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Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11

Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11

Titel: Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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waren.“
    „Ach“, sagte er und sein schmaler Brustkorb
plusterte sich etwas auf. Er nahm eine der kleinen Geschenkschachteln und
begann, sie mit einigen Exemplaren der beiden Pralinensorten zu füllen, die
Claire ins Auge gefallen waren. „Es ist mir nie schwergefallen, nett zu einer
schönen jungen Dame zu sein. Wenn Sie das nächste Mal mit ihr reden, sagen Sie
Ihrer Mutter bitte, ich lasse sie grüßen.“
    „Das werde ich“, sagte Claire.
    Er kam zurück und reichte ihr die gefüllte
Schachtel. „Lassen Sie sich die gut schmecken, mit den besten Empfehlungen.“
    „Sind Sie sicher?“
    „Wir bezahlen das“, sagte Andreas gleichzeitig.
    „Was macht das?“
    Buddy schüttelte nur den Kopf. „Ich würde nicht
im Traum daran denken, von Ihnen Geld zu nehmen.
    Bitte. Das ist ein Geschenk.“
    Claire streckte den Arm aus und drückte ihm
sanft die Hand. „Danke Ihnen, Buddy. Es hat mich sehr gefreut.“
    „Alles Gute, Ihnen und Ihrer schönen Mutter.“
    Claire verabschiedete sich höflich von ihrem
ehemaligen Klassenkameraden, und Andreas begleitete sie in einem seltsam
brütenden Schweigen nach draußen. Er schien schlichtweg verärgert.
    „Bist du... eifersüchtig?“
    Er stieß ein Schnauben aus. „Ich bitte dich.“
    „Du bist eifersüchtig!“ Claire warf den Kopf
zurück und lachte. „Oh, ich glaub's einfach nicht. Wenn du durch eine Menge
gehst, drehen sich alle nach dir um, Frauen und Männer. Und sobald ich zufällig
einem harmlosen alten Mann auffalle...“
    „Kein Mann ist harmlos, Claire.“
    „Buddy Vincent ist mindestens fünfzig und zahm
wie ein Kätzchen“, bemerkte sie, immer noch lächelnd und zutiefst belustigt.
    „Er ist trotzdem ein Mann.“ Jetzt knurrte
Andreas fast. „Und übrigens beobachtet er uns immer noch.“
    „Ach ja?“ Claire packte ihn vorn am Hemd, um
seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. „Warum hörst du dann nicht einfach
auf, ihn anzuschauen, und küsst mich lieber?“
    Mit einem finsteren Blick, der mehr als Küsse
verhieß, tat Andreas genau das.

17
     
    Nur ein paar Stunden nach Beginn der
Nachtpatrouille registrierte Kade den Geruch von frischem menschlichem Blut.
    „In dieser Gasse“, sagte er zu Brock und Chase,
die beide stumm und zustimmend nickten.
    Die drei Krieger setzten sich zusammen in
Bewegung. Verstohlen, die Waffen gezückt und schussbereit, tauchten sie tiefer
ein in die unbeleuchtete Gasse zwischen zwei alten Klinkergebäuden in einem
heruntergekommenen Viertel der Stadt. Auf dem schmalen Asphaltstreifen stank es
nach menschlichen Fäkalien und faulenden Abfällen, doch nichts davon konnte den
kupfrigen Blutgeruch überdecken, der hinter einem maroden Müllcontainer
hervordrang.
    Kade hatte den Toten zuerst erreicht. Dieses
Mal war es eine junge Frau, genauso bestialisch zugerichtet wie der Mann, den
er und Brock in der letzten Nacht gefunden hatten.
    Und dieses Mal hatte der Vampir, der ihr den
Hals zerfetzt hatte, auch noch etwas anderes gewollt. Ihr kurzer Rock war an
der Vorderseite zerrissen und blutgetränkt. Ihre hellrosa lackierten
Fingernägel waren abgebrochen, ihre Knie aufgeschürft, als hätte sie noch
versucht, ihrem Mörder zu entkommen.
    „Scheiße“, murmelte Brock leise. „Dieses
Mädchen ist die Tochter von jemandem. Vielleicht die Schwester von jemandem.
Was für ein verdammtes Tier würde so was...“
    Chase hob abrupt die Faust, um ihn zum
Schweigen zu bringen. Er zeigte zu den Flachdächern über ihren Köpfen. Dort
oben war jemand. Das Knirschen von Schritten war in der Stille der klaren
Herbstnacht bis hinunter in die Gasse zu hören.
    War es Hunter?
    Diese neue Leiche schien zu seinem
Freizeitprofil zu passen.
    „Ich geh rauf.“ Chase formte die Worte lautlos
mit den Lippen.
    „Nicht ohne Rückendeckung“, erwiderte Kade,
doch der ehemalige Agent war schon auf dem Weg.
    Er steckte seine Waffe ins Holster, sprang
geräuschlos auf den Müllcontainer und von dort aus auf das untere Ende einer
schwarzen Feuertreppe an der Hauswand. Praktisch geräuschlos erklomm er die
wackligen eisernen Stufen, dann machte er einen Satz aufs Dach.
    In dem Moment, als Chase außer Sichtweite kam,
ertönte Maschinengewehrfeuer.
    „Ach Scheiße“, zischte Brock. „Der
unvorsichtige Idiot. Du nimmst die Treppe im Haus, ich geh ihm über die
Feuertreppe nach.“
    Auf unterschiedlichen Wegen brachen sie zum
Dach auf, beide waren binnen Sekunden dort.
    Chase lag in einer Blutlache, er blutete aus
einer üblen Wunde an

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