Midnight Fever: Verhängnisvolle Nähe (German Edition)
rot.
Scheiße.
Nein, ficken kam nicht infrage.
Denk nicht mal dran,
sagte Bud zu sich und seinem plötzlich putzmunteren Schwanz.
Heute nicht.
Wenn er daran dachte, wie er sie vorige Nacht strapaziert hatte, zuckte er innerlich zusammen. Er hatte sie stundenlang gevögelt, ihr die Beine angewinkelt, um besseren Zugang zu haben, und sich in ihr ausgetobt.
Jetzt sieh sie dir an,
dachte er und strich ihr über die zarte Haut unter den Augen. Da waren dunkle Ringe. »Du brauchst deinen Schlaf, Honey.« Er knöpfte ihr den Mantel zu und schaute stirnrunzelnd durchs Fenster. Schneeregen. »Ist der Mantel warm genug? Es ist eiskalt draußen. Und du solltest dir etwas auf den Kopf setzen.«
Claire betrachtete ihn verwirrt. »Ich mag keine Mützen«, sagte sie.
»Ecco, Lieutenant.« Rosa kam angehastet und gab ihm einen überdimensionierten roten Wollschal.
Er nickte. »Danke, Rosa.« Er schlug ihn auseinander, faltete ihn zum Dreieck und band ihn Claire um den Kopf. So würde er sie auf dem Weg zum Auto warm halten. »So, Honey. Ich will nicht, dass du dich erkältest.«
»Sì.« Rosa faltete die Hände, blickte zwischen den beiden hin und her und nickte beifällig. »Sì.«
Bud zog seinen Mantel an und nahm Claires Arm. »Gute Nacht, Rosa. Danke für das erstklassige Abendessen.« Er öffnete die Tür und stemmte sich gegen den nasskalten Wind. Zum Glück hatte er nah beim Haus geparkt. Er wollte Claire keinen Moment länger als nötig diesem Wetter aussetzen. Den Arm um ihren Rücken gelegt, eilte er mit ihr zum Wagen.
Er ließ den Motor an und war froh, dass die Heizung sofort warm wurde.
»So«, begann Claire und wischte sich ein paar Graupel vom Mantel. »Worüber habt ihr beide geredet? Du warst lange bei ihm.«
»Über dies und das. Außerdem habe ich um deine Hand angehalten.«
Claire hielt inne. »Wie bitte? Du meine Güte, du hast
was
getan? Was – was hat er gesagt?«
Bud lächelte sie an, seine schöne Claire. Er beugte sich hinüber, um sie auf den Mund zu küssen, der so niedlich verblüfft aussah. Ein kurzer, zarter Kuss.
»Was er gesagt hat?« Bud legte den Gang ein und fuhr los. »Geht klar, hat er gesagt.«
12
20. Dezember
Armand’s
»Also bist du …« Suzanne Barron warf kichernd einen Blick zum Atrium des Restaurants, um sich zu vergewissern, dass Bud noch telefonierte. Er hatte sich kurz entschuldigt, um den Anruf entgegenzunehmen. War offenbar dienstlich. »Du bist also verlobt. Das ging aber schnell. Ich lasse dich das erste Wochenende in deinem neuen Haus allein, und kaum drehe ich mich um, trägst du einen dicken Verlobungsring.« Sie betrachtete den Riesenklunker an Claires Hand und schüttelte bewundernd den Kopf. »Und keinen beliebigen, nein, einen Diamanten im Prinzess-Schliff, lupenrein, ohne Einschlüsse. Mindestens zwei Karat.« Suzanne kannte sich mit Juwelen aus. »Das ist ein ernst zu nehmender Verlobungsring.«
»Ja, es ging wirklich schnell.« Claire bewegte die Finger der linken Hand und brachte den Diamanten zum Funkeln. Er war groß. Geschirr zu spülen oder Handschuhe anzuziehen war nicht ganz einfach. Sie hatte sich auch schon ein Dutzend Strümpfe daran zerrissen. Manchmal, wenn sie ihn ansah, bekam sie ein klammes Gefühl im Magen.
Als Bud hörte, es gebe Diamanten im Prinzess-Schliff, kam für ihn nichts anderes mehr infrage. Sie wäre mit einem Coladosenring zufrieden gewesen. Trotzdem hatte er einen beträchtlichen Teil seines Jahresgehalts für einen Klunker ausgegeben, den sie weder brauchte noch wollte.
»Ich wette, der hat zehntausend gekostet«, meinte Suzanne.
»Zehntausendfünfhundert«, sagte Claire niedergeschlagen. Sie war bestürzt gewesen, als Bud darauf bestand, so viel Geld auszugeben.
»Und das Beste ist, dass du diesen Sexgott gratis dazubekommst«, fügte Todd Armstrong mit einem schmachtenden Blick über die Schulter hinzu. »Du bist ein Glückspilz.« Als er sich wieder umdrehte, fielen seine schulterlangen blonden Haare nach vorn, und das goldene Kreuz, das an einer Kette von seinem Ohrläppchen hing, schaukelte hin und her. Todd war berühmt für seine Ohrringe und sein raubtierhaftes Dating-Verhalten. Er war ein Freund und Geschäftspartner von Suzanne. »Falls es mit euch beiden nicht klappt«, er tippte an den Verlobungsring, »brauche ich mir wohl keine Hoffnungen zu machen, dass er zweigleisig fährt?«
Claire lachte und Suzanne schmunzelte.
»Nein«, antwortete Claire. »Er ist ganz entschieden hetero. Ich kann mir nicht
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