Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Titel: Miles Flint 03 - Die Tödlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
Vom Netzwerk:
welcher der jetzigen Regierung zur Macht verholfen hatte; die ganze Geschichte Etaes erschien wie eine spannende Erzählung, eingezwängt in einen sehr kurzen Zeitrahmen – Jahrzehnte anstelle von Jahrhunderten.
    Kreise hatte den Kopf ein wenig zur Seite gedreht, sodass sie den Schirm betrachten konnte, auf dem die Bilder von dem Aufruhr übertragen wurden. Alles, was sie sehen konnte, waren Köpfe, Kehrseiten, Körper und hier und da ein verlängerter Arm, der sich einen Weg durch das Gedränge mähte, ohne dass die Finger zu sehen gewesen wären.
    Kreise selbst hatte die Etaer diskreditiert sehen wollen, aber nicht so. Nicht um den Preis von Leben.
    Die Leute schrien, aber die Schreie waren kaum zu hören. Jemand hatte zu ihrer großen Erleichterung den Ton auf niedrig gestellt.
    Die Polizei von Armstrong bahnte sich einen Weg in die Mitte des Getümmels. Kreise hoffte, dass jemand sie vor dem gewarnt hatte, was sie erwartete. Anderenfalls würde die Lage wohl noch schlimmer werden.
    »Wir können sie jetzt nicht mehr treffen«, sagte Foltz.
    »Wir müssen«, gab Kreise zurück. »All dieses Sterben darf nicht umsonst gewesen sein.«
    [ABER DAS WIRD ES SEIN. GLEICH, WAS AUCH GESCHIEHT, WIR KÖNNEN DIE AUFNAHME ETAES IN DIE ALLIANZ NICHT LÄNGER BEFÜRWORTEN. JEMAND HAT DAS WIRKUNGSVOLL VEREITELT.]
    Der Botschafter hörte sich enttäuscht an, aber Kreise hatte längst gelernt, nicht zu viel in seinen Tonfall hineinzuinterpretieren. Die beiden Nyyzen, deren vereinte Geisteskräfte den dritten geschaffen hatten, gaben auch nichts preis. Sie saßen auf ihren Stühlen und blickten mit glasigen Augen stur geradeaus.
    »Ja«, sagte Restrepo, die dem Tisch den Rücken zugekehrt hatte. »Das war Orenda.«
    Kreise schüttelte den Kopf. »So etwas würde ich nie tun.«
    Sie arbeitete mit diplomatischen Mitteln. Diplomatie, die Kunst, Allianzen zu schmieden (oder aufzubrechen), ohne dass es Tote gab.
    Hatte sie diesen Fehlschlag zu verantworten?
    Sie wollte nicht einmal daran denken.
    »Sie sind diejenige, die darauf bestanden hat, dass diese Konferenz auf dem Gebiet der Allianz stattfindet«, sagte Restrepo. »Sie sind diejenige, die verhindert hat, dass sie auf der Erde abgehalten wird. Sie wussten, dass Armstrong strenge Einreisebestimmungen hat, und Ihre Leute haben sich um die Buchung des Saals ebenso gekümmert wie um die der Hotels. Haben sie etwa nicht gewusst, dass Döbryns Leute eine Einreisegenehmigung brauchen würden?«
    »Hören Sie auf, Pilar.« Uzvals Stimme erklang kräftiger als üblich. Ihre langen Finger waren wie schon bei ihrem letzten Zusammentreffen zurückgebogen. »Mit gegenseitigen Schuldzuweisungen erreichen wir gar nichts. Wir müssen einen Weg finden, um die Situation zu bereinigen. Ich glaube, unsere einzige Möglichkeit ist, uns mit den Etaern zusammenzusetzen. Anderenfalls stehen wir genauso dumm da wie die Stadt selbst.«
    »Sehen Sie das?« Restrepo streckte den Arm aus und zeigte auf einen der Schirme. »Vermutlich bringen sie gerade unschuldige Bürger von Armstrong um.«
    »Ich dachte, Sie wären auf deren Seite«, sagte Foltz.
    »Das bin ich, und sie wurden provoziert. Wir alle haben die Idonae gesehen – wirklich geschickt, Orenda. Jeder, der über einen Funken Verstand gebietet, weiß, dass der Anblick von Idonae auch den besonnensten Etaer aus dem Konzept bringen muss. Das ist fast so schlimm, als hätte man ihnen Bilder vom Tod des Märtyrerkinds vorgeführt, wie wir sie vermutlich …« Restrepo sah sich zu einem der anderen Schirme um, »… jeden Moment zu sehen bekommen werden.«
    [WIR SETZEN UNS MIT IHNEN ZUSAMMEN, ABER WIR WERDEN KEINE ERKLÄRUNG DARÜBER ABGEBEN UND DAS TREFFEN NICHT RECHTFERTIGEN. WLR WERDEN DIE PRESSE DARAN ERINNERN, DASS DIESE KONFERENZ IM VERTRAULICHEN RAHMEN HÄTTE STATTFINDEN SOLLEN, UND WIR WERDEN DEM BÜRGERMEISTER VON ARMSTRONG EINE GELDSTRAFE AUFERLEGEN, WEIL ER SICH NICHT AN DIE ABMACHUNG GEHALTEN HAT.]
    »Ich bin überzeugt, das wird alles richten«, sagte Kreise. »Der Bürgermeister hat ja schon bewiesen, wie beeinflussbar er ist.«
    Foltz warf ihr einen finsteren Blick zu. Für Sarkasmus hatte er kein Verständnis. »Wir müssen etwas tun. Wenn wir Döbryn jetzt hängen lassen, stehen wir da wie Feiglinge und dieser ganze Schrecken war umsonst.«
    »Wir sind Feiglinge«, bemerkte Restrepo.
    »Ja, das sind wir«, sagte Kreise mit einem bedeutungsvollen Blick auf Restrepo. »Aber Sie und ich, wir sprechen von unterschiedlichen Dingen. Ich denke,

Weitere Kostenlose Bücher