Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Midnight Fever: Verhängnisvolle Nähe (German Edition)

Midnight Fever: Verhängnisvolle Nähe (German Edition)

Titel: Midnight Fever: Verhängnisvolle Nähe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
Vom Netzwerk:
sie kaum normal atmen konnte. Sie fand ihn ungeheuer anziehend. Er sah aus, als wüsste er mit einer Frau umzugehen.
    Wann war ihr so jemand schon mal begegnet? Noch nie. Vielleicht müsste sie noch mal fünfundzwanzig Jahre warten, um einen zweiten Bud Morrison zu treffen.
    Nein
, dachte sie frisch entschlossen. Das war eine einmalige Gelegenheit, wie ihr Vater als Unternehmer zu sagen pflegte; nur bezog sich das bei ihm auf den Verkauf von Microsoft-Aktien und den Kauf von slowenischen Anleihen, und nicht auf einen Mann, mit dem seine Tochter ins Bett gehen konnte. Aber im Prinzip war es dasselbe. Es hieß jetzt oder nie.
    Vielleicht bräuchte sie auch gar nicht viel zu tun und könnte ihm das Ruder überlassen. Vielleicht würde es einfach und natürlich ablaufen. Sie würden sich küssen und ins Schlafzimmer gehen, und dann würde ihr Leben als Frau endlich anfangen.
    Es gab nur ein Problem.
    Sie wusste nicht, wie man küsst.
    Mit einem Kuss fing man aber an, oder nicht? Das war doch sicher die Einleitung des Liebesspiels? Wenn sie gleich zu Anfang patzte, wie sollte sie dann zu Phase zwei gelangen? Sie würde beim Küssen durchfallen, das wusste sie jetzt schon.
    Es war verrückt, dass sie noch nie geküsst hatte, doch das war nicht ihre Schuld. Nicht ganz jedenfalls. Oder? In den vergangenen zehn Jahren hatte es doch bestimmt jemanden gegeben, mit dem sie es hätte ausprobieren können, wenn sie nur die Augen aufgemacht hätte.
    Nein, eigentlich nicht. Wenn sie zurückdachte, hatte sie nur zu erstaunlich unattraktiven Ärzten Kontakt gehabt, außerdem zu Pflegern und den Feiglingen in der Parks-Stiftung, die eher einen Schimpansen auf den Allerwertesten als eine Frau auf den Mund küssen würden.
    Sie hatte reichlich Küsse auf die Wange bekommen, hauptsächlich von ihrem Vater, aber noch nie einen echten Kuss, einen Zungenkuss oder wie man das nannte. Einen Kuss in enger Umarmung, mit offenem Mund, die Zunge im Rachen des anderen. Dieses Zunge-im-Rachen hatte ihr immer Kopfzerbrechen bereitet. Zwar sollte das angeblich sehr erregend sein – das las man in sämtlichen Büchern –, aber eigentlich hörte es sich schrecklich an: eine fremde Zunge im Mund. Igitt. Aber wenn das nötig war, um ihre Jungfräulichkeit loszuwerden, dann …
    Wie machte man das wohl? Machte man einfach den Mund auf und drückte ihn auf die Lippen des Mannes? Und wie merkte man, wann der richtige Moment dafür gekommen war? Angenommen, sie näherte sich mit offenem Mund, und er behielt seinen geschlossen und gespitzt – wäre das nicht peinlich? Oder umgekehrt: wenn sie die Lippen spitzte und er seine öffnete?
    Oje, das wird bestimmt schiefgehen
, dachte sie, während sie in der Handtasche nach dem Schlüssel angelte. Ihre Hände zitterten, ihre Gedanken überschlugen sich.
    Sie ließ die Handtasche fallen und wäre fast in Tränen ausgebrochen.
    »Tut mir leid«, hauchte sie und warf Bud einen erschrockenen, entschuldigenden Blick zu, bevor sie sich bückte, um sie aufzuheben.
    »Lassen Sie mich das machen«, murmelte er, nahm ihr den Schlüssel ab und hatte die Tür auf wundersame Weise in der nächsten Sekunde geöffnet. Noch eine Sekunde, und sie waren im Haus. Gerade als Claire überlegte, was sie jetzt sagen könnte, erlebte sie einen Kurzschluss.
    Ihr Verstand setzte aus, total, nichts als weißes Rauschen.
    Sie küsste. Küsste. Einfach so.
    Sie hatte gar nicht darüber nachdenken müssen, hatte weder planen noch nervös werden müssen, weil Bud sich um alles gekümmert hatte. Er hatte die Tür zugedrückt, sie in die Arme genommen und sich über sie gebeugt.
    Ihr Mund wusste offenbar von allein, was zu tun war. Bud hatte ihn mit einer Bewegung seiner Lippen geöffnet, die Zunge hineingeschoben und ihre damit gestreichelt. Erregung durchschoss sie und war so intensiv, dass ihr die Luft wegblieb. Das war ein so köstliches Gefühl. Wie hatte sie sich das nur all die Jahre entgehen lassen können?
    Die Zunge war wie ein Penis. Wieso war ihr das nicht aufgegangen, als sie übers Küssen gelesen hatte? Ein Körperteil des Mannes im Körper der Frau, der sich rhythmisch bewegte – es war reiner Sex.
    Wirkte das auch umgekehrt? Sie konnte zwar keinen Penis in ihn stecken, aber … Claire stellte sich auf die Zehen, leckte ihm über die Zunge und stieß ihre in seinen Mund. Junge, Junge, das wirkte! Bud erschauerte stöhnend und schlang die Arme fester um sie.
    Lauter neue, überwältigende Gefühle überschwemmten sie, heiße,

Weitere Kostenlose Bücher