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Midnight Fever: Verhängnisvolle Nähe (German Edition)

Midnight Fever: Verhängnisvolle Nähe (German Edition)

Titel: Midnight Fever: Verhängnisvolle Nähe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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ist sie wie ihre Freundin Allegra. Ich habe Angst, dass sie eines Tages, wenn ich einmal nicht mehr bin, jemandem in die Hände fällt, der ihr sehr wehtut.«
    Bud stellten sich die Nackenhaare auf. Ihm wurde noch einmal deutlich bewusst, welches Risiko Claire eingegangen war, als sie mit einem Kerl ins Bett ging, den sie gerade erst in einer Diskothek kennengelernt hatte, noch dazu in einer verrufenen. Aber er war selbst völlig überrumpelt gewesen von der starken Anziehung, von dem völlig neuen Gefühl der Verliebtheit, sodass er nicht weiter darüber nachgedacht hatte.
    Sicher, sie war mit
ihm
mitgegangen. Das war gut gewesen. Aber was, wenn sie einen anderen genommen hätte? Wenn sie an den Falschen geraten wäre? Im Einsatz hatte er schon viele Frauen gesehen, die sich von einem Kerl in einer Bar hatten abschleppen lassen und dann von ihm zusammengeschlagen und vergewaltigt worden waren. Oder Schlimmeres erlitten hatten.
    Gerade erst in der vergangenen Woche hatte man die verstümmelte Leiche einer jungen Frau gefunden, deren Freundinnen sie zuletzt in einer schicken Bar mit einem Typen gesehen hatten, den sie als »freundlich und adrett« beschrieben. Der freundliche, adrette Schweinehund hatte ein Messer benutzt. Der Leichenbeschauer sagte, sie habe eine lange Tortur ertragen müssen.
    Gütiger Himmel.
    Parks stellte sein Glas ab und neigte sich vor. Mit Tränen in den Augen fasste er Bud am Unterarm. Seine Hand zitterte.
    »Lieutenant. Tyler. Hören Sie mir zu.« Parks’ Stimme zitterte, aber sein Griff war jetzt kraftvoll. Es war die Kraft der Verzweiflung. »Der Gedanke, was aus Claire werden wird, wenn ich tot bin, raubt mir den Schlaf. Sie sagen, Sie lieben sie. Kann ich Ihnen meine Tochter anvertrauen? Werden Sie auf sie aufpassen, sie beschützen? Wenn ich weiß, dass sie in Ihren Händen ist, kann ich Ruhe finden.« Die hellblauen Augen sahen ihn eindringlich an. »Geben Sie mir Ihr Ehrenwort, dass Sie sich um meine Tochter kümmern werden?«
    Was der alte Mann empfand – die Liebe, die Angst, die keimende Hoffnung, dass ihm die Last endlich abgenommen würde –, war ihm deutlich anzumerken.
    In diesem Moment stand Horace Parks ohne die Privilegien von Herkunft und Reichtum da. Er war auf das Wesentliche zurückgeworfen. Ein klappriger alter Mann, der nicht mehr lange zu leben hatte, versuchte, seine geliebte, verletzliche Tochter noch aus dem Grab zu beschützen.
    Bud war die Kehle eng geworden.
    »Ja.« Er räusperte sich. »Ich verspreche es Ihnen, Horace. Sie haben mein Ehrenwort. Ich werde Claire lieben und beschützen bis an mein Lebensende. Nichts wird ihr passieren, solange ich es verhindern kann. Ich werde sie mit meinem Leben schützen. Verlassen Sie sich darauf.« Er fasste Parks’ Hand und drückte sie sacht. Beide blickten auf diese symbolische Geste. Buds Hand war groß, gebräunt und stark, die Hand eines Mannes im besten Alter. Horace Parks’ war alt, zart und fleckig, die Hand eines Mannes, der seine Lieben nicht mehr beschützen konnte.
    Zusammen besiegelten sie einen Bund.
    Sie waren sich einig, dass Horace Parks soeben seine Tochter in Buds Obhut übergeben hatte.
    Von diesem Moment an gehörte sie Bud.
    »Lass uns gehen, Honey«, sagte Bud leise und rüttelte Claire behutsam wach. Sie war im Wohnzimmer eingenickt, während sie gewartet hatte. Na ja, in den vergangenen Nächten hatte sie nicht viel Schlaf bekommen. Er hatte dem alten Mann versprochen, auf Claire aufzupassen, und würde das auch tun. Auf sie aufzupassen hieß nicht, sie die ganze Nacht zu ficken, und das zwei Nächte hintereinander. Sie musste erschöpft sein. Die Krankheit lag zwar hinter ihr, aber Claire brauchte ihren Schlaf.
    Er war entschlossen, gut auf sie achtzugeben, und würde sofort damit anfangen.
    Claire fuhr erschrocken hoch. Sie sah zu ihm auf und strich sich lächelnd die Haare aus dem Gesicht. »Hallo. Oh. Ich bin wohl eingenickt.« Sie richtete sich auf und schaute sich um. »Wo ist Daddy?«
    »In der Bibliothek. Er ist eingeschlafen«, log Bud. In Wirklichkeit wollte der alte Parks seine Tochter nicht sehen lassen, dass er geweint hatte.
    »Oh, na gut.« Sie schüttelte den Kopf. »Das ist der Jetlag. Wahrscheinlich hat er sich heute Nachmittag nicht hingelegt.«
    »Er wird klarkommen.« Bud half ihr in den Mantel. »Komm, Honey, lass uns nach Hause fahren. Es ist spät. Du bist bestimmt müde.«
    Claire drehte abrupt den Kopf zu ihm. »Nicht
zu
müde«, erwiderte sie und wurde

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