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Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11

Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11

Titel: Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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Hast du da von ihr
getrunken?“
    „Ja“, antwortete Reichen und erinnerte sich an
dieses erste Mal, als er seine Fangzähne in ihrem Hals versenkt hatte. Damals,
in Roths Büro in Hamburg.
    Jetzt kam es ihm wie eine Ewigkeit vor. „In der
Nacht, in der ich in Roths Dunklen Hafen gegangen war.“
    „Und wie ging's dir, nachdem du von Claire
getrunken hattest? Wie schlimm war der Durst, nachdem du ihr Blut in dir
hattest?“
    Reichen überlegte einen Moment lang. „Besser,
schätze ich. Nicht mehr so stark.“
    Damals hatte er es nicht bemerkt, doch jetzt
war er sicher: Von Claire zu trinken hatte sein übermäßiges Verlangen nach Blut
gemildert. Er lechzte ständig nach ihr, doch auf eine definitiv andere Art als
direkt nach der Pyro, wenn er vor Gier fast zum Tier wurde.
    Reichen nickte. „Ich würde alles für sie tun,
Tegan.
    Auch von ihr weggehen, wie vor langer Zeit
schon mal.“
    „Und heute?“, drängte ihn Tegan.
    „Heute...“
    Stirnrunzelnd dachte Reichen darüber nach, wie
es zwischen ihnen stand. Sie hatte ihn darum gebeten, nur mit ihr zusammen zu
sein - was er sich mehr wünschte als alles andere. Doch in seinem Innersten
wusste er, dass er ihr das nicht geben konnte. Nicht, wenn seine Fähigkeit so
kurz davor stand, ihn zu beherrschen, und ihm weniger Zeit blieb, als er sich
selbst eingestehen wollte. Und dann war da noch die Tatsache, dass Roth und
Dragos immer noch lebten, frei herumliefen und imstande waren, ihre üblen Pläne
auszuführen.
    Reichens Fähigkeit war furchtbar, aber
vielleicht eine notwendige Waffe in diesem Krieg, der sich immer weiter
zuspitzte. Dann diente sie zumindest einem Zweck - einem noblen Zweck. Er
selbst würde dann einem Zweck dienen, der über seine eigenen Wünsche und
Sehnsüchte hinausging.
    „Noch so ein Feuer, und ich weiß nicht, ob ich
da noch mal heil rauskomme, Tegan. Jedes Mal, wenn meine Macht auflodert, wird
sie stärker. Und unkontrollierbarer. Der Blutdurst danach ist höllisch genug,
aber das Feuer selbst bedeutet den Tod für jeden, der ihm nahe kommt. Was aus
mir wird, ist mir egal, aber Claire...“ Unwillig, überhaupt daran zu denken,
brach er abrupt ab. „Sie hat es nicht verdient, in meine Privathölle reingezogen
zu werden.“
    Tegan hob eine lohfarbene Augenbraue. „Glaubst
du wirklich, das wäre sie nicht schon längst? Nur weil du sie wegstößt, heißt
das nicht, dass sie ohne dich auch nur einen Deut sicherer wäre.“
    „Sie hat meinen Tod gesehen, Tegan.“
    „Was?“
    „Dieses kleine Mädchen, Mira, hat ihr eine
Vision von meinem Tod gezeigt. Claire hat mir gesagt, sie hätte Flammen und
Rauch gesehen. Und sie sah sich selbst ins Feuer rennen, um mich zu retten.“
    „Himmel noch mal.“
    Reichen nickte grimmig. „Du verstehst natürlich,
dass ich das nicht zulassen kann. Sie darf nicht in meine Nähe kommen, solange
das Feuer nicht unter Kontrolle ist. Ich könnte es nicht ertragen, sie zu
verletzen. Und ich will auch, dass sie vor Roth sicher ist. Egal, wie lange es
dauert, bis ich diesen Mistkerl fasse, ich werde ihn finden und töten.“
    „Apropos“, sagte Tegan. „Die Gelegenheit dazu
könntest du schon bald bekommen. Das ist eigentlich auch der Grund, warum ich
nach dir gesucht habe.
    Wir haben vor ein paar Minuten ein Update von
Claire und den anderen reinbekommen.“
    Alarm durchzuckte Reichen, sogar noch stärker
als der Durst, der immer noch in ihm hämmerte. „Was ist passiert? Geht es ihr
gut?“
    „Claire geht's bestens. Nichts passiert, aber
sie hat ein paar Stunden südlich von hier Signale für Roths Anwesenheit
ausgemacht. Die wurden immer stärker, je weiter sie nach Connecticut
reinfuhren, also bleiben sie dran und hoffen, dass sie seinen Standort bis
Sonnenuntergang eingekreist haben.“
    „Roth ist jetzt in Connecticut? Wo genau?“
Reichen musste schlucken, jeder Muskel war angespannt. Er fühlte die Flammen
seiner Wut aufflackern und erkannte, dass er sie ersticken musste. Doch seine
Sorge um Claire machte jeden vernünftigen Gedanken unmöglich.
    „Verdammt noch mal, ich will nicht, dass sie in
die Nähe dieses Scheißkerls geht!“
    „Reg dich ab!“, sagte Tegan ruhig, der schnell
bemerkt hatte, dass das Feuer unter Reichens Hautoberfläche zu prasseln begann.
„Claire ist bei diesem Einsatz nicht in Gefahr, das verspreche ich dir.
    Sie fahren nur die Straßen ab und spähen Sachen
aus. In ein paar Stunden sind sie wieder zurück in Boston und bringen uns die
Informationen, die sie

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