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Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11

Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11

Titel: Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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Tores eindeutig bewiesen.
    „Komm“, sagte Kade und drückte das Ding so weit
auf, dass Brock und er hindurchschlüpfen konnten.
    Er hörte einen Wirbel von Bewegung, dann kamen
plötzlich um einen Haufen Altmetall und Müll riesige schwarze Hunde geschossen.
Zwei üble Rottweiler, groß wie Panzer und höllisch bösartig.
    „Ach du Scheiße!“
    Brocks Aufschrei wurde vom wilden Gebell und
Knurren der angreifenden Hunde fast übertönt. Es gab kein Tier, das es mit
einem Vampir aufnehmen konnte, aber der Anblick von hundertdreißig Kilo
tobenden Hunden konnte auch ihnen durchaus in die Glieder fahren. Kade stellte
sich den Hunden mit angespannten Beinmuskeln entgegen, und die beiden Rotties
schlossen rasch zu ihm auf.
    Er starrte sie nieder, Auge in Auge.
    Sie wurden langsamer... dann blieben sie stehen
und duckten sich zu seinen Füßen. Die Hunde winselten, ließen sich auf die
Bäuche fallen und hielten die riesigen Köpfe gesenkt, ihre dunklen Augen sahen
ihn unterwürfig an.
    „Ab mit euch.“
    Sie trotteten davon, so fügsam wie Welpen.
    Brock starrte ihn mit offenem Mund an. „Was zur
Hölle war das denn?“
    „Hier lang“, sagte Kade, ignorierte die Frage
und den erstaunten Blick und stapfte weiter auf den Schrottplatz. Sie hatten gerade
weiß Gott Wichtigeres zu tun.
    Es war nicht schwer, das blutüberströmte Opfer
zu finden. Der junge Mann war an einem rostigen Metallcontainer
zusammengebrochen, ein in Jeans steckendes Bein vor sich ausgestreckt, das
andere am Knie abgewinkelt. Er sah schlaff und erschöpft aus, wie eine
Marionette mit durchschnittenen Schnüren, und presste die Hand gegen den Hals,
wo die Blutung am schlimmsten war, doch er konnte sie nicht stillen. In nur
wenigen Minuten würde er tot sein.
    „Verdammte Scheiße“, zischte Brock. Die Stimme
des Kriegers war belegt und angespannt, aber ob vor Abscheu oder einfach nur,
weil der Anblick und Geruch von so viel frischem Blut selbst den
diszipliniertesten Vampir dürsten ließen, als wäre er am Verhungern, konnte man
nicht sagen.
    Kades eigene Fangzähne fuhren weiter aus seinem
Zahnfleisch, als er den blutenden Menschen betrachtete. Er gab sich beim
Näherkommen Mühe, die scharfen Spitzen verdeckt zu halten. „Was ist mit dir
passiert?“, fragte er, obwohl diese Verletzungen nur von einem Angehörigen
seiner Art stammen konnten.
    „Hat mich... angesprungen...“ Der Mann machte
pfeifende Atemgeräusche. „Mein Hals ...Arschloch hat... mich gebissen.“
    Als der Mann seine Hand wegnahm, um ihm die
Wunde zuzeigen, traf der Kupfergeruch seines Blutes Kade wie eine Faust in den
Magen. Er hatte erst gestern Nahrung zu sich genommen, aber der Drang, wieder
zu trinken, zerrte an ihm. Sein Sehvermögen schärfte sich, seine Augen tauchten
die Umgebung in bernsteinfarbenes Licht.
    Brock sprang sofort ein, als Kade zur Seite
blicken musste. „Wer hat dich gebissen?“, fragte er den Mann. „Kannst du den
Typen beschreiben, der dir das angetan hat?“
    Der Mann stieß einen langen, zitternden Seufzer
aus. Ihm blieb jetzt nicht mehr viel Zeit. Er sah auf, seine Augen im dunkeln
waren teilnahmslos und glasig. Dann hob er den Arm, streckte langsam einen
Finger aus und zeigte auf etwas hinter Blocks massiger Schulter.
    „Er“, keuchte er, seine Stimme klang bereits
dünn und kraftlos. „Hinter euch... er war's...“
    Kade und Brock drehten gleichzeitig die Köpfe -
gerade noch rechtzeitig, um einen riesigen Stammesvampir zu sehen, der auf den
hinteren Teil des Schottplatzes zurannte. Er trug schwarze Armeehosen und ein
langärmliges schwarzes T-Shirt.
    Sein Schädel war kahl rasiert, der nackte
Hinterkopf bedeckt von einem unverkennbaren Dermaglyphenmuster.
    „Das gibt's doch nicht“, murmelte Kade.
    Er rannte los, Brock folgte ihm dicht auf den
Fersen.
    Sie rannten auf den hinteren Teil des
schrottübersäten Geländes zu, aber der Gen-Eins- Vampir vor ihnen war zehnmal
schneller als sie. Er machte einen Satz auf einen Berg von gepressten
Autowracks, dann war er verschwunden.
    Es war nicht Chase, der den Mann massakriert
und zum Sterben liegen gelassen hatte, sondern ein anderer Stammesvampir, der seit
kurzer Zeit allen Angehörigen des Ordens bekannt war. Der Gen Eins, der erst
vor einigen Wochen zu ihnen gestoßen war.
    „Hunter“, knurrte Brock. „Dieser Abschaum.“

14
     
    Claire war von dem Flug immer noch ein wenig
flau im Magen, als sie und Andreas später in der Nacht in Boston aus dem Privat-Jet
des Ordens stiegen. Es

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