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Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11

Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11

Titel: Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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nackten Zehen.
„Worüber wollen Sie mit mir reden, Frau Roth?“
    „Lass das“, sagte sie und zuckte unter seinem
beißenden Tonfall zusammen. „Benutze ihn nicht, um einen Keil zwischen uns zu
treiben.“
    „Er ist der Keil zwischen uns, Claire. Wir
beide haben ihn dazu gemacht, nicht wahr? Wenn du das erst jetzt bedauerst, ist
das nicht mein Problem.“
    Sie sah ihn mit gerunzelter Stirn an, wollte
seine verletzenden Worte nicht spüren. Sie war doch aus Zuneigung zu ihm
gekommen, als seine Freundin.
    „Warum tust du das, Andre?“
    „Warum tue ich was?“
    „Mich wegstoßen. Mich behandeln, als gäbe es
zwischen mir und Wilhelm keinen Unterschied, als wären wir beide deine
Feinde.“
    „Was soll ich denn sonst tun? Dir sagen, dass
für uns beide alles gut ausgehen wird? So tun, als existiere Roth nicht, damit
du und ich weitermachen können, wo wir vor all den Jahren aufgehört haben?“
    Claire senkte den Blick. Sie fühlte sich
töricht, denn sie hatte gewollt, dass er genau das zu ihr sagte - das und mehr.
Worte, die er wohl nie wieder sagen würde, nicht einmal im fragilen Schutzraum
eines Traumes.
    Er hob ihr Kinn mit starken Fingerspitzen. „Was
geschehen ist, lässt sich nicht rückgängig machen, Claire. Ich werde nicht hier
stehen und dich anlügen, nur damit wir beide uns besser fühlen. Und ich werde
dir auch keine Versprechungen machen, von denen ich weiß, dass ich sie nicht
halten kann.“
    „Nein,“ sagte sie. „Lieber läufst du weg.“
    Er machte den Mund schmal und schüttelte den
Kopf, ein düsteres Glitzern in den Augen. „Du denkst, ich wollte dich damals
verlassen.“ Keine Frage, sondern eine ruhig geäußerte Anklage.
    „Macht es denn irgendeinen Unterschied, was ich
denke oder nicht?“, konterte sie heftig und stieß ein höhnisches Schnauben aus.
Die Wunde, die er ihr vor dreißig Jahren geschlagen hatte, schmerzte immer
noch. „Lass nur, du brauchst nicht zu antworten. Ich möchte dich nicht drängen,
irgendetwas zu sagen, nur damit ich mich besser fühle.“
    Sie erkannte, dass es ein Fehler gewesen war,
hierherzukommen. Sie drehte sich um und wollte schon davongehen, sollte er in
seinem Traum doch allein weiterschmollen. Aber bevor sie auch nur einen
einzigen Schritt tun konnte, schlössen sich seine Finger um ihren Arm und
hielten sie fest. Er stellte sich vor sie, sein Gesicht war angespannt und von
tödlichem Ernst erfüllt. „Dich verlassen war das Letzte, was ich jemals
wollte.“ Er machte ein finsteres Gesicht, sein Griff wurde fester, zog sie
näher auf die erhitzte Wand seines Körpers zu.
    „Mir ist in meinem ganzen Leben noch nie etwas
so verdammt schwergefallen, Claire.“
    Sprachlos blickte sie zu ihm auf, verloren im
Schimmer seiner dunklen Augen. Im nächsten Augenblick neigte er den Kopf und
küsste sie, ihre Münder vereinigten sich in einem langen, atemlosen Kuss.
    Sie wollte nie mehr aufhören. Sie wollte ihn
nie wieder loslassen, jetzt, da er wieder in ihren Armen war, wenn auch nur in
ihren Träumen.
    „Gott, ich will dich, Claire“, stöhnte er an
ihrem Mund, die scharfen Spitzen seiner Fänge streiften ihre Lippen. „Ich will
dich jetzt... Himmel, und schon so furchtbar lange.“
    Im Traum müssen Wünsche oft nur geflüstert
werden, um Wirklichkeit zu werden. Schon im nächsten Augenblick fand Claire
sich auf das weiche, kühle Gras gepresst, Andreas' prachtvoller Körper über
ihr.
    Jetzt waren sie nackt, ihre Kleider hatten sich
aufgelöst, als wären sie aus Nebel gemacht. Und selbst im Traum fühlte Andreas'
Haut sich warm und fest an. Seine breiten Schultern und mächtigen Arme, seine
muskulöse Brust und die Wölbungen seiner Bauchmuskeln... alles an ihm war real
und stark und perfekt in seiner Männlichkeit. Claire konnte nicht anders, sie
musste mit den Augen seinen Körper hinunterwandern. Sie erinnerte sich nur
allzu deutlich daran, dass Andreas auch weiter unten perfekt war.
    Weil es ein Traum war, scherte sie sich nicht
länger um all die Gründe, warum sie nicht zusammen sein sollten. Alles, was sie
jetzt noch gelten ließ, war der Ruf ihres Herzens, und als ihre Handfläche auf
seiner Brustmitte zu ruhen kam, wusste sie auch, was sein Herz ihm sagte. Sein
Puls hämmerte gegen ihre Finger. Sein Atem kam schnell, heftig, heiß vor
Begierde. Claire sah auf in Augen, die so hell wie Feuer brannten, sein Gesicht
war eine angespannte, gequälte Maske.
    „Ja“, zischte sie, fast unfähig zu sprechen.
    Sie sog den Atem ein, als

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