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Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11

Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11

Titel: Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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sengendem Schmerz erinnert. Er war nicht hier, um
Claires Ängste zu vertreiben, genauso wenig wie er hier war, um sein eigenes
Verlangen nach ihr zu stillen oder dem animalischen Ruf der Blutsverbindung
nachzugeben, die ihn nun immer zu ihr hinziehen würde. Eine Blutsverbindung,
die er ihr aufgezwungen hatte, wie er nicht müde wurde, sich zu erinnern.
    Nein. Er war jetzt aus einem einzigen Zweck
hier: Rache.
    Alles andere - seine Wünsche und Sehnsüchte,
seine Zukunft, sein Recht auf selbst den kleinsten Augenblick selbstsüchtiger
Freude - all das war in dem Feuer verbrannt, das seinen Dunklen Hafen
verschlungen hatte.
    Länger noch, dachte er grimmig und erinnerte
sich an die Nacht, in der er Claire zuletzt gesehen hatte.
    Es war eine Nacht voller Dummheit und Gewalt
gewesen, und danach hatte er zusammengeschlagen und blutüberströmt auf offenem
Feld gelegen, unter einer grellen Morgensonne, die ihn verbrannte. Bis zu jenem
Augenblick hatte er nichts von der Macht gewusst, mit der er seit seiner Geburt
verflucht war - ihm vererbt von seiner Mutter, die er nie kennengelernt hatte,
die nicht lange genug gelebt hatte, um ihn zu warnen, was seine Wut anrichten
konnte.
    Diese Lektion hatte er in einem Augenblick von
brutaler Klarheit gelernt, an jenem schrecklichen Morgen auf dem Acker irgendwo
vor Hamburg, und das Entsetzen darüber, was er getan hatte, hatte ihn nie mehr
verlassen.
    So viele unschuldige Opfer waren um ihn herum
zu Asche zerfallen. Sein eigenes Leben raste auf das gleiche Schicksal zu, aber
ihm blieb immer noch Zeit, für Gerechtigkeit zu sorgen, wenigstens für die Opfer,
die auf Befehl von Wilhelm Roth ausgelöscht worden waren.
    Er hatte keinen Zweifel, dass seine Wut und
sein Hass das Feuer, das in ihm brannte, nur noch stärker anfachten. Früher
oder später würde es ihn zerstören, aber er wollte verdammt sein, wenn er unterging,
ohne Roth mitzunehmen.
    Er konnte nur beten, dass seine
Entschlossenheit stark genug war, um Claire auf Distanz zu halten, während er
sich unaufhaltsam diesem unvermeidlichen Ende näherte.
    Diese Überzeugung war es, die ihm schließlich
die Kraft gab, die Treppe hochzusteigen und das Zimmer zu finden, das Danika
ihnen gegeben hatte.
    Außerdem wusste er nicht, ob das Paar, mit dem
sie sich das Bauernhaus teilte, von seiner und Claires Anwesenheit wusste.
Falls die anderen Bewohner zufällig herunterkamen und einen Fremden in ihrer
Mitte vorfanden, wollte er nicht, dass Danika sie zu seinem Schutz anlügen
musste.
    Reichen blieb vor der geschlossenen
Schlafzimmertür am Ende des Ganges stehen. Sein Puls begann heftig zu schlagen
angesichts der instinktiven Gewissheit, dass Claire sich auf der anderen Seite
dieser weiß gestrichenen Tür befand. Er betete, dass sie schlief. Sie musste
schon schlafen, nach den Stunden, die er unten totgeschlagen hatte.
    So leise er konnte, drehte er den abgegriffenen
Porzellanknauf und spähte hinein.
    „Hallo“, sagte sie, es war kaum mehr als ein
Flüstern. Sie saß aufrecht auf der einen Seite des breiten Doppelbettes, trug
ein dünnes babyblaues T-Shirt, das die dunklen Knospen ihrer Brustwarzen und
die wohlgeformte Rundung ihrer Brüste nicht ganz verbarg. Eine kleine Lampe
brannte neben ihr auf dem Nachttisch, goldenes Licht spielte in ihrem
ebenholzschwarzen Haar und über ihr hübsches Gesicht.
    Er runzelte finster die Stirn und trat ins
Zimmer, schloss geräuschlos die Tür hinter sich. „Du solltest schlafen.“
    Sie zuckte die Schultern. „Ich dachte, das Bad
würde mich entspannen, aber ich kriege kein Auge zu.“
    Er musste sich verdammt anstrengen, die heftige
Begierde zu ignorieren, die ihn bei der erneuten Vorstellung von Claire
durchzuckte, die nackt in einer Wanne voll dampfendem Wasser und seidigem
weißem Schaum lag.
    „Der Abend wird schnell kommen“, knurrte er.
„Wir müssen unseren Flieger in die Staaten bei Sonnenuntergang erreichen. Du
machst besser diese Lampe aus und versuchst, etwas zu schlafen.“
    Sie bewegte sich auf dem Bett, streckte die
Hand aus und zeigte auf die leere Seite. „Ich habe mir eines von den weicheren
Kissen genommen, aber wenn du es lieber willst, kannst du es gerne haben.“
    Er starrte sie finster an, was mehr dem Unbehagen
über seine wachsende Erektion geschuldet war als ihrem Angebot, sich ein Kissen
auszusuchen. Denn durch ihre Bewegung auf der Matratze war ihr T-Shirt
verrutscht, sodass es anlag wie eine zweite Haut. Und als sich durch ihre
Bewegung die Überdecke

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