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Miles Flint 02 - Die Lautlosen

Miles Flint 02 - Die Lautlosen

Titel: Miles Flint 02 - Die Lautlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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gearbeitet«, antwortete Broduer.
    Growing Pits, so nannten die Einwohner von Armstrong die Gewächshäuser, die sich an der Ostseite der Kuppel drängelten.
    »Sie hat draußen gearbeitet?«, fragte DeRicci.
    »Jeden Tag«, bestätigte Broduer. »Sie war Gärtnermeisterin. Sie wusste mehr über Sauerstoffentzug und ein Sechstel Gravitation als die meisten Leute in ihrem ganzen Leben erfahren werden.«
    »Also wäre sie nie auf so eine Art gestorben«, folgerte DeRicci. »Jedenfalls nicht durch einen Unfall.«
    »Ganz richtig, Herzchen«, sagte Broduer, und DeRicci ärgerte sich noch nicht einmal über den Kosenamen. »Eve Mayoux bildet vielleicht das große Geheimnis, das sich in Ihrer Ermittlung verbirgt.«

 
24
     
    T okagawa lächle. »Jane Zweig? Von Extreme Enterprises? Die Frau, die immer darauf bedacht ist, sich mit der Presse gut zu stellen? Sie denken, die ist eine Verschwundene?«
    Oliviaris Beine schmerzten. Es fiel ihr immer schwerer, sich an die Wand zu lehnen. Sie stemmte sich vor in dem Bemühen, ihr Gleichgewicht zu wahren.
    »Ja«, sagte sie. »Ich glaube, Jane Zweig ist Frieda Tey. Sie hat die richtige Figur und ähnliche Züge, und ihre Stimme klingt passend.«
    »Das reicht nicht.« Tokagawas Lächeln verblasste, und er stand vom Schreibtisch auf. »Sie vergeuden meine Zeit.«
    »Nein, das tue ich nicht«, widersprach Oliviari. »Ich hatte fünf verschiedene Verabredungen mit Zweig. Sie hat jedes Mal abgesagt.«
    »Vermutlich wollte sie keinen Kopfgeldjäger in ihrem Büro haben«, sagte Tokagawa.
    »Ich habe ihr meinen echten Namen nicht genannt. Ich hatte glaubhafte Gründe, sie treffen zu wollen. Keiner hat zum Erfolg geführt. Der Marathon war meine Ausweichmöglichkeit.«
    »Ausweichmöglichkeit für was?« Er verschränkte die Arme vor der Brust. Bisher hatte er sich nicht vom Schreibtisch entfernt.
    »Es gibt ein paar Dinge, die ich brauche, um zu beweisen, dass sie Frieda Tey ist. Genau die Dinge, die Sie bereits erwähnt haben: Fingerabdrücke, Netzhautscans, DNA, soweit sie die Erlaubnis erteilt. Ich dachte mir, ich wäre imstande, wenigstens einen dieser Beweise zu sichern, wenn ich ihr nur Auge in Auge gegenüberstehen würde.«
    Tokagawa runzelte die Stirn. »Sie denken, die Frau war eine Verschwundene, und Sie wollten sie einfach nach ihrer DNA fragen? Keine Verschwundene hätte Ihnen die gegeben.«
    Oliviari spürte, wie die Spannung in ihren Schultern zunahm. Warum hatte Tokagawa die Vergangenheitsform benutzt? Das kam ihr merkwürdig vor.
    »Natürlich nicht«, erwiderte Oliviari; »aber Fingerabdrucke sind nicht schwer zu bekommen. Und die Verweigerung in nur einem dieser drei Punkte hätte mich dem Beweis, dass sie eine Verschwundene ist, einen Schritt näher gebracht.«
    »Jeder könnte das verweigern. Alle Leute, die die Gesetze kennen, würden Sie zurückweisen. Ich würde Sie zurückweisen.«
    Oliviari lächelte, und sie achtete darauf, dass es ein kaltes Lächeln war. »Vielleicht sind Sie ja auch ein Verschwundener, Dr. Tokagawa.«
    Er erwiderte ihr Lächeln nicht. »Ist das die Art, wie Leute Ihres Schlages ihre Arbeit tun? Indem Sie unschuldige Menschen mit falschen Verdächtigungen belästigen?«
    Oliviari schüttelte den Kopf. »Ich bin Frieda Teys Spur jahrelang gefolgt, und diese Spur hat zu diesem Marathon geführt. Das Virus ist der Beweis – wie ich bereits gesagt habe. Wenn Sie sich das Virus ansehen und es mit dem Tey-Virus vergleichen, das in den medizinischen Dateien abgebildet ist, werden Sie sehen, dass ich recht habe.«
    »Wie hatten Sie vor, Teys Identität nachzuweisen? Haben Sie damit gerechnet, ihre Fingerabdrücke zu bekommen?«
    Zeit, die Wahrheit zu sagen. Das war die einzige Möglichkeit, ihn dazu zu bringen, ihr zu glauben. »Ich hatte gehofft, im medizinischen Team aufgenommen zu werden. So hätte ich Zugang zu allen medizinischen Unterlagen der Teilnehmer bekommen und auf legale Weise die DNA vergleichen können.«
    »Aber den Posten habe ich Ihnen weggenommen.« Seine Brauen ruckten aufwärts, als hätten ihre Worte ihm plötzlich eine Erklärung für ihr auffälliges Verhalten geliefert.
    »Darum bin ich ins Zelt gegangen und habe angefangen, mit den Läufern zu arbeiten, die das Rennen beendet haben.«
    »Die Anzüge entgegennehmen und die Läufer untersuchen.« Tokagawa legte den Kopf schief und musterte Oliviari von der Seite. »Sie haben nicht zufällig illegal DNA-Proben genommen, Ms Oliviari, oder?«
    Oliviari würde auf keinen Fall

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