so.“
    Dante sah, wie der Mann auf sie
zuging, sie umarmte, sich dann hinunterbeugte und sie liebevoll auf die Wange
küsste. Es war ganz offensichtlich, der Kerl war hin und weg von ihr. Mehr
noch, Dante konnte es in seiner scharfen Ausdünstung riechen.
    Der Typ war besitzergreifend.
Und wie er Tess küsste -  als markierte er sein Revier.
    „Wir gehen morgen Abend doch auf
die Kunstausstellung?“, fragte der Mann.
    „Ja, sicher“, nickte Tess. Als
er sich bückte, um ihr die Last abzunehmen, überließ sie ihm ihre
Einkaufstasche. „Was soll ich anziehen?“
    „Was immer du willst. Ich weiß,
du wirst auf jeden Fall umwerfend aussehen, Doc.“
    Natürlich.  Dante
verstand jetzt. Das war der Freund, den Tess letzte Nacht aus der Klinik
angerufen hatte. Der Mann, an den sie sich wandte, wenn sie Angst hatte. So wie
gestern Nacht, nach dem, was Dante ihr angetan hatte.
    Jähe Eifersucht schoss ihm in
den Magen -  ein Gefühl, auf das er eigentlich gar kein Recht hatte.
    Aber sein Blut war anderer
Meinung. Seine Venen waren lebendig und brannten. Der Teil von ihm, der nichts
Menschliches an sich hatte, drängte ihn, durch die Menge zu stürmen und der
jungen Frau zu sagen, dass sie ihm  gehörte und nur ihm allein. Ob sie
sich dessen bewusst war oder nicht. Ob sie beide es selbst so wollten oder
nicht.
    Aber es gab auch noch einen
anderen Teil in ihm, der vernünftiger war. Er warf seinem inneren Untier ein
Halsband um und riss es zurück.
    Unterwarf es.
    Er wollte keine
Stammesgefährtin. Er hatte nie eine gewollt und würde auch nie eine wollen.
Dante sah Tess mit ihrem Freund davongehen, ihr zwangloses Geplauder verlor
sich in den Gesprächen der anderen und im allgegenwärtigen Summen des
Straßenlärms. Eine Minute lang blieb er zurück, das Blut hämmerte ihm in den
Schläfen und auch in anderen, tiefer gelegenen Regionen seines Körpers.
    Er drehte sich um, verschwand in
den Schatten und kehrte zu dem Gebäude zurück, vor dem er Harvard als
Wachposten zurückgelassen hatte. Er hoffte inständig, dass an Gideons Tipp über
Rogue-Aktivitäten wirklich etwas dran war -  und zwar je eher desto lieber.
Denn jetzt brannte er vor Lust auf einen ordentlichen, blutigen Kampf.

8
     
    Der Einsatz in North End war
eine Enttäuschung. In dem alten, leer stehenden Gebäude

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