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Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11

Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11

Titel: Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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wieder ins Bett“, bettelte
eine der jungen Frauen hinter ihm. „Komm schon, sei nicht so ein
Spielverderber.“
    Dante fuhr in Kleider und Schuhe
und ging zum Bett zurück. Die Frauen streckten die Hände nach ihm aus und
befingerten ihn schläfrig, sobald er ihnen nah genug war, ihr Verstand immer
noch träge von der Macht seines früheren Bisses. Er hatte ihre Wunden sofort
versiegelt, aber bevor er sich davonmachen konnte, gab es noch etwas für ihn zu
tun. Dante streckte die Hand aus, legte sie zuerst dem einen, dann dem anderen
Mädchen auf die Stirn und löschte so jede Erinnerung an die heutige Nacht aus
ihrem Gedächtnis.
    Wenn das doch bloß auch bei mir funktionieren würde, dachte
er, die Kehle immer noch trocken vom Geschmack nach Rauch, Asche und Tod.

9
     
    „Entspann dich, Tess.“ Bens Hand
kam unten auf ihrem Kreuz zu liegen, sein Kopf war dicht an ihrem Ohr. „Falls
du’s noch nicht gemerkt hast, das ist ein Cocktailempfang und keine
Beerdigung.“
    Zum Glück, dachte Tess und sah
auf ihr granatrotes Abendkleid hinunter. Obwohl das schlichte Hängerkleid, das
sie in einer Secondhand-Boutique erstanden hatte, eines ihrer Lieblingskleider
war, war sie die Einzige in einem Meer von Schwarz, die etwas Farbiges trug.
Sie fühlte sich fehl am Platz, fiel völlig aus der Reihe.
    Aber eigentlich tat sie das ja
immer. Sie war es nicht gewohnt, zu anderen Leuten zu passen, das war schon so,
seit sie ein kleines Mädchen war. Sie war immer … irgendwie anders gewesen.
Etwas, das sie nicht verstand und von dem sie gelernt hatte, es zu verdrängen,
hatte sie immer abgesondert vom Rest der Welt. Sie konnte nur so tun als ob,
sich scheinbar anpassen, versuchen dazuzugehören -  aber es war meist
fruchtlos, so wie jetzt auch, in diesem überfüllten Raum voller Fremder.
    Außerdem hatte Tess zunehmend
ein unbehagliches Gefühl, so als braute sich um sie ein mächtiger Sturm
zusammen. Als versammelten sich rings umher unsichtbare Mächte, um sie auf eine
dünne, schwankende Planke hinauszudrängen. Wenn sie jetzt auf ihre Füße hinuntersah,
dachte sie, war dort nur noch ein gähnender Abgrund. Ein tiefer, endloser Fall.
    Sie massierte sich den Nacken,
fühlte einen stumpfen Schmerz in den Sehnen unter ihrem Ohr.
    „Alles in Ordnung?“, fragte Ben.
„Du bist schon den ganzen Abend so still.“
    „Wirklich? Entschuldige bitte.
Es war keine Absicht.“
    „Amüsierst du dich?“
    Sie nickte mit einem gezwungenen
Lächeln. „Die Ausstellung ist wirklich fantastisch, Ben. Im Programm steht,
dass es eine geschlossene Sponsorenveranstaltung ist, wie hast du es denn geschafft,
an die Karten zu kommen?“
    „Ach, ich hab noch ein paar
Connections in der Stadt.“ Er zuckte die Achseln, dann leerte er sein
Champagnerglas. „Jemand hat mir noch einen Gefallen geschuldet. Und es ist
nicht, was du denkst.“ Er klang tadelnd, als er ihr das leere Mineralwasserglas
aus der Hand nahm. „Ich kenne den Barkeeper, und der kennt eins der Mädchen,
das bei diesen Events hier im Museum arbeitet. Weil ich doch wusste, wie sehr
du Skulpturen liebst, habe ich ihn vor ein paar Monaten angehauen, ob er mir
nicht zwei Karten für diesen Empfang besorgen kann.“
    „Und der Gefallen?“, fragte Tess
argwöhnisch. Sie wusste, dass Ben sich manchmal mit recht zwielichtigen
Gestalten herumtrieb. „Was hast du für diesen Typ getan?“
    „Sein Wagen war in der Reparatur.
Ich hab ihm für einen Abend meinen Bus geliehen, für eine Hochzeit, auf der er
arbeiten musste. Das ist alles. Kein krummes Ding, nichts Böses dahinter.“ Ben
warf ihr sein berühmtes schmelzendes Lächeln zu. „Hey, ich hab’s dir doch
versprochen.“
    Tess nickte vage.
    „Wo wir schon beim Thema
Barkeeper sind -  wie wär’s mit noch einem Drink? Nimmt die Dame wieder
Mineralwasser mit Limettenschnitz?“
    „Ja, danke.“
    Während Ben sich durch die Menge
einen Weg zur Bar bahnte, nahm Tess ihre Wanderung durch die Ausstellung im
großen Ballsaal wieder auf. Hunderte von Skulpturen, die Jahrtausende der
Menschheitsgeschichte repräsentierten, waren dort in hohen Schauvitrinen aus
Plexiglas ausgestellt.
    Tess geriet hinter eine Gruppe
blonder, gebräunter, juwelenbehängter Society-Damen, die ihr die Sicht auf eine
Vitrine mit italienischen Terrakottafigurinen verstellten. Sie unterhielten
sich eifrig über das verpfuschte Stirnlifting von Mrs. Soundso und die Affäre
einer gewissen Mrs. Sonstwie mit dem Tennistrainer des Countryclubs, der

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