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Midnight Breed 04 - Gebieterin der Dunkelheit-neu-ok-14.11.11

Midnight Breed 04 - Gebieterin der Dunkelheit-neu-ok-14.11.11

Titel: Midnight Breed 04 - Gebieterin der Dunkelheit-neu-ok-14.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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hinaus ans Tageslicht gefunden hatte, rang sie nach Luft. Ihre
Beine fühlten sich wie Gummi an, als sie den Berggrat hinunterkletterte und
dann losrannte, um sich in der Sicherheit der hellen Mittagssonne wieder zu
ihren Freundinnen zu gesellen.
     
    Er hatte
wieder von Eva geträumt.
    Es war nicht
genug damit, dass die Frau ihn, als sie noch lebte, verraten hatte - nun, da
sie tot war, kroch sie in seine Gedanken hinein, wenn er schlief. Immer noch
wunderschön, immer noch trügerisch, sprach sie zu ihm von Reue und von ihrem
Wunsch, alles wiedergutzumachen.
    Nichts als
Lügen.
    Evas Geist,
der ihn heimsuchte, war nur ein Teil von Rios schleichendem Abgleiten in den
Wahnsinn.
    Seine tote
Gefährtin weinte, wenn er sie in seinen Träumen sah, flehte ihn an, ihr den Verrat
zu vergeben, den sie vor einem Jahr begangen hatte. Es tat ihr leid. Sie liebte
ihn immer noch und würde ihn immer lieben.
    Sie war
nicht real. Nur eine höhnische Erinnerung an eine Vergangenheit, die er nur
allzu gern hinter sich lassen würde.
    Es hatte ihn
viel gekostet, dieser Frau zu vertrauen. Die Explosion in der Lagerhalle hatte
sein Gesicht entstellt und seinen Körper zerschmettert, und immer noch erholte
er sich von Verletzungen, die einen Normalsterblichen getötet hätten.
    Und sein
Verstand ... ?
    Rios
geistige Gesundheit war zerbrochen, Stück für Stück, und in der Zeit, die er
nun schon hier war, sich allein in dieser böhmischen Berglandschaft verkrochen
hatte, war es nur noch schlimmer mit ihm geworden.
    Er konnte
alldem ein Ende machen. Als Angehöriger des Stammes - einer hybriden
Rasse von Menschen, die vampirische, außerirdische Gene in sich trugen - konnte
er sich ins Sonnenlicht hinausschleppen und sich von den UV-Strahlen verzehren
lassen. Genau das hätte er am liebsten getan, aber damit hätte er immer noch
keine Lösung für das Problem gefunden, wie er die Höhle verschließen und ihren
brisanten Inhalt vernichten sollte.
    Er wusste
nicht, wie lange er schon hier war. Die Tage und Nächte, Wochen und Monate
hatten nach einer Weile begonnen ineinander zufließen, bis die Zeit für ihn
völlig zum Stillstand gekommen war; wie, das wusste er nicht. Er war zusammen
mit seinen Ordensbrüdern hergekommen. Die Krieger waren auf einer Mission
gewesen, um eine uralte, unsagbar böse Macht aufzuspüren und zu zerstören, die
sich vor Jahrhunderten in diesem geheimen Versteck in den Felsen verborgen
hatte.
    Aber sie
waren zu spät gekommen.
    Die Gruft
war leer, ihr gefährlicher Bewohner schon befreit worden.
    Es war Rio
gewesen, der sich freiwillig gemeldet hatte, allein zurückzubleiben und die
Höhle zu versiegeln, während die anderen nach Boston zurückkehrten. Er konnte
nicht mit ihnen zurückgehen. Er wusste einfach nicht mehr, wohin er gehörte.
Eigentlich hatte er vorgehabt, sich allein durchzuschlagen, vielleicht nach Spanien
zurückzugehen, in sein Heimatland.
    Das hatte er
zumindest den Kriegern erzählt, die so lange seine Brüder gewesen waren. Aber
er hatte keinen seiner Pläne verwirklicht.
    Er hatte es immer
weiter hinausgezögert, erfüllt von einer quälenden Unentschlossenheit und
niedergedrückt vom Gewicht seiner Entscheidung, allem ein Ende zu machen.
    In seinem
Herzen hatte er gewusst, dass er diese Gruft nicht lebend verlassen würde. Aber
bisher hatte er immer Ausflüchte gefunden, um das Unausweichliche noch
hinauszuzögern. Erwartete auf den richtigen Moment, die richtigen Umstände, um
zu tun, was er tun musste. Aber das waren eben nur Ausflüchte und führten nur
dazu, dass sich Stunden zu Tagen dehnten und Tage zu Wochen.
    Nun musste
es schon Monate her sein, und immer noch lag er verborgen in der Dunkelheit,
wie die Fledermäuse, die den feuchten Höhlenraum mit ihm bewohnten. Er jagte
nicht mehr, hatte nicht mehr das Bedürfnis, Nahrung zu sich zu nehmen. Er
existierte einfach nur noch und beobachtete bewusst seinen eigenen stetigen
Abstieg in eine Hölle, die er sich selbst geschaffen hatte.
    Dann war
schließlich der Augenblick gekommen, wo Rio diesen Abstieg nicht länger ertrug.
    Neben ihm
auf einem Felsvorsprung drei Meter über dem Höhlenboden lagen eine Zündkapsel
und eine kleine Kiste C-4- Plastiksprengstoff mit genug Saft, um die verborgene
Gruft für immer zu versiegeln. Rio hatte vor, sie diesen Abend zu sprengen ...
und zwar von innen.
    Heute Abend
würde er es tun.
    Als seine
lethargischen Sinne ihn aus tiefem Schlaf weckten und ihm meldeten, dass ein
Eindringling in der Höhle

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