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Miles Flint 02 - Die Lautlosen

Miles Flint 02 - Die Lautlosen

Titel: Miles Flint 02 - Die Lautlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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noch am Leben war?«, hakte Flint nach.
    »Er hat es versucht. Er hat eine Menge an widersprüchlichen Informationen zusammengetragen. Als mein Bruder sie bei einer Sitzung der Partner vorgelegt hat, war sogar ich davon überzeugt, dass die ganze schlimme Sache womöglich doch nichts anderes als ein schicksalhaftes Unglück gewesen ist.«
    »Was meinen Sie damit, dass sogar Sie überzeugt gewesen wären?«
    Wagner wanderte durch den Raum. Dann schlug er die Hände hinter dem Rücken übereinander wie ein Studienrat vor einer Klasse besonders schwieriger Schüler.
    »Ich habe den Fall damals verfolgt, als er erstmals bekannt geworden ist«, berichtete Wagner. »Ich war immer ein bisschen phobisch wegen des Lebens innerhalb einer Kuppel. Ich bin auf der Erde zur Schule gegangen, weil ich dachte, dort wäre die Luft besser, und habe festgestellt, dass mir das Leben dort sogar noch mehr Angst gemacht hat. Also dachte ich mir, dass ich wohl den Rest meines Lebens in einer Kuppel würde verbringen müssen, und das bedeutete, dass ich bestimmten Dingen ausgeliefert sein würde: Feuer, schlechte Luft, Krankheiten, die sich rasend schnell ausbreiten können. Was diesen Leuten widerfahren ist, war – zum Teufel, ist – mein schlimmster Albtraum, und darum habe ich den Fall verfolgt.«
    Er zupfte an seinem Kinn, und die Chips auf seinem Handrücken funkelten im Licht.
    »Und wissen Sie was? Ich bin auf den Gedanken gekommen, dass menschliches Mitgefühl jeden gezwungen hätte, diese Kuppeltore zu öffnen. Vielleicht einen Weg zu finden, um diese Leute zu einer Schiffsdekontaminationseinheit zu bringen oder eine solche Einheit zu ihnen zu holen.« Sein Blick suchte Flints Augen. »Man lässt sie nicht einfach so sterben, lässt sie nicht an ihrem eigenen Rotz ersaufen, und ganz sicher lässt man sie nicht vor den eigenen Augen auf diese Weise krepieren.«
    »Ich dachte, die Behauptung, sie hätte dabei zugesehen, sei eine Übertreibung gewesen.«
    »Sie war Wissenschaftlerin«, erklärte Wagner. »Sie hat nicht einfach dabei zugesehen. Sie hat sich Notizen gemacht. Erst das hat dazu geführt, dass sie angeklagt, und schließlich in Abwesenheit verurteilt worden ist.«
    »Sie war noch nicht verurteilt, als sie verschwunden ist?«, fragte Flint.
    »Sie war noch nicht einmal angeklagt«, sagte Wagner. »Es hat nur so ausgesehen, als würde es unweigerlich soweit kommen.«
    »Aber ihr Vater hielt sie für unschuldig.«
    Wagner nickte. »Und die Beweise, die er vorgelegt hat, haben erwiesen, dass ihre wissenschaftliche Neugier, wie ausgeprägt sie auch gewesen sein mag, irrelevant war. Es war nicht möglich, irgendetwas zu tun, vorausgesetzt, die tödliche Mutation hat unerwartet stattgefunden und die Begleitumstände – einschließlich aller Rahmenbedingungen – sind eine Kombination eingegangen, die am Ende eine Situation hat herbeiführen müssen, in der alle gestorben sind.«
    »Alle.« Flint stützte die Ellbogen auf den Schreibtisch und legte die Finger an die Schläfen. »Man sollte meinen, irgendjemand hätte überleben müssen.«
    »Das habe ich auch gesagt. Eigentlich sage ich es immer noch.« Wagner stierte Flints Stuhl an. Ein Machtkampf.
    Flint tat, als würde er es gar nicht merken.
    »Aber«, fuhr Wagner fort, »die Wissenschaftler, die Teys Vater engagiert hat, konnten auch das erklären. Sie haben gesagt, dass Erkältungsviren zwischen einem und drei Viertel der Personen infizieren, die mit ihnen in Kontakt kommen, je nach Art des Virus.«
    »Art?«, fragte Flint.
    Wagner zuckte mit den Schultern. »Ich erinnere mich nicht an die genaue Bezeichnung. Nur daran, dass das, was auf der Erde als Erkältung bezeichnet wird, von fünf verschiedenen Virengruppen ausgelöst wird, und sie infizieren alle unterschiedlich große Anteile der Bevölkerung, führen aber zu den gleichen Symptomen.«
    Flints Sicherheitsschirm meldete sich. Er hatte ihn nicht ausgeblendet, als Wagner gekommen war – ihm war keine Zeit dazu geblieben –; aber er hatte den Ton abgeschaltet, und so hatte Wagner keine Ahnung, dass sich etwas verändert hatte.
    »Teys Originalvirus hatte eine ziemlich durchschnittliche Infektionsrate«, erzählte Wagner derweil. »Ungefähr fünfzig Prozent.«
    Flint nickte und hielt den Blickkontakt zu Wagner aufrecht, überwachte dabei aber aus dem Augenwinkel heraus gleichzeitig den Monitor. Wagners Fahrerin war aus der Limousine gestiegen, stand mitten auf der Straße und musterte Flints Büro.
    »Aber jede

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