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Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11

Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11

Titel: Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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Ihnen leichtfällt. Noch haben Sie Zeit,
Ihre Meinung zu ändern, wenn Sie also lieber nicht...“
    „Nein“, unterbrach ihn Claire mit einem
Kopfschütteln. „Ich will es. Und nach allem, was ich inzwischen über ihn weiß,
muss ich es auch.“
    Ein grimmiges Nicken war Lucans einzige
Antwort.
    Derweil bat Gideon um Aufmerksamkeit, um noch
ein letztes Mal den von ihm erstellten Geländeplan durchzugehen, nach dem die
Frauen sich richten sollten. Claire lauschte den Instruktionen, die sie in den
Süden von Boston und nach Connecticut führen würden, wo sie mit einer
Durchsuchung des Gebiets unweit der Grenze zum Bundesstaat New York beginnen
würden; dort, so hatte sie erfahren, hatte Dragos einmal Dylans Gefährten Rio
gegenübergestanden, hatte es allerdings geschafft zu entkommen. Von dort aus
würde die Erkundungsmission so viel Gelände abdecken, wie bei Tageslicht
möglich war, in der Hoffnung, dass Claires Blutsverbindung zu Roth irgendwo
unterwegs eine brauchbare Spur erbrachte, die der Orden dann nach Einbruch der
Dunkelheit weiterverfolgen wollte.
    „Ich gebe jeder von euch ein GPS-Handy mit“,
sagte Gideon jetzt und entfernte sich von der Karte, die er an die Wand
geworfen hatte. Er holte die Geräte und verteilte sie an Claire, Dylan und
Renata.
    „Lasst sie immer eingeschaltet und tragt sie
sicher am Körper. Wir werden eure Standorte und Bewegungen von hier aus
überwachen, aber wir wollen, dass ihr euch mindestens stündlich meldet.
    Sobald ihr auch nur einen Pulsschlag von Roth
aufgefangen habt, ruft ihr sofort an. Sobald einer von euch auf dieser Mission
irgendetwas komisch vorkommt oder ihr etwas seht - sofort anrufen. Und wenn ihr
aus irgendeinem Grund mit dem Wagen anhaltet, und wenn auch nur für zwei
Minuten Pinkelpause - ihr ruft an. Verstanden?“
    Die drei nickten zustimmend, wenn auch Renata
dabei in Richtung Claire und Dylan die Augen verdrehte. Unter ihrem wadenlangen
Trenchcoat trug die schwarzhaarige Stammesgefährtin Stiefel mit dicken
Gummisohlen, schwarze Jeans und einen schwarzen Rollkragenpulli - was durchaus
als Straßenkleidung durchging, wenn man nicht zu genau auf die Ausbeulungen um
ihre schmalen Hüften achtete. In den Ledergürteln, die sie trug, steckte
nämlich ein kleines Arsenal an Messern und Pistolen in Scheiden und Holstern.
    Dieser eindrucksvollen Waffensammlung fügte
Nikolai noch ein weiteres Stück hinzu: ein übel aussehendes, langläufiges
Gewehr, das ungefähr die Länge von Claires Arm hatte. Er gab es Renata und
drückte ihr noch ein Magazin Munition in die Hand.
    „Deine speziellen Titanhohlspitzengeschosse?“,
    murmelte sie und strahlte ihn an, als hätte er
ihr einen Strauß preisgekrönter Rosen überreicht.
    Niko grinste, zwei Grübchen rahmten sein
breites Lächeln ein. „,Ich liebe dich’ sagt sich einfach am besten mit
spezialgefertigten Patronen.“
    Renata küsste ihn und lachte, steckte das
Magazin ein und hängte sich den Gewehrriemen sorgfältig über die Schulter. „Nicht
nötig, aber süß. Danke, Schatz.“
    „Diese Kugeln räuchern Rogues aus, aber sie
töten nicht nur Vampire“, sagte Lucan. „Lakaien erledigen sie genauso gut.
Zögere nicht, jederzeit zu schießen, wenn du das Gefühl hast, dass die
Situation es verlangt.“
    Renata nickte. „Glaub mir, was das angeht,
brauchst du dir keine Sorgen zu machen.“ Sie warf Claire und Dylan einen Blick
zu. „Geht's los, Mädels?
    Dann lasst uns mal ein bisschen auf den Putz
hauen.“
    Claire ließ das Handy in die Tasche ihrer
weiten Jeans gleiten und schloss sich dann den beiden anderen Frauen auf ihrem
Weg zur automatischen Glastür des Techniklabors an. Sie konnte es nicht lassen,
im Flur nach Andreas Ausschau zu halten.
    Doch er war nicht da und würde auch nicht
kommen.
    Sie wusste nicht, ob sie ihn vertrieben oder
schon vor ihrer fruchtlosen Auseinandersetzung vor einigen Stunden verloren
hatte.
    Nicht, dass es noch eine Rolle spielte.
    Er war nicht da.
    Er gehörte ihr nicht und würde es wohl auch
nie.
    Jetzt, dachte Claire, war ein ebenso guter
Zeitpunkt wie jeder andere, um sich wieder einmal an diese Tatsache zu
gewöhnen.

25
     
    Einen Großteil des Morgens war Reichen durch
die Korridore des Hauptquartiers geschlichen und hatte erfolglos versucht, die
Krämpfe und Zitteranfälle loszuwerden, die seinen Körper beutelten. Barfuß
tappte er über einen der langen, gewundenen Korridore aus weißem Marmor und
musste fast alle zwanzig Schritte stehen bleiben, wenn das

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