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Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Titel: Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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Elise, entschlossen,
ihn nicht zu verlieren.
    Auf halber Höhe der kleinen
Seitenstraße riss er eine verbeulte Stahltür auf und verschwand. Sie schlich
sich an das fensterlose Metallviereck heran. Trotz der kühlen Luft schwitzten
ihre Handflächen. Seine gewalttätigen Gedanken erfüllten ihren Kopf -
mörderische Gedanken, an all die grauenvollen Dinge, die er aus Loyalität zu
seinem Herrn und Meister tun würde.
    Elise griff in die Jackentasche
und zog den Dolch heraus. Sie hielt ihn eng an sich gedrückt, die Klinge
einsatzbereit gezückt, aber hinter einer Falte ihres Anoraks verborgen. Mit der
freien Hand packte sie den Riegel und zog die unverschlossene Tür auf.
Schneeflocken wirbelten ihr voran in den dämmrigen Vorraum, in dem es nach
Schimmel und altem Zigarettenrauch stank. Der Lakai stand neben einer Reihe von
Briefschlitzen, die Schulter an die Wand gelehnt, während er ein Handy
aufklappte, wie sie es alle trugen - die Direktverbindung der Lakaien zu ihrem
vampirischen Herrn und Meister.
    „Mach die verdammte Tür zu,
Schlampe!“, blaffte er, die seelenlosen Augen glitzerten. Er runzelte die
Stirn, als sich Elise mit schneller, tödlicher Zielstrebigkeit auf ihn
zubewegte. „Was zum Teufel ist …“
    Sie trieb ihm den Dolch tief in
die Brust. Das Überraschungsmoment war immer einer ihrer größten Vorteile.
Seine Wut traf sie wie ein körperlicher Schlag und stieß sie nach hinten, und
seine Bösartigkeit drang in sie ein wie Säure, verbrannte ihre Sinne. Elise
kämpfte sich durch den psychischen Schmerz und kam wieder so weit zu
Bewusstsein, um ihm erneut einen Stoß mit der Klinge zu versetzen. Auf ihrer
Hand war plötzlich eine nasse Hitze, sein Blut quoll ihr entgegen, aber sie
beachtete es nicht.
    Der Lakai keuchte und spuckte,
versuchte sie zu packen und fiel schließlich gegen sie. Seine Wunde war
tödlich, er verlor so viel Blut, dass sich Elise von dem Anblick und Geruch
fast der Magen umdrehte. Sie wand sich unter dem schweren, noch halb stehenden
Körper hervor und trat rasch zur Seite, als er ohne Stütze zusammensackte und
auf den Boden fiel. Ihr Atem ging keuchend, ihr Herz raste, ihr Kopf platzte
fast vor Qual, als das wilde Sperrfeuer seiner Wut in ihrem Kopf nachhallte.
    Der Lakai schlug um sich und
zischte, als der Tod ihn überwältigte. Dann, endlich, gab er Ruhe.
    Endlich Ruhe.
    Mit zitternden Fingern nahm
Elise sein Handy an sich, das neben ihr auf dem Boden lag, und ließ es in die
Jackentasche gleiten. Der Mord hatte sie erschöpft, die vereinte psychische und
physische Anstrengung war fast mehr, als sie ertragen konnte. Jedes Mal fiel es
ihr schwerer, jedes Mal dauerte es länger, bis sie sich wieder davon erholt
hatte. Sie fragte sich, ob sie eines Tages so tief in diesen Abgrund
hinuntergleiten würde, dass sie überhaupt nicht mehr herausfand. Vermutlich
würde es tatsächlich einmal so weit kommen, dachte sie, aber heute noch nicht.
    Und solange sie noch einen
Atemzug im Körper hatte und der Schmerz ihres Verlustes noch in ihrem Herzen
lebendig war, würde sie weiterkämpfen.
    „Für Camden“, flüsterte sie und
starrte auf den toten Lakaien herunter, während sie den MP3-Player einschaltete,
um sich auf ihren Rückweg durch die Stadt nach Hause vorzubereiten. Musik
dröhnte und wummerte durch die winzigen Kopfhörer und blendete die Gabe aus,
die ihr die Macht gab, die dunkelsten Geheimnisse der menschlichen Seele hören
zu können.
    Für heute hatte sie genug
gehört.
    Ihre düstere Mission des Tages
beendet, drehte sich Elise um und floh vom Schauplatz des blutigen Gemetzels,
das sie angerichtet hatte.

2
     
    Die schwache winterliche Brise
führte den Geruch von Blut mit sich. Er war schwach, frisch, ein kupfriges
Prickeln in der Nase des Vampirkriegers, der geräuschlos vom Dach eines
verdüsterten Gebäudes zum nächsten sprang. Schneeflocken umwirbelten ihn wie
schwebende weiße Ascheflocken und breiteten einen Teppich über die Stadt, die
sich sechs Stockwerke unter ihm erstreckte.
    Tegan kauerte sich am Dachrand
nieder und schaute auf das Straßen- und Gassengewirr hinunter, das von
geschäftigem Leben pulsierte. Als Mitglied des Ordens - einer kleinen
Elitetruppe von Stammesvampiren, die sich dem Kampf gegen ihre verseuchten
Brüder, die Rogues, widmeten - war es Tegans allnächtliche Mission, seinen
Feinden den Tod zu bringen. Das war etwas, das er mit kalter Effizienz betrieb,
eine Fähigkeit, die er in den über sieben Jahrhunderten seiner Existenz

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