Midnight Breed 04 - Gebieterin der Dunkelheit-neu-ok-14.11.11
Mal
in Hochstimmung. Vielleicht gab es einen Hoffnungsschimmer, ihre Mutter zu
retten.
„Wir müssten
sie hierherbringen, nach oben ins Anwesen. Dante wird Tess in ihrem Zustand nicht
reisen lassen. Und wir können nicht riskieren, dass deine Mutter herausfindet,
wo sich unser Hauptquartier befindet und was mit ihr getan wurde. Wenn sie also
einverstanden ist, es zu versuchen, werden wir anschließend ihre ganze
Erinnerung daran löschen müssen. Und das ist immer noch keine Garantie, das sie
tatsächlich geheilt ist.“
„Aber es ist
eine Chance“, sagte Dylan. „Das ist mehr als das, was sie jetzt hat. Ohne diese
Chance hat sie vermutlich nur noch ein paar Monate. Und wenn Tess ihr helfen kann
...“
Dann würde
dieses Wunder ihr vermutlich Jahre, Sogar Jahrzehnte geben. Mit vierundsechzig
und kerngesund, konnte ihre Mutter durchaus noch fünfundzwanzig oder dreißig
Jahre leben.
Und wann
wäre der Zeitpunkt gekommen, an dem Dylan sie für ihr eigenes Stückchen Glück,
ihr Leben mit Rio hier, verlassen würde?
Sie sah ihn
an und erkannte, dass er über diese Frage auch schon nachgedacht hatte. Er war
bereit, Dylans Mutter zu helfen, weil er wusste, dass Dylan nicht ertragen
konnte, sie zu verlieren. Und das, obwohl er wusste, was das bedeuten konnte -
das, was er wollte, rückte so noch weiter in die Ferne. „Rio ...“
„Ich würde
warten“, sagte er feierlich. „Bis du bereit bist, würde ich auf dich warten.“
Sie schloss die Augen und spürte, wie seine Liebe über sie strömte wie Balsam.
Dafür, dass er ihr ein so selbstloses Geschenk machte - das Geschenk der
Hoffnung -, liebte sie ihn nur umso mehr. Sie küsste in mit all der Hingabe,
die sie in ihrem Herzen hatte, musste ihm nahe sein ... musste ihn in sich spüren,
auf jede nur mögliche Art. Sie dachte an die Verbindung, die er erwähnt hatte -
die Blutsverbindung, durch die sie seine Gefährtin werden würde. Sie wollte es.
Musste spüren, dass sie auf diese tiefe, ursprüngliche Art mit ihm verbunden
war, wie es nur dem Stamm vorbehalten war.
„Mach mich
zu deiner Gefährtin“, murmelte sie an seinem Mund.
„Jetzt
sofort, Rio ... ich will, dass wir durch Blut miteinander verbunden sind.
Darauf will ich nicht warten.“
Sein tiefes,
zustimmendes Knurren brachte ihren ganzen Körper vor Vorfreude zum Prickeln.
„Es ist unwiderruflich. Wenn es einmal gemacht ist, gibt es kein Zurück.“ „Umso
besser.“
Sie biss ihn
leicht in die Unterlippe und wurde mit einem leichten Streifen seiner Fangzähne
belohnt, als er sich mit ihr herumrollte und sie unter sich auf das Bett
presste. Bernsteingelbe Funken sammelten sich im rauchigen Topasbraun seiner
Augen. Seine Pupillen waren rasiermesserscharf und voll Verlangen auf sie
gerichtet. Er küsste sie, und Dylan umspielte mit der Zunge die Spitzen seiner
langen Fänge.
Sie hielt es
kaum noch aus, bis sie sich endlich in die zarte Haut ihres Halses schlugen.
Aber Rio zog
sich zurück, stützte sich über ihr auf seine Fäuste. Er sah so mächtig aus, wie
er in seiner wunderbaren männlichen Nacktheit über ihr hing. „Ich sollte dir
das nicht antun“, sagte er leise, andächtig.
„Wenn du
mein Blut in deinen Körper aufnimmst, Dylan, dann werde ich immer ein Teil von
dir sein ... selbst dann noch, wenn du dich für ein Leben ohne mich
entscheidest. Du wirst mich immer in deinen Venen spüren, ob du willst oder
nicht. Ich sollte dir mehr Freiheit geben als das.“
Dylan
blickte ihn ohne den geringsten Vorbehalt an. „Ich will es, Rio.
Ich will,
dass du immer ein Teil von mir bist. Mein Herz wird dich sowieso immer spüren,
egal, ob wir uns jetzt durch unser Blut miteinander verbinden oder nicht.“
Er stieß
einen leisen Fluch aus und schüttelte den Kopf. „Du bist dir sicher, dass es
das ist, was du willst? Du bist dir ganz sicher, dass du ... mich willst?“
„Für immer“,
sagte sie zu ihm. „In meinem ganzen Leben bin ich mir noch nie einer Sache so
sicher gewesen.“
Sein Atem
ging keuchend und abgehackt, als er sich rittlings über ihre Hüfte setzte. Er
hob sein Handgelenk an den Mund. Mit seinem heißen bernsteinfarbenen Blick, der
starr auf ihre Augen gerichtet war, zog Rio die Lippen von seinen Fangzähnen
zurück und schlug die scharfen Spitzen in sein Fleisch.
Ein stetiger
Blutstrom rann ihm den Unterarm hinunter, die Bisswunden pulsierten mit jedem
harten Schlag seines Herzens. Sehr sanft hob er Dylans Kopf und Schultern vom
Kissen und hielt ihr seine Wunde
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