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Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11

Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11

Titel: Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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Boston getötet, bevor Connor auf die Welt kam.“
    „Tut mir so leid“, murmelte Claire, als sie
erkannte, wie frisch der Verlust noch war. Danikas Sohn konnte noch keine zwei
Jahre alt sein.
    Danika zuckte leicht mit den Schultern und
räusperte sich.
    „Als ich Conlan verloren habe, ging ich nach
Schottland - das war seine Heimat - , um Connor auf die Welt zu bringen. Ich
dachte, ich würde für immer dort bleiben und unseren Sohn in den Highlands
großziehen, die Conlan so liebte. Aber als ich ohne ihn in seinem Land war, hat
er mir nur umso mehr gefehlt. Ich bin letztes Jahr nach Dänemark
zurückgekommen.“
    Andreas strich mit seiner breiten Handfläche
über Connors hellblondes Köpfchen. „Er wäre stolz auf dich, Danika, ganz egal,
wo du seinen Sohn großziehst.“
    „Nett von dir, das zu sagen. Danke.“ Sie
lächelte schüchtern, bezaubert, dachte Claire, dem weichen Blick nach zu
urteilen, mit dem sie ihn ansah. Und Andreas war wirklich charmant, besonders
jetzt, als er den kleinen Jungen in seine mächtigen Arme nahm und ihn die
Glyphen näher erkunden ließ, die ihn so faszinierten. Claire sah einen Schimmer
des Mannes, an den sie sich von früher erinnerte - , den sorglosen,
charismatischen Mann, in den sie sich vor all den Jahren so hoffnungslos
verliebt hatte.
    Seit er vor zwei Nächten wieder in ihr Leben
gestürmt war, hatte Claire gedacht, dass es den Mann, den sie gekannt und leidenschaftlich
geliebt hatte, schon lange nicht mehr gab. Ein Teil von ihm war in den Flammen
verbrannt, die ihm seine Verwandten genommen und ihn als einzigen Überlebenden
zurückgelassen hatten, versessen auf Rache.
    Zu denken, dass sie ihm damals vorgeworfen
hatte, das Leben nicht ernst genug zu nehmen... und auch ihre Beziehung nicht.
Sie hatte seine schwer zu fassende, unbekümmerte Art fürchten gelernt. Sie
hatte Angst gehabt, dass er sich vielleicht nie mit nur einer Frau begnügen
würde, und vielleicht war es ja auch so. Natürlich hatte sie über die Jahre von
seinen zahlreichen Affären gehört, allesamt mit sterblichen Frauen.
    Er hatte sich nie eine Stammesgefährtin
genommen und sich mit ihr häuslich niedergelassen, um Söhne mit ihr zu haben,
und insgeheim hatte Claire sich gefreut, dass er diese ganze Zeit über ledig
geblieben war. Was ihren eigenen schlecht gewählten Gefährten anging, hatte
auch ihre lieblose Verbindung mit Wilhelm Roth keine Nachkommen produziert - was
nachträglich ein Segen war, jetzt, da ihr das ganze Ausmaß von Wilhelms
Heimtücke aufging.
    Auch wenn Andreas nach außen so rücksichtslos
und ausschweifend wirkte - damals, als Claire ihn am besten gekannt hatte,
hätte er einer Frau einen wunderbaren Gefährten abgegeben. Das sah sie nun daran,
wie freundlich er eben mit Danika redete und mit welcher Leichtigkeit er ihr
ihren Sohn abnahm.
    Claire sah ihn an und fragte sich, wie es nur
hatte geschehen können, dass so viel Zeit, so viele Fehler sie entzweit
hatten...
    Wie lange würde sie wohl brauchen, diese
strahlende, unwiderstehliche Seite von ihm wieder zu vergessen, nachdem sich
Staub und Asche nach der gefahrvollen Reise, auf der sie beide sich so
unerwartet wiedergefunden hatten, wieder gelegt hatten.
    Wie konnte sie ihr Leben weiterleben vor dem
Hintergrund von allem, was sie nun über Wilhelm erfuhr, und allem, was sie sich
nun wieder mit Andreas ersehnte?
    Danikas melodische Stimme durchbrach Claires
düstere Gedanken. „Meine Güte, kaum zu glauben, dass schon fast Sonnenaufgang
ist“, sagte sie. „Ihr müsst erschöpft sein. Möchtet ihr sehen, wo ihr schlafen
werdet?“
    Claire nickte. Offenbar war ihr nur allzu
deutlich anzusehen, wie sie sich fühlte, so wie die andere Stammesgefährtin sie
ansah - voller Sanftheit und Mitgefühl. Sie verwandelte ihr Gesicht in eine
gelassene, undurchdringliche Maske - eine Fähigkeit, die sie in ihren Jahren
als Wilhelm Roths Gefährtin perfektioniert hatte. „Was ich jetzt wirklich
brauchen könnte, wäre ein schönes heißes Bad“, sagte sie und spürte sofort
Andreas' Blick auf sich ruhen. Dabei war das doch keine unangemessene Bitte.
    „Natürlich“, antwortete Danika. Sie sah zu
Andreas, der immer noch den entzückten Connor hielt. „Würde es dir etwas
ausmachen, auf ihn aufzupassen, solange ich Claire den oberen Stock zeige?“
    „Kein Problem“, sagte er, und seine Augen
durchbohrten Claire mit einer Intensität, die das Blut in ihren Venen zum
Zischen brachte. „Lasst euch Zeit.
    Der kleine Kerl und ich

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