Miese Chefs
offenkundig mental unterentwickelt und nicht ganz richtig im Kopf sind, reagieren diese Leute auf die richtig konstruierten Peitschen. Aber seien Sie vorsichtig! Viele der Peitschen für Arbeiter funktionieren als Zuckerbrot für die Softies. Sie mögen spezifische Individualziele nicht besonders und arbeiten viel lieber in einem unklaren Kollektivstil, bei dem alle zusammenhelfen müssen. Wenn Sie ihnen die größten Loser der Abteilung zur Zusammenarbeit anbieten, dann fehlinterpretieren sie das wahrscheinlich als Zeichen von Ihrer Seite, dass Sie es ihnen zutrauen, auch noch die Nutzlosesten voranzubringen. Also passen Sie auf, dass Sie nicht dieselbe Peitsche bei einem Softie einsetzen, die Sie einen Arbeiter spüren lassen würden. Es gibt jedoch ein paar tolle Peitschen für Softies, darunter:
1. Erklären Sie ihnen, dass Sie einige Entlassungen vornehmen müssen, wenn es keinen Produktivitätszuwachs gibt. Hier müssen Sie allerdings vorsichtig sein. Wenn Sie es so klingen lassen, als würde der Softie selbst in Gefahr schweben, entlassen zu werden, wird er in einen Zustand blinder Panik verfallen und sich in sein Schneckenhaus zurückziehen. Lassen Sie stattdessen einige wenig subtile Hinweise darüber fallen, wer zuerst seinen Job verlieren würde. Um den maximalen Effekt zu erreichen, wählen Sie die schwächste, verwundbarste Person im Team. Jemanden, bei dem gerade eine bösartige, lebensbedrohliche Krankheit diagnostiziert wurde, einen frischgebackenen Vater, der darum kämpft, einen Kredit abzuzahlen, den Neuen an seinem ersten Arbeitsplatz. Natürlich planen Sie nicht, diese Leute wirklich zu entlassen, aber die Andeutung wird Ihren Softie zu mehr Produktivität antreiben.
2. Erklären Sie den Softies, dass Sie die Leute weiter auseinandersetzen müssen, wenn sich nicht die Arbeitsraten erhöhen, damit sie sich mehr auf ihre Arbeit konzentrieren können. Softies unterhalten sich gern und glauben, sie hätten das Recht, etwa 80 Prozent des Tages mit Geplapper zuzubringen. Zeigen Sie einem Softie einen kleinen Schreibtisch in einer abgelegenen Ecke weit weg von jedermann und teilen Sie ihm mit, Sie würden darüber nachdenken, ihn dort unterzubringen. Er wird über Glassplitter kriechen, um die einsame Ecke zu vermeiden.
3. Softies hassen Konkurrenzdruck. Viel wohler fühlen sie sich mit Zusammenarbeit und Gemeinschaftlichkeit und flauschigen Hasen und Marshmallows und Rehkitzen. Wenn Sie also erreichen wollen, dass sich ihre Arbeitsrate erhöht, dann führen Sie ein monatliches Meeting ein, bei dem jeder Teamchef für die fortgesetzte Investition in sein Team oder sein Projekt argumentieren muss. Wenn das scheitert, holen Sie ein Rehkitz und drohen Sie, es während der Mittagspause auf dem Parkplatz zu erschießen, wenn nicht alle mehr arbeiten.
Softies gibt es viele, aber sie sind keineswegs gleichmäßig auf die Branchen verteilt. Wenn Sie in der Hochfinanz, im Investmentbanking, in der Ölsuche oder der Glücksspielindustrie arbeiten, haben Sie wahrscheinlich nicht viele im Team. Wenn Sie jedoch im öffentlichen Sektor sind, stehen die Chancen gut, dass die Softies 40 Prozent bis 50 Prozent Ihrer Handlanger ausmachen. Das mag alarmierend klingen, aber keine Sorge – als Tyrann arbeiten Sie mit dem, was zur Hand ist, und mit der richtigen Peitsche kann sich sogar aus einem Softie signifikante Leistung herausprügeln lassen.
Der zweite gute Punkt an Softies ist ihre Loyalität, selbst gegenüber Tyrannen. Das mag seltsam erscheinen, aber Softies leiden an einer Krankheit, die man als »Inter-Gruppenzwang« bezeichnen könnte. Das bedeutet, dass sie der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe unproportional viel Bedeutung und Wichtigkeit beimessen. Ein Großteil ihrer individuellen Identität geht in ihrer Gruppenzugehörigkeit auf. Sie sind ihnen schon auf Dinnerpartys begegnet. Das sind die Leute, die glauben, es sei interessant und bedeutungsvoll, dass sie für irgendjemand Unbekannten in einer unbekannten Abteilung in einer obskuren Firma arbeiten. Niemand interessiert sich dafür, aber die fasziniert das. Das liegt daran, dass sie kein stark ausgeprägtes Identitätsgefühl haben und sich stattdessen Informationen darüber, wer sie sind, von den Gruppen borgen, zu denen sie gehören. Das bedeutet für den Tyrannen mehreres:
Erstens können Sie die Leute lange pushen, bevor sie zusammenbrechen. Arbeiter sind da zynischer. Wenn sie das Gefühl haben, von Ihnen gnadenlos getreten zu werden,
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