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Miles Flint 02 - Die Lautlosen

Miles Flint 02 - Die Lautlosen

Titel: Miles Flint 02 - Die Lautlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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WSX oder einer der Wagners mindestens einmal erwähnt wurden.
    Die Dateien waren teilweise fünfzig und mehr Jahre alt.
    Und auch das überraschte Flint. Paloma hatte ihr System im Lauf ihrer Karriere mehrmals auf den neuesten Stand gebracht, aber wie es schien, hatte sie dabei lediglich das bestehende System weiter ausgebaut, sodass die Informationen zwischen alten und neuen Teilen hin- und hergeschoben worden waren, statt die wichtigen Daten vollständig in ein neues System zu übertragen und das alte zu löschen.
    Nicht, dass Informationen je vollständig zerstört werden könnten. Vielleicht war das ja der Grund dafür, warum sie so vorgegangen war. Vielleicht hatte sie gedacht, sie sollte ihr altes System behalten, verborgen unter all den Erneuerungen, sodass niemand das veraltete System nach gelöschten Informationen durchsuchen konnte.
    Aber das half ihm nun auch nicht weiter, und es gab soviel über die Wagners in ihren Dateien, dass Flint nicht einmal wusste, wo er hätte anfangen sollen. Er würde es in einer Woche nicht schaffen, das alles durchzusehen, von einer Stunde ganz zu schweigen.
    Flint öffnete einige der älteren Dateien und stellte fest, dass Paloma ihn bezüglich ihrer Geschäftsbeziehung zu WSX nicht belogen hatte. Sie stand nicht auf der Gehaltsliste der Kanzlei, schien aber praktisch jeden Auftrag übernommen zu haben, den sie einem Lokalisierungsspezialisten hatten übertragen können. Ihre ersten Berichte waren kurz und knapp gehalten: Sie notierte den Status des Verschwundenen und hielt sogar fest, ob sie WSX dazu geraten hatte, den Fall weiterzuverfolgen oder nicht.
    Wie es schien, drehten sich all die alten Fälle um Vermögensfragen: Ein Verschwundener erbte ein beträchtliches Vermögen, und Paloma untersuchte seinen Fall. Sie berechnete die Kosten für die Lokalisierung des Verschwundenen. Fielen diese Kosten höher aus als der Wert der Erbschaft, riet sie WSX, die Erbschaft in Treuhandverwaltung zu nehmen, und dann ließ sie sich den Fall alle drei Jahre zur Überprüfung erneut vorlegen.
    Auf den ersten Blick sah es aus, als hätte sie eine recht angenehme Beziehung zu der Kanzlei unterhalten. Die Anwälte lieferten ihr genug Aufträge, um sie auf einen Schlag über Jahre hinweg zu beschäftigen, und sie schienen außerdem recht gut zu bezahlen.
    Paloma hatte offenbar sehr viel Wert auf korrekte Abwicklung in Bezug auf die Zahlungen von WSX gelegt, und jede Zahlung tauchte in einer Rechnung ebenso auf wie in einer Datei, in der Zahlungseingänge festgehalten worden waren. Sie schien sich so viele Sorgen um das Geld gemacht zu haben, dass Flint sich fragte, ob sie finanzielle Probleme gehabt hatte. War das der Grund, warum sie die Aufträge übernommen hatte, die WSX ihr hatte zukommen lassen?
    Ein Lokalisierungsspezialist, der ständig knapp bei Kasse war, so hatte sie ihm wieder und wieder erklärt, schwebte stets in der Gefahr, alles zu verraten, woran er glaubte.
    Hatte sie ihm das nicht als Vorsichtsmaßnahme erzählt, sondern weil sie es selbst erlebt hatte? Hatte sie alles aufs Spiel gesetzt? Hatte sie einen hohen Preis für finanziellen Mangel bezahlt – oder jemand anderes?
    Flint lief ein Schauder über den Rücken. Er warf einen Blick auf die Uhr, die am Bildschirm aufleuchtete. Er hatte sie auf fünf Uhr dreißig gestellt, sodass er sein Büronetzwerk noch vor Wagners Ankunft wieder hochfahren konnte.
    Flint blieben noch dreißig Minuten, ehe er das System reaktivieren musste, nicht genug, um irgendwelche Antworten zu erhalten. Nach seinem Eindruck hatte ihm die Suche vor allem neue Fragen beschert, und darauf hätte er gern verzichtet.
    Flint blätterte weiter und stellte fest, dass Palomas spätere Berichte über WSX-Aufträge weniger detailliert ausgefallen waren. Ihre späteren Berichte vermerkten lediglich, ob sie es für sinnvoll gehalten hatte, einen Fall weiterzuverfolgen, und in den angehängten Rechnungen waren ihre eigenen Aufwendungen nicht vermerkt.
    Hatte sie angefangen, den Leuten in der Kanzlei zu misstrauen? Oder hatten sie gemeinsam eine Art Geheimsprache entwickelt?
    Flint erhob sich. Der Frust machte ihn nervös. Paloma hätte ihm erzählen müssen, was da vor sich ging. Er wollte es wissen, aber es gefiel ihm nicht, auf diese Weise danach graben zu müssen. Hatte sie sich wegen irgendetwas im Zusammenhang mit WSX geschämt, oder war sie schlicht der Ansicht gewesen, dass die Vergangenheit keine Auswirkungen auf die Gegenwart haben würde?
    Flint

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