Midnight Breed 04 - Gebieterin der Dunkelheit-neu-ok-14.11.11
mir
Himmelangst, das laut zu sagen, aber es ist so.
Ich liebe
dich.“ „Ach, Dios“, flüsterte er rau. „Dylan ... ich habe mich schon von
Anfang an in dich verliebt. Wie du mich lieben kannst, so wie ich jetzt bin,
weiß ich nicht ...“ „So wie du jetzt bist“, sagte Dylan und schüttelte langsam
und verwundert den Kopf, „so wie du mich ansiehst, wie du mich berührst, wie
könnte ich dich nicht lieben? Dich, Rio, genau so, wie du jetzt bist.“
Sie
streichelte ihn mit all dem Gefühl, das sie für ihn empfand, ließ ihre Finger
sanft die raue linke Seite des gut aussehenden Gesichts hinuntergleiten. Sie
würde es nie leid werden, ihn anzusehen. Die Narben fielen ihr inzwischen kaum
noch auf. Oh, natürlich gab es keine Möglichkeit, es ungeschehen zu machen, was
er durchlitten hatte, so tragisch das auch war. Die Spuren der Hölle, durch die
er gegangen war, würden immer dort bleiben, auf seinem Gesicht und seinem
Körper. Aber wenn Dylan Rio ansah, dann sah sie seinen Mut und seine Kraft.
Sie sah
seine Ehre, und in ihren Augen war er der schönste Mann, den sie je gesehen
hatte.
„Ich liebe
dich, Eleuterio de la Noche Atanacio. Von ganzem Herzen.“
Wilde
Zärtlichkeit blitzte in seinen Zügen auf. Mit einem erstickten kehligen Laut
presste er sie fest an sich und hielt sie einfach fest.
„Dass du
glücklich bist, ist mir das Allerwichtigste auf der Welt“, murmelte er an ihrem
Ohr. „Ich weiß, dass deine Familie - dass es deiner Mutter gut geht - dir die
Welt bedeutet. Ich weiß, dass du bei ihr sein musst.“'
„Ja“,
flüsterte Dylan. Sie entzog sich seiner Umarmung und sah ihn an. „Ich kann sie
jetzt nicht verlassen, Rio ... ich kann's einfach nicht.“
Er nickte.
„Ich weiß. Ich verstehe, dass du für sie da sein musst, Dylan. Aber eine
egoistische Seite von mir will versuchen, dich davon zu überzeugen, dass du
jetzt hierher gehörst. Zu mir, als meine Gefährtin, durch unser Blut
miteinander verbunden.“
Oh, das
klang gut. Sie erinnerte sich recht lebhaft an das unglaubliche Gefühl, als Rio
aus ihrer Vene getrunken hatte. Das wollte sie wieder spüren ... jetzt, wo die
Liebe, die sie für ihn empfand, ihr Herz zum Überfließen brachte.
Aber sie
konnte nicht bleiben.
„Ich bitte
dich nicht jetzt darum, Dylan. Aber ich will, dass du weißt, dass es das ist,
was ich will. Immer mit dir zusammen sein. Und darauf werde ich warten.“ Bei
diesen zärtlichen Worten explodierte wilde Freude in ihr. „Du wirst warten ...“
„So lange,
wie es nötig ist, werde ich auf dich warten, Dylan.“ Er strich ihr eine
Haarsträhne aus der Wange und klemmte sie hinter ihr Ohr. „Weißt du noch, wie
ich dir gesagt habe, dass ich einen Weg finden werde, deiner Mutter zu helfen,
sobald wir wieder im Hauptquartier sind?“ „Ja.“
„Darum
musste ich vorhin mit Tess reden. Sie ist Dantes Gefährtin.“
Dylan
nickte. „Sie hat mir neulich geholfen, meine Wange zu desinfizieren und zu
verbinden.“
„Genau. Sie
ist eine Heilerin. Vor ihrer Schwangerschaft hatte Tess die Gabe, offene Wunden
durch bloße Berührung zu heilen. Auch mit inneren Verletzungen kann sie das.
Hier im Hauptquartier rennt ein hässlicher kleiner Terrier herum, der ist nur
noch am Leben, weil Tess in der Lage war, das Dutzend Krankheiten zu heilen, an
denen er fast gestorben wäre. Einschließlich Krebs, Dylan. Ich wollte dir noch
nichts davon sagen, bis ich nicht mit Tess und Dante darüber hatte reden
können.“
Dylan
stockte der Atem. Sie starrte Rio fassungslos an, nicht sicher, ob sie ihren
Ohren trauen konnte. „Tess kann Krebs heilen? Aber doch nur bei Tieren, oder?
Ich meine, du willst doch wohl nicht sagen, dass sie vielleicht ...“
„Offenbar
beschränkt sich ihre Gabe nicht nur auf Tiere, aber eine Komplikation gibt es
schon. Ihre Schwangerschaft hat ihre Gabe abgeschwächt. Sie ist nicht sicher,
ob es bei deiner Mutter funktionieren könnte, aber sie sagte mir, dass sie es
gern versuchen ...“
Dylan ließ
ihn nicht ausreden. Eine Hoffnung, so hell und strahlend, dass es blendete,
brach in ihr auf, und sie warf sich auf Rio und schlang wild die Arme um ihn.
„Oh mein Gott! Rio, danke.“
Mit sanften
Händen zog er sie wieder von sich herunter. „Es ist keine Garantie. Es ist nur
eine winzige Chance, und selbst das ist noch optimistisch. Es ist leider
durchaus möglich, dass Tess gar nichts ausrichten kann.“
Dylan
nickte. Es war nicht mehr als nur ein Versuch. Und doch war sie mit einem
Weitere Kostenlose Bücher