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Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11

Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11

Titel: Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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verschob, fiel sein brennender Blick auf ihr winziges
Höschen.
    Ein purpurrotes Höschen, das durfte ja wohl
nicht wahr sein.
    Er erstarrte, jedes Nervenende in seinem Körper
spielte verrückt vor Erregung.
    „Du weißt vielleicht noch, dass ich einen sehr
festen Schlaf habe“, sagte sie, aber er hörte kaum, was sie sagte. „Wenn du
dich immer noch herumwälzt und mir die Decke klaust wie früher, mach dir keine
Sorgen, dass du mich aufweckst. Ich werde es wahrscheinlich gar nicht merken.“
    Er kam schlagartig wieder zu sich, als ihm
dämmerte, dass sie davon ausging, dass er mit ihr in einem Bett schlafen würde.
Direkt neben ihr, wo das Einzige, das ihn davon abhielt, seinem unseligen
Verlangen nach ihr nachzugeben, ein jämmerlicher Baumwollfetzen und ein
winziges Dreieck aus rotem Satin war.
    „Das Bett gehört dir“, sagte er, seine Stimme
war ein raues Kratzen in seinem Hals. „Das ist hier keine Pyjamaparty,
verdammt. Du kannst doch nicht erwarten, dass ich bei dir schlafe, Claire.“
    Ihre Miene verdüsterte sich. „Ich wollte nicht...“
    „Himmel noch mal“, murmelte er. Seine Haut
prickelte unter einer plötzlichen Welle von Hitze und Hunger, die sein
Verlangen nur noch heißer aufstachelte. „Mit dir in einem Bett sein ist das
Allerletzte, was ich jetzt brauche.“
    Er musste barscher geklungen haben als
beabsichtigt, so schnell, wie sie jetzt den Blick abwandte. Sie schüttelte den
Kopf, dann stieß sie einen Seufzer aus. „Das Bett ist groß genug für uns beide.
Das ist alles, was ich sagen wollte.“
    Er starrte sie lange an, seine Muskeln zuckten
von dem Drang, sich zu bewegen, sich zu ihr auf die Matratze zu stürzen und sie
unter sich zu begraben.
    Er wollte es so sehr, dass es alles war, was er
spüren, alles, was er schmecken konnte, als seine Fänge ausfuhren und ihre
Spitzen sich in das Fleisch seiner Zunge bohrten.
    „Schlaf ein wenig, Claire.“
    Er riss sich von ihrem Anblick los und ließ
sich in der Nähe auf dem Boden nieder. Der handgewebte Teppich, der die alten
Holzdielen bedeckte, war uneben und roch schwach nach Zitronenwachs. Er warf sich
auf dem harten Boden auf die Seite, die einzige Position, in der ihn sein
gewaltiger Ständer, der wie eine Steinsäule zwischen seinen Schenkeln
hervorragte, nicht störte.
    Hatte er eben tatsächlich zu ihr gesagt, dass
der Abend schnell kommen würde?
    Den Teufel würde er tun.
    Bis Sonnenuntergang war es noch verdammt lange
hin.

12
     
    Claire lag auf dem riesigen Bett, hellwach, und
starrte in die künstliche Dunkelheit des Raumes. Sie hatte sich nicht gerührt,
seit Andreas sich auf den Boden gelegt hatte. Die Zeit schleppte sich dahin,
und eine ganze Weile lang war sie sicher gewesen, dass er genauso hellwach und
angespannt war wie sie - und genauso entschlossen, still liegen zu bleiben und
so zu tun, als bemerkte er es nicht.
    Aber etwa vor einer Stunde hatte seine Atmung
sich verändert, war von dem beherrschten Ein- und Ausatmen, das sie kaum
wahrnehmen konnte, zu den tiefen, rhythmischen Atemzügen eines Schlafenden
geworden.
    Claire lauschte den langsamen Geräuschen seines
Schlummers, während sie immer und immer wieder Danikas Worte hörte, wie ein
Lied, das ihr nicht mehr aus dem Kopf ging: Wie selten es vorkam, dass man im
Leben eine zweite Chance bekam und dass die Zeit zu kostbar war, um sie an
Bedauern zu verschwenden.
    Es gab so viel, was sie Andreas sagen wollte.
Dinge, die er hören musste.
    Nicht, dass er ihr zuhören würde. Er schien
nicht geneigt, sie so nahe heranzulassen, dass sie überhaupt zu ihm
durchdringen konnte. Doch sie musste ihm jetzt nahe sein, allein schon, um
seine Stärke neben sich zu spüren, jetzt, da alles, was sie über ihre Welt zu
wissen geglaubt hatte, zu ihren Füßen zusammenbrach.
    Heute Nacht hatte sich zwischen ihnen eine Wand
gebildet, und die schien immer höher und unüberschaubarer zu werden, je länger
sie in diesem ländlichen kleinen Dunklen Hafen waren. Claire war nicht sicher,
was sie getan hatte, um ihn so zu verärgern. Vielleicht war es einfach die
Tatsache, dass er jetzt gezwungen war, sich um sie zu kümmern, jetzt, da
Wilhelm ihnen beiden gnadenlos auf den Fersen war.
    Einen Augenblick lang wünschte sie sich,
Danikas Gabe zu besitzen. Dann wären Andreas' Verstand und seine kryptischen
Emotionen nicht mehr so ein Rätsel für sie.
    Aber hier konnte sie ihre eigene übersinnliche
Fähigkeit zum Einsatz bringen. Im Traum war jeder leichter zu erreichen.
Natürlich

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