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Miles Flint 02 - Die Lautlosen

Miles Flint 02 - Die Lautlosen

Titel: Miles Flint 02 - Die Lautlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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ich mich hätte stemmen können. Alles, was ich getan habe, war, mich zu ermüden, und ich dachte, das wäre genau das, was sie wollte.«
    Dafür, dass sie so gut wie nie mit ihr gesprochen hatte, schien Swann Zweig recht gut zu kennen.
    »Ich habe eine gute Meile oder zwei gebraucht, um meinen Trott wiederzufinden. Ich schätze, jeder würde Ihnen etwas in der Art erzählen, soweit Sie die Leute dazu bringen können, darüber zu reden. Dass sie da lag, war störend, weil man durch so etwas seinen Rhythmus verliert, und beim Mondmarathon ist der noch wichtiger als bei einem normalen Marathonlauf.«
    DeRicci gab ein mitfühlendes Geräusch von sich, um Swann zum Weitersprechen zu bewegen.
    »Aber ich schätze, am Ende hat es doch nichts ausgemacht«, sagte Swann. »Weil wir alle damit klarkommen mussten, dass sie da lag – zumindest alle, die relativ weit vorn lagen.«
    DeRicci fragte sich, ob der Frau bewusst war, dass sie über einen anderen Menschen sprach.
    »Es ist logisch, dass jemand angehalten hat, der weit hinter mir lag. Er hatte so oder so keine Chance; also haben ihm ein paar Sekunden nicht viel ausgemacht.«
    DeRicci überlegte, ob Swann wusste, wer angehalten hatte, oder ob sie nur riet, dass die Person weit hinter ihr gelegen hatte.
    »Woher wissen Sie, wer angehalten hat?«, fragte DeRicci, auch um sich zu vergewissern, dass keiner ihrer Leute diese Information hatte durchsickern lassen.
    Swann zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht, wer angehalten hat. Ich habe mir nur gedacht, dass es einer der Dilettanten gewesen sein muss.«
    »Sie sagten, Sie seien in der Nähe des Felsens gestolpert.« DeRicci achtete darauf, die Schlussfolgerungen, die Swann soeben gezogen hatte, nicht zu kommentieren. »Worüber sind Sie gestolpert?«
    Swann beäugte DeRicci, als könnte sie ihre Reaktion erahnen. DeRicci hoffte, dass dem nicht so war. Zudem stellte sie fest, dass sie die Frau nach diesem Abschnitt ihres Gesprächs noch weniger mochte als zuvor.
    »Wer weiß?«, antwortete Swann. »Vielleicht ein kleiner Krater oder ein tiefer Fußabdruck. So was kann man nie sagen. Die Strecke ist so uneben.«
    »Versuchen Sie trotzdem, sich zu erinnern«, forderte DeRicci sie auf.
    Swann atmete tief durch. »Ich weiß es nicht«, sagte sie. »Ich habe nicht nach unten gesehen.«
    »Das könnte wichtig sein.« DeRicci zeigte sich beharrlich. »Sie könnten über etwas gestolpert sein, das der Mörder hinterlassen hat.«
    Erschrocken blickte Swann sie an. »Das hätte ich doch gemerkt.«
    »Sie haben gesagt, Sie hätten nicht nach unten gesehen.«
    »Alles, was nicht auf die Strecke gehört, sieht man, während man sich nähert. Darum habe ich Zweig auch gesehen. Die Unebenheiten sehen Sie nicht so genau, weil sie die gleiche Farbe haben wie der Boden; aber Sie sehen alles, was von Menschenhand stammt. Vor allem bei diesem Sonnenschein. Obwohl …«
    Sie unterbrach sich und schüttelte den Kopf.
    »Obwohl was?«, hakte DeRicci nach.
    Swann schüttelte noch immer den Kopf. »Ist nicht wichtig.«
    »Überlassen Sie das mir«, sagte DeRicci.
    »Ich kam um den Felsen herum und dachte, ich hätte eine Bewegung wahrgenommen. Ich glaube, deswegen bin ich gestolpert. Ich bin zurückgescheut, wissen Sie, so, wie man es tun würde, wenn man den Eindruck hat, jemand schleicht sich an einen heran.«
    »Und hat sich jemand an Sie herangeschlichen?«, fragte DeRicci nach.
    »Nein. Das war nur der Schatten des Felsens. Der war da ziemlich dunkel.«
    DeRicci erinnerte sich, den Schatten in den Aufnahmen gesehen zu haben, die sie sich mit van der Ketting angesehen hatte.
    »Der Schatten muss auf die Strecke gefallen sein. Ich bin sicher, das war es, was mich erschreckt hat.« Aber Swann klang nicht sicher, eher verstört. »Der Mörder kann doch nicht mehr dort gewesen sein, oder? Er hat mich doch nicht beobachtet, als ich vorbeigelaufen bin?«
    DeRicci antwortete nicht darauf. Sie sah keine Veranlassung, das Offensichtliche in Worte zu kleiden.
    »Dann hätte es mich genauso erwischen können wie Jane?« Swann nannte Zweig zum ersten Mal bei ihrem Vornamen.
    »Das bezweifle ich«, antwortete DeRicci, obwohl sie es nicht tat. Sie würde erst dann etwas darüber wissen, wenn sie herausgefunden hatte, was Zweig umgebracht hatte.
    »Was hätte er denn dort beobachten sollen?«, fragte Swann. »Es gab doch keinen Grund, noch länger dort herumzulungern.«
    Außer, das Visier endgültig zu zerstören. Andererseits lag auf der Hand, dass der

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