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Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Titel: Miles Flint 03 - Die Tödlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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sodass sie es sehen würde, wenn der letzte schicksalhafte Schlag sie traf und ihr Herz aufhörte zu schlagen.
    Die Menge teilte sich vor ihr und gab den Blick auf weitere Polizisten frei. Sie benutzten eine Art Betäubungswaffe, um die Randalierer zurückzutreiben. Sogar in dem unerträglichen Lärm konnte Anatolya das elektrische Knistern hören.
    Hinter den Beamten erkannte sie die Luftlimousine, die Collier ihr scheinbar in einem völlig anderen Leben versprochen hatte. Feigling. Mistkerl. Er war noch immer im Hafen, in Sicherheit, während ihre Leute gegen diese Menge ankämpfen mussten.
    Die hintere Tür der Limousine öffnete sich, und die Polizisten drängten Anatolya hinein. Es war kühl im Inneren, und es roch nach echtem Leder und einer Art Parfüm. Ihr Magen knurrte, ganz sein eigener Herr trotz der traumatischen Umstände.
    Ihr Polizist – er hatte sich nicht vorgestellt – hatte die Hand auf die Außenseite der Tür gelegt und wollte sie gerade zuschlagen, doch Anatolya fing sie noch rechtzeitig ab.
    »Meine Leute«, sagte sie.
    Der Mann schüttelte den Kopf und beugte sich herein. »Ich kann Sie nicht hören!«
    Er brüllte die Worte, und sie kamen ihr außergewöhnlich laut vor. Die Luftlimousine war schallisoliert. Schon jetzt war der Lärm der Menge viel schwächer geworden. Nur, was durch die offene Tür hereindrang, war noch wahrnehmbar.
    Anatolya krümmte einen Finger, um ihn aufzufordern, sich hereinzubeugen, damit sie sich verständlich machen konnte.
    »Meine Leute«, sagte sie wieder. »Wo sind sie?«
    Er schüttelte den Kopf. »Wir hatten nur Anweisung, Sie rauszuholen.«
    »Anweisung? Vom wem?«
    »Keine Ahnung. Solche Anweisungen durchlaufen viele Ebenen. Jemand von der Stadt. Ich bin sicher, mit Ihren Leuten ist alles in Ordnung.«
    Doch gleichzeitig wich er zurück, raus aus dem Wagen. Dann schlug er mit der offenen Hand auf die Haube, und die Limousine hob ab.
    »Tür schließen!«, brüllte er.
    Anatolya stemmte sich gegen die Tür, um sie offen zu halten. »Meine Leute!«, schrie sie. »Ich kann sie nicht zurücklassen!«
    Aber die Tür schloss sich unbarmherzig, und sie musste zurückweichen, um sich nicht in der Mechanik zu verfangen.
    Sie beugte sich vor und schlug gegen die undurchsichtige Plastikscheibe, die den Fahrgastraum vom Fahrerbereich trennte. Die Plastikscheibe wurde durchsichtig, offenbarte ihr jedoch keinen Fahrer.
    Anatolya fluchte und suchte nach einer Möglichkeit, das Ding aufzuhalten. Aber Technologie war nicht ihr Spezialgebiet. Sie hatte keine Ahnung, welche Chips sie entnehmen musste, um den Wagen umzuprogrammieren.
    Hey!, übermittelte sie über ihr Netz. Ich bin in der Luftlimousine. Haltet sie auf! Dann könnt ihr an Bord kommen. Haltet sie auf …!
    Du bist zu weit weg, antwortete Gianni. Wir sind …
    Die Verbindung brach ab. Anatolya wusste nicht, ob er zum Schweigen gebracht, der Link zerstört worden war oder beides. Sie versuchte erneut, ihn zu erreichen, aber sie erhielt keine Antwort mehr.
    Anatolya warf sich in die glatten Ledersitze, die Arme vor der Brust verschränkt. Zum Teufel mit diesen Leuten. Die Allianz hatte doch noch bekommen, was sie die ganze Zeit über gewollt hatte.
    Anatolya musste allein vor sie treten, ohne Unterstützung; ihre ganze Mission stand nun auf dem Spiel.
    Sie hatte verloren, ehe sie überhaupt angefangen hatte.

 
33
     
    S o sehr sie Gumiela auch den ganzen Tag über verwünscht hatte, stellte DeRicci doch fest, dass ihre Beförderung nach wie vor einige Vergünstigungen mit sich brachte.
    Auf dem Wandschirm, der sich stets öffnete, wenn ein allgemeiner Notfall im Department bekanntgegeben wurde, verfolgte sie mit starrem Blick die Krawalle und las dabei die Mitteilung am unteren Bildrand.
    Alle Junior Grade Detectives und niederen Ränge sollen sich umgehend im Hafenbüro melden. Standardbewaffnung und Schutzausrüstung werden benötigt. Alle junior Grade …
    Das war ihr Rang gewesen, ehe Gumiela sie zur stellvertretenden Leiterin gemacht hatte, auch wenn das nur wenige Leute wussten. Jede Degradierung hatte ihren Rang beschnitten, und so war sie oft im gleichen Rang wie ihre Partner gewesen, von denen die meisten frisch aus der Schule gekommen waren.
    DeRicci hatte genug Raufereien dieser Art miterlebt, um für ihr ganzes Leben bedient zu sein; mehr brauchte sie wirklich nicht, ganz besonders nicht, wenn es dabei um ein Thema ging, dass sie nicht einmal ansatzweise nachvollziehen konnte. Etae? Bis zu diesem

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