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Midnight Fever: Verhängnisvolle Nähe (German Edition)

Midnight Fever: Verhängnisvolle Nähe (German Edition)

Titel: Midnight Fever: Verhängnisvolle Nähe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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die Augen. »Du denkst, ich schäme mich, mit jemandem gesehen zu werden, der hart gearbeitet hat?« Sie schnaubte leise. »Dann kennst du mich wirklich schlecht. Aber das ist im Grunde keine Überraschung.«
    Bud verstand überhaupt nichts mehr. »Also, wenn es dich nicht stört, dass ich stinke wie ein Bock und aussehe wie ein Penner, wo liegt dann das Problem? Ich würde nämlich wirklich gern aufbrechen. Wir haben allerhand zu besprechen. Wir müssen die Hochzeit planen.«
    »Es wird keine Hochzeit geben.«
    Der Satz dröhnte Bud in den Ohren und drang nicht richtig zu ihm durch. Er musste an sich halten, um sie nicht zu packen und zu schütteln. Die Erschöpfung wirkte sich aus, als wäre er betrunken. Sein Verstand arbeitete nur ganz langsam. Schließlich kapierte er, dass Claire eine stille Wut auf ihn hatte, aber warum, wusste er nicht. Es war ihm nicht aufgefallen, weil er sie noch nie wütend erlebt hatte. Er hätte nicht gedacht, dass sie überhaupt wütend werden konnte. Sie hatte immer eine heitere, entspannte Art.
    Er befand sich auf sehr unsicherem Terrain, hatte noch nie mit einer Frau gestritten. Wenn es mal zu scharfen Worten gekommen war, hatte er sich sofort aus dem Staub gemacht. Wozu sich mit solchem Mist abgeben? Aber bei Claire war das etwas anderes. Wenn er um sie kämpfen musste, würde er es tun. Er würde sogar mit ihr streiten. Unbewusst stellte er sich breitbeiniger hin, obwohl das ein Kampf mit Worten, nicht mit Fäusten werden würde.
    »Okay.« Das würde unangenehm werden, aber das nahm er auf sich. »Sag mir, was ich falsch gemacht habe, dann kann ich mich entschuldigen und du kannst mir verzeihen und wir können gehen. Geht es darum, dass ich nicht angerufen habe? Ich habe jeden Tag vier-, fünfmal angerufen und die Kollegen nach dir gefragt. Ich wusste, es geht dir gut. Darüber habe ich mich auf dem Laufenden gehalten. Vielleicht hätte ich mit dir persönlich sprechen sollen, ja, aber wir haben intensiv ermittelt. Über Einzelheiten darf ich nicht sprechen, das weißt du. Aber ich sehe ein, ich hätte mir die Zeit irgendwie nehmen sollen, mit dir zu sprechen.«
    »Ich weiß, dass du beschäftigt warst, Bud, ich bin kein Kind. Du scheinst aber zu denken, dass ich eins bin. Noch dazu ein krankes Kind. Ich wurde überhaupt nicht gefragt, wohin ich gebracht werden möchte. Hast du einmal daran gedacht, dass ich in der Schweiz fünf Jahre lang praktisch in der gleichen Situation war? Ich hatte ständig bewaffnete Leibwächter um mich. Sie begleiteten mich, wenn ich nur mal draußen spazieren gegangen bin. Ich war dort jeden Augenblick unglücklich. Ich kam mir vor, als würde ich für ein Verbrechen bestraft, das ein anderer begangen hatte. Ich habe meinem Vater immer wieder gesagt, wie furchtbar ich es dort fand, aber er schien mir gar nicht zuzuhören. Genau wie du. Du hörst mir auch nicht zu.
Ihm
ging es besser, weil er wusste, dass ich dort war, und darum blieb es dabei.«
    »Klar ging’s ihm dadurch besser, verdammt noch mal!«, erwiderte Bud hitzig. Wut regte sich in ihm und schwoll an. »Du wurdest verdammt noch mal gekidnappt von einem Kerl mit einer gottverdammten Kanone und einem Messer, und da sollte sich dein Vater nach deinen Wünschen richten, anstatt dich zu beschützen?« Bei der Erinnerung an die kahle, kranke, zerbrechliche Claire jagten ihm Schauder durch den Leib, die seine Wut weiter anfachten. »Ist dir überhaupt klar, was Gavett dir hätte antun können, wenn ich nicht zufällig vorbeigekommen wäre?«
    »Selbstverständlich ist mir das klar. Ich will nur sagen, dass es nicht die richtige Lösung war, mich fünf Jahre lang einzusperren. Es kamen viele Orte infrage, wo ich hätte hingehen können und wo Carson mich nicht gefunden hätte.«
    »Ach so. Claire Parks, die noch nie ein eigenständiges Leben geführt hat, die gerade mal fünf Minuten unter den Fittichen des Vaters hervorgekommen ist, ist plötzlich die große Expertin, wenn es darum geht, sich vor der Mafia zu verstecken. Carson wäre dir sofort auf der Fährte gewesen. Er war ein Monster, Claire. Gerissen und gnadenlos. Du hättest keine Chance gehabt. Du weißt nicht, wie die Welt da draußen ist, wozu ein Mann wie Carson fähig ist. Du hast keine Ahnung.« Es machte ihn rasend, dass sie sich einbildete, sie könnte jemanden wie Carson austricksen, der immense finanzielle und personelle Mittel hatte und diese rücksichtslos einsetzte. Er hätte sie zu Tode gefoltert, ohne mit der Wimper zu

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