Miese Chefs
behalten sollte, ist ihre absolute Empfänglichkeit für Hierarchie und Titel. Sie sind absolut süchtig nach schrittweisen, bedeutungslosen Zusätzen zu ihren Stellenbezeichnungen. Wenn sie heute Executive Administrative Assistant sind, werden Sie feststellen, dass sie sich krumm machen werden, um zum Senior Executive Administrative Assistant gemacht zu werden. Die Tatsache, dass sich ihre Rolle als Ergebnis dieser bahnbrechenden Beförderung überhaupt nicht ändern wird, wird ihnen entgehen. Sie werden noch nicht einmal das Budget strapazieren müssen, da sie sich normalerweise nur mit dem neuen Titel zufriedengeben.
In den USA haben viele Organisationen eine ganze Serie an exzellenten Mechanismen entwickelt, um die Raffinierten zufrieden zu stellen. In Europa haben wir uns diese Ideen zu langsam zu eigen gemacht oder sie zu schnell über Bord geworfen. Viele Firmen haben strikte Zuteilungen bei Dingen wie Büro- oder Arbeitsnischenteppichtiefe, Kalendergröße und Topfpflanzenhöhe, abhängig vom relativen Rang des Mitarbeiters.
Topfpflanzen sind ein gutes Beispiel. Sie können einen Raffinierten auf einen infinitesimal höheren Posten befördern und dies mit einer Topfpflanze illustrieren, die fünf Zentimeter höher ist. Er wird das lieben! Es scheint unglaublich, aber es stimmt. Und um es noch mehr auf den Punkt zu bringen: Er wird sich den Arsch für Sie aufreißen, um sich den neuen Titel in seiner E-Mail-Signatur und die etwas höhere Pflanze zu sichern. Und was kostet Sie das? Genau – gar nichts.
Oft werde ich gefragt, wie man erkennen kann, zu welcher Kategorie ein bestimmter Handlanger gehört. Eine schwierige Angelegenheit. Das Beste ist es, nacheinander mit jeder Peitsche zu drohen und zu sehen, bei welcher die höchste Leistung herankommt. Alternativ können Sie es mit diesen Beobachtungsnotizen versuchen, um herauszukriegen, wo jemand hingehört:
Arbeiter
reden höchstwahrscheinlich darüber, wie viel sie erreicht haben, wie schnell es gegangen ist oder welche Zahlen sie vorweisen können.
schreiben kurze, auf den Punkt gebrachte E-Mails.
interessieren sich nicht sehr für das Privatleben anderer.
sind bei Außentagungen (sofern es bei Ihnen welche gibt) wahrscheinlich recht wetteifernd.
Softies
haben eine Kiste mit Taschentüchern am Schreibtisch.
weinen vielleicht hin und wieder (unerklärlicherweise).
sprechen gedämpft und umschweifig.
schreiben lange E-Mails mit vielen Ausrufezeichen.
sind äußerst interessiert am Privatleben anderer.
haben eine Katze.
Raffinierte
schmeicheln sich bei den Vorgesetzten ein.
ignorieren alltägliche Arbeit, die die Vorgesetzten nicht zu Gesicht bekommen.
sind eingeschnappt, wenn man sich ihre Meinung nicht anhört.
reden viel über die Vorgesetzten.
sind äußerst an Beförderungen interessiert und reden viel darüber.
Wir haben es mit der Wissenschaft der Tyrannei zu tun, Experimentieren und sorgfältiges Beobachten sind also gefragt. Wenn Sie danach immer noch nicht sicher sind, dann können Sie die Peitschen für Arbeiter zuerst ausprobieren, da diese normalerweise den Großteil der Angestellten ausmachen. Dann gehen Sie zu den Softie-Peitschen und zuletzt zu den Raffinierten-Peitschen über.
Sie werden bald sehen, welche Drohungen Ihre Angestellten in ihren Bürostühlen zum Kreisen bringen. In jedem Fall erzeugen Sie Zuckerbrote (oder »Pull«-Faktoren) durch die Abwesenheit der Peitschen, mit deren Einsatz Sie drohen.
Weichei-Management-Bücher werden Ihnen einen Haufen Gelaber darüber auftischen, dass Sie Dinge finden müssen, die Ihre Leute motivieren. Wir als Tyrannen wissen, dass das beste Zuckerbrot die Abwesenheit der besten Peitschen ist. Indem Sie einfach nur anbieten, jemanden nicht mit einer gut gearbeiteten, psychologisch gezielten Peitsche zu schlagen, erzeugen Sie genau jene Bedingungen, die Sie für frenetische Aktivität brauchen.
Das beste Zuckerbrot ist die Abwesenheit der besten Peitschen.
Wie John F. Kennedy sagte: »Fragen Sie nicht, was Sie Ihren Angestellten geben können, um sie zu motivieren, sondern was Sie zu entziehen drohen können, um sie wirklich aus der Ruhe zu bringen.« Das mag kein präzises Zitat sein, aber irgendwas in der Richtung hat er gesagt. Damit ist Lektion Nummer eins in Sachen Motivation für Tyrannen abgeschlossen: Das beste Zuckerbrot ist die Abwesenheit der besten Peitsche. Zeit für Lektion zwei!
Als Sie ein kleines Kind waren, etwa sieben oder acht Jahre alt,
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