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Midnight Man (02) – Gefährliche Mission

Midnight Man (02) – Gefährliche Mission

Titel: Midnight Man (02) – Gefährliche Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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wegziehen.
    Sie hörte ihn die Heizung einschalten und ging ins Bad, wusch sich das Gesicht, putzte sich die Zähne und zog das rosa Nachthemd an. Bis sie mit allem fertig war, war es in der Wohnküche warm geworden. Gut. Sie brauchte jetzt Wärme.
    John saß am Tisch vor zwei Henkelbechern mit dampfendem, dunklem Tee. Nach einer schnellen Musterung schien er zufrieden und schob ihr einen Becher zu. »Trink. Dann unterhalten wir uns.«
    Suzanne nahm den Becher und zog bei dem Geruch die Nase kraus. Ein Schluck, und sie hustete und ihre Augen tränten. »Ist da überhaupt Tee in dem Whiskey?«
    Er lächelte schief. »Sehr wenig«, bekannte er. »Tee ist für Weicheier.«
    Musste wohl so sein. Suzanne probierte den zweiten Schluck und stellte fest, dass der heiße, mit Tee gewürzte Whiskey herunterging wie Öl, sie vom Magen aus durchwärmte bis in die Zehen.
    Das machte auch ihren Verstand schlagartig munter. Sie ließ ihren Blick durch die Hütte schweifen und sah dann John an. Der hatte seinen Becher schon beiseitegeschoben und trank Whiskey pur aus einem Glas. Das war ein gutes Zeichen. Er würde bestimmt keinen Alkohol trinken, wenn Gefahr drohte. So schätzte sie ihn ein, aber sie wollte es von ihm selbst hören.
    »Wo sind wir?«
    »Am Mount Hood. Der nächste Ort ist Fork in the Road, viereinhalb Kilometer weit weg.«
    Fork in the Road. Der Name kam ihr bekannt vor. Vage erinnerte sie sich, dass mal jemand auf einer Cocktailparty den Ort erwähnt und lachend als winziges Kuhkaff bezeichnet hatte.
    Sie blickte nachdenklich in ihren Becher. Das Gemisch darin sah trübe aus. So wie ihr Leben. »Sind wir hier sicher?«, fragte sie leise.
    Er leerte sein Glas, ohne wegzublicken. »Sicher? Ja.« Er goss noch einen Schluck Whiskey in ihren Becher, bedeutete ihr, zu trinken, und wartete, bis sie geschluckt hatte. »Absolut sicher. Um uns hier zu finden, müssten sie wissen, wer ich bin, und ich glaube nicht, dass außer Bud jemand von unserer Beziehung weiß. Es sei denn, du hast auf der Liste, die ich dir gegeben habe, noch jemand anderen angerufen?« Er zog eine Braue hoch.
    »Nein«, sagte sie seufzend. »Buds Wort hat mir genügt.«
    »Erinnere mich daran, dass ich dich dafür zusammenstauche, wenn das alles vorbei ist. Du hättest mich gründlich überprüfen müssen, aber angesichts der Entwicklung bin ich froh, dass du es nicht getan hast.«
    »Im Gegensatz zu dir rechne ich nicht ständig mit irgendeiner Gefahr«, erwiderte sie trocken.
    »Ja, nun, wärst du ein bisschen mehr wie ich, hätten wir den Schlamassel jetzt nicht.«
    Suzanne sah ihn erschrocken an. Was sollte sie sagen? Er hatte recht.
    »Tut mir leid«, murmelte er. »Das war daneben.« Er goss sich noch ein Glas Whiskey ein und leerte es in einem Schluck. »Kommen wir zur Einschätzung der Lage zurück. Keiner weiß, dass du mit mir zusammen bist. Wir haben den Mietvertrag noch nicht aufgesetzt, und ich werde auch dafür sorgen, dass Bud niemanden ins Haus lässt, damit keiner auf meinen Namen stößt. Ich bin mir fast sicher, dass es nur zwei Killer waren. Das ist Standard, um die Spur zum Auftraggeber zu verwischen. Der zweite Killer soll den ersten töten und die Verbindung damit kappen.
    Ich hatte außer Sichtweite deiner Straße geparkt, aber für den Fall, dass der zweite Killer meinen Wagen doch gesehen und das Kennzeichen seinem Auftraggeber durchgegeben hat, habe ich die Nummernschilder ausgetauscht. Und ich habe aufgepasst, dass uns niemand folgt.«
    Sie riss die Augen auf. »Du hast die Nummernschilder ausgetauscht?«
    John zuckte die Achseln. »Ich habe immer ein paar im Kofferraum. Ab und zu sind die ganz nützlich.«
    »Die sind gefälscht. Das ist illegal.«
    Er zuckte erneut die Achseln und hielt eine Erwiderung nicht für nötig.
    »Mir gehören ringsherum ein paar Quadratkilometer Land«, fuhr er fort. »Es ist auf den Namen einer Briefkastenfirma eingetragen. Da müsste schon eine sehr entschlossene, sehr fähige Person über mehrere Wochen ermitteln, um an meinen Namen zu gelangen, und dazu müsste derjenige erst einmal wissen, wonach er sucht. Und selbst wenn – ich habe mich ins Katasteramt eingehackt und die Daten geändert, sodass derjenige fünfundsiebzig Kilometer weiter westlich in einem Staatspark suchen würde. Im ganzen Umkreis gibt es Stolperdrähte. Sobald sich etwas Größeres als ein Kaninchen der Hütte nähert, erfahre ich es. Folglich sind wir hier so sicher, wie man sein kann«, schloss er. »Wir könnten uns

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