Mika, Bascha
ihren Mann
begleitete... Selbst neben dem Bundespräsidenten hatte sie schon gesessen. Ihr
Frank war schließlich wer, das war ihr Verdienst, darauf war sie stolz.
Da gibt es
offensichtlich Frauen, die es als ihr verdammt gutes Recht ansehen, ihre
wahnsinnig ehrgeizigen Pläne über Mann und Kinder auszuleben. Die aus der
Position ihres Gatten das Möglichste für sich heraussschlagen und eine Art
parasitärer Existenz fuhren.
Gemeinhin
nennt man sie Gattinnen.
Je
erfolgreicher der Mann, desto größer die Chance, eine Gattin in seiner Nähe zu
finden. Wahrscheinlich wäre er auch nie so weit aufgestiegen, wenn er sie nicht
gehabt hätte. Und diese Dienstleistung lässt sie sich teuer bezahlen. Das
Gattinnen-System wird an den unglaublichsten Stellen unterstützt. So gibt es
immer noch Rotary- und Lions-Clubs, die keine berufstätigen Frauen aufnehmen —
aber Gattinnen.
»Sie
können heute als Frau immer noch durch eine Heirat einen hohen sozialen Status
erringen, ohne den geringsten eigenen Verdienst, sie bekommen einfach alles
geschenkt«, stellt die Nobelpreisträgerin Christiane Nüsslein-Volhard kopfschüttelnd
fest. Besonders ärgerlich findet sie das bei wichtigen Veranstaltungen mit
ihren Nobelpreiskollegen, wenn deren Frauen dabei sind. Es gibt so wenige
Nobelpreisträgerinnen, dass Christiane Nüsslein-Volhard in diesen Runden fast
automatisch als Gattin betrachtet wird. »Da krieg ich wirklich die Wut. Da
denkt man doch, man ist in einer verkehrten Welt.« 33
Die Gattin
ist Nutznießerin, ohne etwas zu riskieren oder einzusetzen. Die doppelt feige,
bequeme Frau. Sie hat die Versorgungsmentalität nicht nur auf die Spitze
getrieben, sie hat sie pervertiert und hält sie für einen Ausdruck von
Weiblichkeit.
Während
Frauen mit dem Anspruch auftreten, frei und gleich zu sein, funkt die Gattin
die Störsignale. Sie hat ganz anderes im Kopf.
Selbstverständlich
erwarten Gattinnen, dass sie nach einer Trennung von ihrem Mann keinesfalls
etwas von ihrem Lebensstandard einbüßen und dass sie für den Rest ihres Lebens
versorgt werden. Nach einer zwanzigjährigen Ehe mag das wegen der Investition
in den Mann durchaus verständlich sein. Aber die wahre Gattin erhebt diese
Ansprüche ja bereits nach zwei Jahren Ehe. Anwaltspraxen leben gut von diesen
Geschichten und teilweise absurden Unterhaltsansprüchen.
Christiane
Nüsslein-Vollhard sieht als Direktorin eines Max-Planck-Instituts Männer von
einer weiteren Sorte Gattinnen schwer verschaukelt. »Ich erlebe es
gelegentlich, dass junge Männer richtig ausgebeutet werden«, sagt sie. »Die
arbeiten hier zwölf Stunden für ihre wissenschaftliche Karriere und das Gehalt
der Familie, dann kommen sie nach Hause und sollen noch kochen, sich um das
Kind kümmern, Staub saugen... Das ist eine absolute Gemeinheit, wie manche von
ihnen zu Hause schuften müssen, obwohl deren Gattinnen den ganzen Tag zu Hause
sind. Das verstehen diese Frauen dann unter Emanzipation.« 34
Der Schwindel
Männer
nutzen sehr selten den Ausgang in die Komfortzone. »Ich habe bisher keinen
einzigen Mann in meiner Beratung erlebt, der überhaupt auf die Idee gekommen
ist, nicht zu arbeiten«, erzählt Karriereberaterin Anna Gwosch. »Das ist für
die überhaupt keine Option, das kommt eigentlich gar nicht vor.« 35 Dass
Frauen ihre Erwerbsarbeit unterbrechen, finden Männer »normal«, bei sich und
den eigenen Geschlechtsgenossen finden sie es »unnormal«. 36 Männer
betrachten diesen Schritt für sich als Verzicht. Frauen, glauben sie, würden
sich hingegen nichts anderes wünschen.
Dabei gibt
es auch Frauen, die darauf warten, dass ihre Männer den Beruf nicht über alles
stellen. Die Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft unterstützt
weiblichen Führungsnachwuchs mit innovativen Programmen und Beratung. Bei einer
Befragung zu Beginn des Förderprogramms sollten die Kandidatinnen angeben, ob
sie zugunsten ihres Partners beruflich zurückstecken würden. Ja, sagten rund
siebzig Prozent. Und ob sie glauben würden, dass umgekehrt auch ihr Partner für
sie zurückstecken würde. Ja, sagten wiederum siebzig Prozent. 37 So
weit die Hoffnung.
In der
Realität pfeifen Männer auf die weiblichen Wünsche und die Frauen ordnen sich
ihnen unter. Gerade in der Ehe werden Regeln der Gegenseitigkeit ständig
verhöhnt. Eine gern genutzte weibliche Ausrede dazu lautet: Mein Mann verdient
ja mehr als ich, deshalb bleib ich zu Hause bei den Kindern, wir
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