Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Miese Chefs

Miese Chefs

Titel: Miese Chefs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan White
Vom Netzwerk:
dass sie in die Details große Veränderungen hineininterpretieren können, die bevorstehen, so zum Beispiel: »Nun, es kann sein, dass Sie das zukünftig nicht mehr machen müssen …« Oder: »… natürlich nur, wenn es die Abteilung dann überhaupt noch gibt …« Lassen Sie solche Kommentare tröpfchenweise in die alltägliche Konversation einfließen.
    Ändern Sie Ihre Meinung regelmäßig; tun Sie es jedoch nicht zu schnell. Idealerweise sollten Sie die Leute erst Ihre ursprüngliche Direktive zur Hälfte implementieren lassen und Ihren Teams und Kunden Versprechungen machen, bevor Sie Ihre Meinung ändern. Dadurch halten Sie Ihre Leute beschäftigt und schwemmen, wenn Sie es regelmäßig genug machen, potenzielle Rivalen auf Ihre Position aus, wenn sie sich beschweren. Es hilft, wenn Sie mindestens einmal pro Jahr jemanden tatsächlich bis zur Vollendung eines Projekts kommen lassen, bevor Sie es ad acta legen. Versuchen Sie auch, die Praktik rotieren zu lassen, sodass jedes Teammitglied sie etwa einmal pro Jahr abbekommt.
    Ändern Sie regelmäßig die Berichtsebenen; lassen Sie nicht zu, dass sich die Leute an bestimmte Berichtsebenen gewöhnen. Echte Tyrannen kennen auch die wundersame Technik der gelegentlichen Umkehr der Berichtsebenen sicher. Da es sich dabei wirklich um eine tyrannische Praktik erster Klasse handelt, legen schlussendlich die Manager den Leuten Rechenschaft ab, die sie zuvor noch managten. Nichts ist besser geeignet, die Entschlossenheit und das Selbstvertrauen eines Menschen zu schwächen, als jemandem Rede und Antwort stehen zu müssen, dem er vorher übergeordnet war. Achten Sie darauf, diese Veränderungen schnell zu implementieren, wenn Sie vollständigen Gewinn aus ihnen ziehen wollen. Wenn sich solche Veränderungen über Monate oder gar Jahre hinziehen, dann verliert das Ganze seine Wirkung. Zielen Sie drauf ab, die Veränderungen in ein paar Wochen durchzusetzen, um volle Wirksamkeit zu erzielen.
    Lassen Sie die Leute raten; sorgen Sie dafür, nicht zu viel von dem nach außen dringen zu lassen, was Sie über die Zukunft des Teams oder der Organisation wissen. Das Wissen, das Ihnen von oben vermittelt wird, d. h. von Leuten, die Ihnen übergeordnet sind, ist ein Privileg, das achtsam gehütet sein will. Dieses Wissen hat den Status von »Spielregeln« und erlaubt es Ihnen, sich aufs Beste zu positionieren. Überlassen Sie diesen Vorteil keinem anderen, man würde ihn nur dazu benutzen, Sie zu überholen, wenn Sie nicht aufpassen.
    Versetzen Sie die Torpfosten; aus klaren Zielen ziehen die Leute nur Sicherheit. Wenn jemand beim Fußball ein Tor schießt, wissen wir (in 99,9 Prozent der Fälle, wobei wir das Debakel England gegen Deutschland bei der WM 2010 nicht mitrechnen), ob der Ball drinnen war oder nicht. Sie können die Zufriedenheit sehen, die der Spieler fühlt, weil er ein Tor geschossen hat; von dem ganzen ekelhaften Küssen und Umarmen, das dann losgeht, mal abgesehen. Stellen Sie sich vor, das Spiel würde in völliger Dunkelheit abgehalten und niemand hätte die Möglichkeit zu erkennen, ob die Schüsse ins Tor oder auch nur in seine Nähe gegangen sind oder nicht. Am Ende würde das Ergebnis verkündet und niemand hätte auch nur den Hauch einer Ahnung, wer das Siegestor geschossen hat – das könnten Sie einfach erfinden. Damit wäre es mit dem ganzen abscheulichen Jubel vorbei. Außerdem ließen sich so die Spieler viel einfacher verwalten, da man leicht verhindern könnte, dass irgendein Spieler glaubt, er sei talentierter oder wertvoller als ein anderer. Sie hätten ein wirklich gleichberechtigtes Spielfeld geschaffen! In der Arbeitswelt ist es dasselbe. Versuchen Sie zu vermeiden, den Leuten Klarheit hinsichtlich ihrer Zielsetzungen zu verschaffen. Das verhindert, dass sie ihre alltäglichen Verrichtungen erfolgreich verknüpfen können und dass ihr Selbstvertrauen auf ein unerträgliches und unmanagebares Ausmaß anwächst. Schauen Sie einfach zu, wie Ihre Weicheier von Kollegen Anfrage um Anfrage nach Gehaltserhöhungen oder Beförderungen von ihren Leuten auf den Tisch bekommen! Der Tyrann kennt solche Probleme nicht; seine Leute fühlen sich schon glücklich, überhaupt einen Job zu haben.
    Konkurrenz – teile und herrsche
    Wir haben uns so an Konkurrenzdruck am Arbeitsplatz gewöhnt, dass Sie diesen ständig steigern müssen. Versuchen Sie es mal mit einigen der folgenden Rezepte:
    Wenn ein leitendes Mitglied aus Ihrem Team weiterzieht oder Sie jemand

Weitere Kostenlose Bücher