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Miles Flint 02 - Die Lautlosen

Miles Flint 02 - Die Lautlosen

Titel: Miles Flint 02 - Die Lautlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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klingt nicht gut«, kommentierte van der Ketting.
    »Ist es auch nicht. Broduer hat herausgefunden, dass unser Opfer nicht Jane Zweig ist.«
    »Natürlich ist sie das«, widersprach van der Ketting. »Wir haben den Anzug, die Startnummer und die Bilder …«
    »Was genau das ist, was sie – oder sie und ihre Freunde – oder irgendein unheimlicher Mörder – uns zukommen lassen wollten, um uns auf die falsche Spur zu bringen«, fiel ihm DeRicci ins Wort. »Aber Broduer hat die DNA untersucht, und …«
    Sie unterbrach sich. DNA. Es hatte keine DNA-Akte von Jane Zweig gegeben, und Broduer hielt das für ungewöhnlich. DeRicci hatte ihm zugestimmt, obwohl sie dergleichen schon früher erlebt hatte. Bei Verschwundenen.
    Zweig war eine Verschwundene, auch wenn sie sich ganz und gar nicht wie eine verhielt.
    »Und was?« Van der Ketting hörte sich verstimmt an. »Denken Sie, Zweig wurde entführt?«
    DeRicci blickte auf. Sie fühlte sich wie benommen. Auch an diese Möglichkeit hatte sie nicht gedacht. Sie hatte lediglich zwei Möglichkeiten in Betracht gezogen: dass Zweig Mayoux selbst umgebracht hatte oder dass Zweig in die Sache verwickelt war. Aber es gab noch mehr Alternativen. Zweig mochte, wie van der Ketting gesagt hatte, entführt worden sein, oder sie mochte ebenfalls ermordet worden sein, weil sie zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen war.
    Oder wegen ihres Verbrechens in der Vergangenheit, was immer sie auch getan haben mochte.
    »Ich weiß nicht, was passiert ist«, sagte DeRicci. »Alles, was ich weiß, ist, was Broduer mir erzählt hat, und das stellt unsere Ermittlungen komplett auf den Kopf.«
    Van der Ketting sank auf einen Stuhl. »Toll! Die ganze Arbeit, die wir bereits hinter uns haben, ist also vollkommen nutzlos gewesen.«
    »Sie ist nicht nutzlos, aber wir müssen alles noch einmal neu durchdenken. Verstehen Sie jetzt, warum ich die Befragungen habe abbrechen lassen? Sie und ich werden jetzt verdammt schnell arbeiten müssen.«
    »Woran?«, fragte van der Ketting. »Wir können nicht allein sämtliche Befragungen wiederholen.«
    Vielleicht mangelte es ihm einfach an Vorstellungsgabe. Es geschah nur selten, dass jemand mit einem Mangel an Vorstellungskraft Detective wurde, aber bisweilen kam es dennoch vor. Van der Ketting war ein kluger Kopf, doch er war es auf seine eigene Art, die Hatmanihmersteinmalgesagtwaserzutunhatmachteresbesseralsjederandere-Art.
    »Das ist richtig«, sagte DeRicci. »Wir können es nicht, und wir sollten es auch gar nicht tun. Aber wir müssen diesen Ermittlern etwas geben, womit sie arbeiten können. Wir müssen alle Aufnahmen, die Sie besorgt haben, noch einmal durchgehen, und wir müssen uns Aufnahmen von Meile Fünf und Sechs zu einem früheren Zeitpunkt im Rennen ansehen. Außerdem müssen wir überprüfen, ob die Kameras schon in Betrieb gewesen sind, bevor das Rennen begonnen hat, und ob sie etwas aufgezeichnet haben.«
    »Oh«, machte van der Ketting. »Dann brauchen wir außerdem eine Bestätigung, dass die Frau, die heute Morgen die Startnummer bekommen hat, Jane Zweig war – die echte Jane Zweig, meine ich.«
    Was ohne DNA schwer werden würde. DeRicci fragte sich, ob die Fingerabdrücke von Zweig gespeichert waren. Sie würde die Datenbanken durchforsten und sich eventuell an Coburn wenden müssen, um herauszufinden, wie bei Extreme Enterprises Wertgegenstände gesichert wurden. Vielleicht, waren dort die persönlichen Identifizierungsmerkmale von Zweig gespeichert.
    »Dafür werden wir vermutlich noch mehr Aufnahmen von ihr brauchen. Vielleicht etwas aus der Luftschleuse oder anderen Eingangsbereichen«, sagte van der Ketting derweil. »Und das wirft ein ganz neues Licht auf die Frage, wo sie während der fünfundvierzig Minuten gewesen ist, in denen sie sich nicht im Startbereich aufgehalten hat.«
    DeRicci musterte ihn nachdenklich. »Sagten Sie nicht, sie wäre aus einer der Wartungswerkstätten gekommen?«
    »Ja«, bestätigte van der Ketting.
    »Da in der Nähe sind Fahrzeuge stationiert.« DeRicci zog die Stirn in Falten. »Und es gab Fahrzeugspuren in der Nähe der Leiche.«
    »Sie denken, sie hat die Leiche in eine der Werkstätten verfrachtet, sie dann vor Rennbeginn in eines der Fahrzeuge getragen und ist zu Meile Fünf gefahren?« Van der Ketting stierte sie ungläubig an. »Hätte das nicht jemand sehen müssen?«
    »Vermutlich nicht«, antwortete DeRicci. »Erinnern Sie sich, wie gut die medizinischen Einsatzfahrzeuge vor den Augen des

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