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Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Titel: Miles Flint 03 - Die Tödlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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nur übernommen hatte, und ihre Audio-/Videosysteme waren stets aktiviert gewesen.
    Ausgenommen waren Schlafzimmer, Badezimmer und Küche – ein Punkt, den Flint als frustrierend empfunden hatte, erlaubte er es den Lahiris doch, sich zu vertraulichen Gesprächen zurückzuziehen, was sie auch recht oft getan hatten; aber zumindest hatte er jederzeit sehen können, wer die Wohnung betreten und verlassen hatte.
    In diesen Monaten hatten die Lahiris nicht viele Besucher gehabt. Überwiegend waren diese Besucher Mitarbeiter von Pizzadiensten und dergleichen – meist Bots mit Spezialverpackungen, in denen das Essen heiß blieb – und gelegentlich irgendwelche Kollegen. Wenn einer der Lahiris Geschäftliches zu besprechen hatte, fand das stets außerhalb des Aufzeichnungsbereiches statt.
    Richter oder Dr. Lahiri nahmen dann einen Kollegen in Empfang, tauschten für einen Moment höfliche Belanglosigkeiten auch mit dem jeweils nicht betroffenen Ehegatten aus und verließen anschließend den Aufzeichnungsbereich.
    Doch eines gab Flint zu denken. Sowohl Richter Lahiri als auch Dr. Lahiri arbeiteten in Berufen, in denen Vertraulichkeit von großer Bedeutung war. Sollte einer von ihnen zu Hause berufliche Dinge besprechen wollen und konnte aus irgendeinem Grund weder Schlafzimmer noch Küche nutzen (wobei zu bedenken war, dass die Gespräche in der Küche auch im Wohnzimmer zu hören waren), so mussten sie eine Möglichkeit haben, die audiovisuellen Dienste ihres Sicherheitssystems abzuschalten – normalerweise noch vor Eintreffen ihres Gastes.
    Wäre es Flints System, er hätte einen visuellen Link auf den Korridor beibehalten, aber dieser Bereich wurde möglicherweise schon von den Systemen des Apartmentkomplexes abgedeckt. Diese Systeme würde er ebenfalls noch überprüfen müssen.
    Erst einmal würde er sich jedoch auf die Suche nach dem Ein-/Ausschalter machen – falls es denn einen gab.
    Bis er diesen Schalter gefunden hatte, hatte er sich sechs verschiedene Programmebenen ansehen müssen. Endlich hatte er die Kommandosequenzen von Richter Lahiri gefunden. Der Richter hatte die audiovisuellen Aufzeichnungen im Sicherheitssystem beinahe zwei Wochen vor Carolyns Erscheinen in der Wohnung abgeschaltet. Entweder er hatte vergessen, sie wieder einzuschalten, oder er hatte sie nicht wieder aktivieren wollen.
    Lange studierte Flint die Daten. So phobisch, wie die Lahiris in Sicherheitsfragen waren – was gut war, bedachte man, dass ihre Tochter eine Verschwundene gewesen war –, konnten sie die Aufzeichnungen unmöglich für einen so langen Zeitraum deaktiviert lassen. Irgendetwas stimmte nicht an seinen bisherigen Erkenntnissen.
    Also verfolgte Flint die Kommandocodes des Richters weiter und fand heraus, dass Richter Lahiri das System schon am nächsten Tag wieder voll aktiviert hatte. Aber die A-/V-Daten waren nie in den Archiven des Sicherheitssystems gelandet – und das kam Flint sogar noch merkwürdiger vor.
    Er brach ab, stand auf, streckte sich und fühlte, wie seine Muskeln ächzten. Er hatte sich den ganzen Tag über nicht bewegt, abgesehen von seinem Spaziergang zur Brownie Bar, und das ließ ihn sein Körper nun spüren.
    Doch während er sich ausgiebig streckte, erinnerte er sich daran, dass Sicherheitssysteme von Haus aus redundant zu arbeiten pflegten. Wenn irgendwelche Daten in einem Teil des Systems nicht ankamen, lagen sie als Backup in einem anderen Teil vor, und vielleicht gab es noch ein weiteres Backup in einer dritten Ecke.
    Flint setzte sich wieder und machte sich erneut an die Arbeit, in der Hoffnung, genau das zu finden, was er brauchte.

 
23
     
    D as Restaurant gleich vor dem Nordausgang des Hafens war alt. Anatolya Döbryn wusste nicht, ob sie je ein so altes Restaurant gesehen, geschweige denn in einem gegessen hatte.
    Die einzelnen Nischen waren mit Plastikwänden abgetrennt, die wie Holz aussehen sollten. Sie standen auf Metallfüßen, die am Boden festgenietet waren, genau wie die Nischen in kommerziellen Raumjachten. Die Sitze waren in U-Form angeordnet, wodurch die Nischen recht groß und ein wenig unbehaglich ausfielen.
    Obwohl die Nischen dazu gedacht waren, ein wenig Privatsphäre zu schaffen, drangen alle Geräusche auch nach außen. Gespräche wurden zu gedämpften Echos, die sich mit dem Klappern und Klimpern von Geschirr mischten. In der Ferne konnte Anatolya eine androgyne Stimme hören, welche die Ankunft diverser Schiffe verkündete: allgemein zugängliche Transportschiffe,

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