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Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11

Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11

Titel: Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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Zwischenmenschliche anging, war der
Mann kalt wie ein Gletscher.
    „Ich weiß nicht, was mit ihm los ist“, sagte
Brock.
    „Ich sage nur, dass er lieber aufpassen sollte.
Er kommt mir vor wie einer, der mit einem Bein im Grab steht und das andere
knapp daneben. Ihm geht einfach alles am Arsch vorbei, und das ist gefährlich.
    Nicht nur für ihn, auch für jeden, der sich auf
ihn verlassen muss.“
    Kade ließ sich das durch den Kopf gehen,
während er seinen Blick über Bar und Tanzfläche schweifen ließ.
    Zwei junge Frauen waren von einem Tisch in der
Nähe aufgestanden und kamen in ihre Richtung.
    Brock schenkte ihnen sein berühmtes Grinsen,
mit dem er überall die heißesten Bräute flachlegte. Der Junge hatte es drauf,
keine Frage. Aber Kade war auch nicht von schlechten Eltern. Er beäugte die
beiden Hübschen, die mit der Zielsicherheit von lasergesteuerten Raketen durch
die Menge auf die beiden Vampire zuschlenderten.
    „Du kannst die Blonde haben“, murmelte er und
nahm die Brünette mit den endlos langen Beinen unter ihrem kurzen roten
Ledermini ins Visier.
    Brock und er brauchten etwa drei Sekunden, um
die Damen zu überreden, mit ihnen nach draußen zu gehen. Als sie draußen auf
dem Parkplatz waren, dauerte es nur drei weitere Sekunden, und Kades Nase
prickelte, seine Vampirsinne meldeten sich mit Urgewalt.
    Er roch Blut.
    Frisches Blut, und zwar eine Menge. Der Geruch
kam irgendwo von der Rückseite des Clubs.
    Ein Seitenblick auf Brock sagte ihm, dass der
kupferige Geruch von frischen menschlichen roten Zellen auch dem anderen Vampir
nicht entgangen war. Die beiden sprinteten zusammen los und ließen die Frauen
stehen, die ihnen ärgerlich hinterherriefen, und rannten wie der Teufel zum
rückwärtigen Teil des Gebäudes.
    Nichts.
    Die einzige funktionierende Sicherheitsleuchte
auf dem Dach des Gebäudes schien hinunter auf leeren Beton und spärliches, von
Unkraut übersähtes Gras.
    Aber der durchdringende Blutgeruch in der Luft
war hier für Kade und jeden anderen seiner Art besonders stark zu spüren.
    „Da“, sagte er und entdeckte den dunklen Fleck
im Straßenstaub, etwa einen Meter von ihm entfernt.
    Blutspritzer, nah beieinander, tränkten die
trockene Erde in der Nähe eines durchhängenden alten Maschendrahtzaunes.
    Der blutende Mensch war dort drüben übelst
zugerichtet worden, und wie diese Blutspur auf dem Boden aussah, würde das
Opfer, was auch immer mit ihm passiert war, nicht mehr weit kommen, bis er oder
sie ganz ausgeblutet war.
    „Da ist nicht nur Menschenblut“, sagte Brock
mit seiner tiefen Bassstimme grimmig. „Der Angreifer war ein Stammesvampir. Er
hat selbst etwas Blut verloren.“
    Jetzt, da der Krieger es erwähnte, registrierte
auch Kades Nase noch etwas anderes als schlichtes Homosapiens- Blut. „Kein
Rogue“, vermutete er, denn er fing nichts von dem widerwärtigen Gestank auf,
den die Süchtigen ihrer Rasse verbreiteten. „Wer könnte sonst so idiotisch
sein, dermaßen rücksichtslos Nahrung zu sich zu nehmen und seinen Blutwirt
davonstolpern zu lassen wie ein abgestochenes Schwein?“
    Brock schüttelte den Kopf, aber Argwohn
verdunkelte seinen unverwandten, obsidianfarbenen Blick. Obwohl er es nicht
aussprach, las Kade den stummen Verdacht in den Augen des riesigen Mannes.
    „Chase?“, schnaubte Kade. „Ach was. Nie im
Leben.“
    „Irgendwas stimmt nicht mit ihm, Mann.“
    „Aber doch nicht so was“, sagte Kade. Der
ehemalige Agent war zwar nicht gerade der nette Onkel von nebenan, aber einen
Menschen ausbluten zu lassen und eines der wichtigsten Gesetze des Stammes zu
brechen? Als er vorhin gesagt hatte, dass er etwas nötig hatte, konnte er doch
nicht so etwas gemeint haben, verdammt noch mal...
    Brock nickte ernst. „Lass uns genauer
nachsehen, nur um sicherzugehen.“
    Sie brachen wieder auf, folgten der Blutspur
über ein unbebautes Grundstück und in eine schmale Gasse. Je weiter sie gingen,
desto stärker wurde sie.
    Aus einzelnen Spritzern wurden Blutlachen,
einige von ihnen größer und verschmiert, wo das Opfer hingefallen sein und es dann
irgendwie geschafft haben musste, aufzustehen und sich noch ein Stück weiterzuschleppen.
    Die Spur führte zur Einfahrt eines
Schrottplatzes am Rand eines Industriegebietes. Er war eingezäunt, aber jemand
hatte das mit einem Vorhängeschloss und einer schweren Kette gesicherte Tor
einen Spaltbreit aufgedrückt und sich hindurchgezwängt, was die nassen roten
Flecken auf dem Riegel und der Kante des

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