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Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11

Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11

Titel: Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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„Schmeiß den Rückwärtsgang rein, und dann nichts wie
weg, verdammt!“
    Mit quietschenden Reifen schoss der Mercedes
rückwärts. Als der Wagen schleudernd auf dem schmalen Asphaltstreifen wendete
und ihr Fahrer in seiner Panik knirschend das Fahrzeug hinter ihnen rammte, sah
Claire, wie die Männer in den beiden übrigen Autos vor ihnen ihre Türen
aufrissen und versuchten, zu Fuß zu entkommen. Einer von ihnen rannte in den
Schutz der Wälder.
    Der andere war nur um Sekunden zu langsam. Der
erste Feuerball krachte gegen die Kühlerhaube seines Wagens und löschte Mann
und Fahrzeug in einem widerlichen Aufbrüllen von verbogenem Metall und
fliegenden Trümmern aus.
    Claire schrie und wandte ihr Gesicht von dem
Gemetzel ab, gerade als der zweite Feuerball auf den leeren Wagen vor ihnen
herabfuhr. Die Explosion brachte die Erde zum Erbeben und riss einen tiefen,
rauchenden Krater in den Boden.
    Der Wächter neben ihr bekreuzigte sich, dann
boxte er mit einem üblen Fluch gegen den Fahrersitz.
    „Mach schon, Idiot! Gib Gas! Wir müssen weg
hier!“
    Zu spät.
    Aus dem Nichts - scheinbar aus dem Himmel
selbst - kam eine kreisende, feurige Hitzekugel geflogen. Der Feuerball schoss
an der Windschutzscheibe des Wagens vorbei zu Boden, sein Schein war so
intensiv, dass das Innere des Mercedes von blendendem, weiß glühendem Licht
erfüllt wurde. Was immer das war, es fühlte sich an, als wäre es mit der Kraft
von zehn Sonnen aufgeladen, die elektrische Ladung eines Blitzes, konzentriert
in einen Feuerball von der Größe einer Bowlingkugel. Die Härchen auf Claires
Armen und in ihrem Nacken stellten sich auf, als das Ding einen knappen Meter
neben der Kühlerhaube des Wagens in den Boden krachte.
    Hinter ihnen schlug ein weiterer Feuerball ein
und schleuderte Claire und ihre beiden Begleiter in ihren Sitzen nach vorn. Mit
einem widerlichen Knacken schlug der Kopf des Fahrers auf dem Lenkrad auf.
    Durch den Aufprall detonierte der Airbag und
aktivierte das Sicherheitssystem des Wagens. Inmitten des plärrenden Alarms und
der Wolke chemischen Gases des aufgegangenen Airbags roch Claire Blut. Sie
wischte sich über die Stirn und schluckte schwer. Auf ihren Fingen waren rote
Flecken.
    Scheiße.
    In Anwesenheit von Vampiren zu bluten war nie
eine gute Idee, selbst wenn sie das Abhärtungstraining der Agentur durchlaufen
hatten und ihrem äußerst einflussreichen, äußerst unversöhnlichen Gefährten so
treu ergeben waren wie diese hier. Nicht, dass sie damit rechnete, dass sie
heute Nacht lange genug am Leben blieb, um sich über den potenziellen Blutdurst
ihrer Wachen Sorgen zu machen. Dass sie oder einer von ihnen die nächsten
Augenblicke überleben würden, kam ihr äußerst unwahrscheinlich vor.
    „Rennen Sie“, knurrte der Mann neben ihr auf
dem Rücksitz, eine Waffe in jeder Hand. Er starrte den Türgriff neben ihr an,
die Pupillen in den bernsteinfarbenen Iriskreisen zu vertikalen Schlitzen
verengt. Durch seinen mentalen Befehl schwang die Tür auf. „Rennen Sie, so weit
Sie können. Das ist Ihre einzige Chance.“
    Claire kletterte aus dem Wagen und sprang
unsicher schwankend auf den Boden. Ihre Beine waren schwach und zitterten. Ihr
Kopf dröhnte, ihr Herz hämmerte in ihrer Brust. Sie hörte den Wächter
aufbrüllen, als er auf der anderen Seite aus dem Wagen stieg und sich dem
Angriff entgegenstellte - was immer da auf ihn zukam.
    Claire ging langsam auf die hohen, schwarzen
Schatten des Waldes zu, während das Chaos überall rund um sie herum weiterging.
Ein paar Wächter rannten mit gezogener Waffe an ihr vorbei, als könnten sie
etwas gegen die Hölle ausrichten, die sie heute Abend hier heimgesucht hatte.
Claire konnte sich nicht vorstellen, was für eine Armee einen solch brutalen
Offensivschlag verüben konnte. Als sie sich dem Waldrand näherte, warf sie
einen verängstigten Blick über die Schulter.
    Wer auch immer diese angreifenden Truppen waren,
jetzt rückten sie näher. Der geisterhafte Schein, der hinter ihr durch den Wald
zuckte, wurde mit ihrem Vorrücken immer heller. Claires Schritte verlangsamten
sich, als orangefarbenes Licht zwischen den Bäumen durchbrach wie sengende
Sonnenstrahlen mitten in der kältesten Finsternis. Sie starrte gebannt,
unfällig, den Blick abzuwenden, als immer näher kam, was wahrscheinlich ihr Tod
sein würde.
    Eine Silhouette begann sich zu bilden. Keine
Armee, sondern ein einzelner Mann.
    Ein Mann, dessen ganzer Körper in Flammen
stand.
    Für einen

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