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Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11

Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11

Titel: Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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und
zerbrochen, alles lag in einem wilden Durcheinander.
    „Oh nein... Oh Gott... nein.“
    Sie wusste nicht, was das verbrannte Feld oder
das verunglückte Kind zu bedeuten hatten, aber es bestand kein Zweifel an dem,
was sie hier sah. Claire sah ihn in äußerstem Entsetzen an, als sie erkannte,
dass er ihr die Zerstörung seines Zuhauses zeigte.
    Die Wilhelm Roth angeordnet hatte, genau wie
Andreas ihr in jener ersten Nacht im Landhaus gesagt hatte. Sie streckte die
Hand nach ihm aus, aber er wollte ihren Trost nicht. Seine Miene war hart,
anklagend. Als sie zu Boden sah, erkannte sie, warum.
    Ihre Finger und Handflächen waren
blutverschmiert. Ihre ganze Vorderseite war über und über mit Blut bespritzt,
sogar ihr Haar war klebrig.
    Und dort, zu ihren Füßen, lag der leblose
Körper eines kleinen Jungen... der Sohn von Reichens Neffen, zerfetzt im
Kugelhagel. Und noch mehr Leichen lagen überall im Anwesen, im ersten Stock,
auf halbem Weg auf der Treppe, bei der Kellertür am Ende der Eingangshalle. Sie
stand mitten in einem Massaker, wie sie es sich selbst in ihren schlimmsten
Albträumen nicht hätte vorstellen können.
    Als sie Andreas wieder ansah, war er in weiß
glühende, tödliche Hitze eingehüllt. Flammen schossen aus seinem Körper hervor
und steckten die Wände und Möbel in Brand. Es war nur eine Frage von Sekunden,
bis alles, was Claire sehen konnte, Feuer war.
    Ein Aufschrei entwich ihrer Kehle, rau und
verzweifelt.
    Sie riss sich aus dem Traum, konnte dieses
Entsetzen keinen Augenblick länger ertragen.
    Elend und zitternd setzte sie sich im Bett auf
und warf die Steppdecke beiseite. Kein Blut klebte auf ihr.
    Keine Asche. Nur der kalte Schweiß von echtem
Entsetzen und der Qual, Andreas' schrecklichen Albtraum miterlebt zu haben.

13
     
    Claire erwartete, dass er aufwachte und ihr
irgendeine Erklärung gab oder sie tröstete. Er musste doch wissen, wie
erschüttert sie jetzt war. Aber er schlief einfach weiter, lag reglos auf dem
Boden neben dem Bett, sein Atem ging ruhig. Er ließ mit ihrer tiefen Not
allein, als hätte er ihr das alles absichtlich zeigt, um sie zu beunruhigen - sie
zu entsetzen. Vielleicht hatte er sogar gewollt, dass sie auch von ihm entsetzt
war.
    Claire wartete, bis ihr Puls sich wieder
beruhigt und ihr Körper aufgehört hatte, zu zittern, dann kroch sie unter die
Decke und zählte die Stunden bis zur Abenddämmerung.
    „Tote Hose in diesem Scheißladen“, murmelte
Chase, ließ seinen Blick über die Menschenmenge in dem überfüllten Club
schweifen und fand offenbar nichts nach seinem Geschmack. „Wir hätten in den
Norden der Stadt gehen sollen, wie ich gesagt habe, statt unsere Zeit hier in
Dorchester zu verschwenden.“
    Kade zuckte die Schultern und warf Brock, dem
dritten Mitglied ihrer Patrouille, ein schiefes Grinsen zu. „Wenn du wirklich
tote Hose sehen willst, geh mit mir nach Alaska. Es ist ein Witz, Mann. Da gibt
es pro Quadratkilometer mehr Elche als Mädels.“
    „Ach was?“, grunzte Chase. „Kein Wunder, dass
du letztes Jahr so wild drauf warst, da abzuhauen und nach Boston zu kommen. Wie
viele Monate friert man sich da die Eier ab, bis all diese Elche einem
vorkommen wie erstklassiges Fickmaterial?“
    Brock kicherte leise. Kade bleckte die Zähne
und zeigte beiden den Stinkefinger.
    „Also, war toll, aber ich bin raus hier“,
verkündete Chase. Er fuhr sich mit der Hand über sein stoppeliges Kinn, seine
blauen Augen blickten etwas unstet und ziellos unter dem Bund seiner engen
schwarzen Strickmütze hervor. „Was ich jetzt nötig habe, gibt es in diesem
Laden nicht. Fröhliche Elchjagd.“
    Kade nickte dem ehemaligen Agenten zu. „Wir
treffen uns später im Hauptquartier.“
    „Irgendwann später“, antwortete Chase. Er war
schon auf dem Weg zum Ausgang.
    Als er fort war, stieß Brock einen leisen
Seufzer aus und schüttelte den dunklen Kopf. „Der Typ hat ein ernstes Problem.
    „Du meinst, außer sich die ganze Zeit
aufzuführen wie ein arroganter Agentenarsch?“, fragte Kade gedehnt und sah den
riesenhaften Krieger an, den der Orden etwa zur gleichen Zeit rekrutiert hatte,
zu der er aus Alaska gekommen war.
    Es war nicht so, dass Kade Sterling Chase nicht
mochte - oder Harvard, wie er als Absolvent der Eliteuniversität manchmal
genannt wurde. Chase war ein kompetenter Krieger, sogar einer aller besten. Er
war ein hervorragender Schütze, und man konnte verdammt froh sein, ihn im Kampf
als Rückendeckung zu haben. Aber was das

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