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Miles Flint 02 - Die Lautlosen

Miles Flint 02 - Die Lautlosen

Titel: Miles Flint 02 - Die Lautlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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ich.«
    Er schnappte sich ein Gebäckstück mit viel zu viel Zuckerguss und trug es Richtung Tür. Als er das tat, meldete sich DeRiccis privater Link.
    Sie reckte die Hand hoch.
    »Warten Sie«, sagte sie. »Gehen Sie noch nicht.«
    Vielleicht würde sie den Mann noch brauchen, vor allein, falls diese Nachricht von Gumiela sein sollte.
    Der Link piepte erneut, und dann lief eine Nachricht über ihre Augen, was sie erschreckte. Sie hatte gedacht, sie hätte diese Funktion deaktiviert.
     
    Noelle: Nehmen Sie sofort Kontakt auf.
    Ethan Broduer
    Gerichtsmediziner, Armstrong City Division
     
    DeRicci sah den Uniformierten an, der ihren Blick mit gerunzelter Stirn erwiderte.
    »Halten Sie den nächsten Zeugen noch ein paar Minuten draußen fest«, bat sie. »Bieten Sie ihm einen Donut an.«
    Der Uni kehrte zum Tisch zurück und schnappte sich eine Serviette. »Haben Sie was dagegen, wenn ich ein bisschen was für die Jungs mitnehme, die draußen die Stellung halten?«
    »Nur zu.« Die Botschaft wanderte erneut über ihre Augen, doch diesmal leuchteten die Worte flammend rot.
    Ethan, dieser nervtötende Hurensohn. Warum bekam ausgerechnet er ihren Fall zugeteilt?
    Der Uni nahm fünf Gebäckstücke und trug sie vor sich her, als wären sie aus Glas. Er hatte ein paar Probleme, die Tür zu öffnen, aber er schaffte es.
    DeRicci nahm einen Bissen von ihrem Gebäck, wohl wissend, dass sie vermutlich erst sehr viel später dazu kommen würde, auch den Rest davon zu essen. Dann schenkte sie sich eine Tasse Kaffee ein.
    Die Botschaft lief zum dritten Mal. Nun blinkte jeder zweite Buchstabe in einer grellen Neonfarbe. Das Ding war dazu geschaffen, ihr Kopfschmerzen zu bereiten. Wenn dieser Fall vorbei war, würde sie die Linkspezialisten der Polizei besuchen und sich erkundigen, wie sie diese Netzhautübermittlung dauerhaft ausschalten konnte.
    DeRicci stand auf und trat an den Wandschirm. Dort schob sie ihre Faust direkt in die Kontrolleinheit, sodass der Chip am Knöchel ihres Mittelfingers eine Verbindung auf der Polizeifrequenz einrichten konnte. Diese Verbindung deaktivierte automatisch den Rest des Systems und machte alle Versuche zunichte, sie zu belauschen – zumindest, wenn das andere System nicht so ausgereift war wie das der Polizei, was nicht immer der Fall war.
    In diesem Moment hatte DeRicci wirklich keinen Sinn für Nettigkeiten. Sie wollte nur, dass die Netzhautübermittlung aufhörte, und sie wusste aus leidvoller Erfahrung, dass das erst der Fall sein wände, wenn sie in direkten verbalen Kontakt zum Absender der Botschaft getreten wäre.
    Die Botschaft erschien erneut. Nun leuchteten alle Buchstaben in Neonfarbe. Und Ethans Name hüpfte auf und nieder, als wolle er einen ganz besonderen Tanz aufführen.
    »Aufhören«, murmelte DeRicci und stellte eine direkte Verbindung zum Büro der Gerichtsmedizin her.
    Ein Bild öffnete sich auf dem Wandschirm. Irgendein Lakai, die Hand an seinem Kinn, las etwas, das er nicht hätte lesen sollen. Er sah erschrocken aus, als DeRiccis Gesicht auf seinem Monitor auftauchte.
    »Holen Sie Broduer«, schnappte sie.
    Der Mann stierte sie an.
    »Sofort!«
    Nun sprang er hastig auf, und ein Krachen ertönte. Sein Stuhl war umgefallen. Er huschte aus dem Aufnahmewinkel heraus, und DeRicci blieb der Blick auf den leeren Raum.
    Nicht, dass es da viel zu sehen gegeben hätte. Ein paar Lichtposter, deren Bild sich veränderte, je nachdem, welches Konzert gerade beworben wurde. Ein Spültisch, um den sich alle möglichen Flaschen gruppierten. Ein paar altmodische Etiketten und ordentlich verpackte Bündel in durchsichtiger Hülle, die, dem Anschein nach, Kleidungsstücke enthielten.
    Dann störte etwas die Szenerie, und Broduers Gesicht nahm die Wand ein. In zweihundertfacher Vergrößerung sah er schlicht beängstigend aus. Wenn sie wollte, konnte sie in seine Poren sehen.
    »Noelle.« Sein Bariton umschmeichelte ihren Namen, und DeRicci spürte einen leichten Schauder. Die meisten Frauen in der Truppe fanden ihn attraktiv. Sie hatte keine Ahnung, warum sie es nicht tat.
    Die Botschaft lief schon wieder ab. Dieses Mal hüpften alle Buchstaben, und sie hätte geschworen, dass sie in der roten Neonfarbe ein Glitzern sehen konnte.
    »Schalten Sie die verdammte Botschaft ab.«
    »Botschaft …? Oh! Sie benutzen einen öffentlichen Link.« Er spannte seine Gesichtsmuskulatur – Falten sollten auch niemals so groß sein –, und die Botschaft erlosch.
    Ihr Auge schmerzte. DeRicci rieb es,

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