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Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Titel: Miles Flint 03 - Die Tödlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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die von der Erde oder dem Mars gekommen waren.
    Collier hatte neben ihr Platz genommen. Er trommelte mit den Fingern auf der falschen Holzoberfläche des Tisches. Er hatte Kaffee bestellt, ihn aber von sich geschoben, als er festgestellt hatte, dass er nicht echt war. Anatolya hatte ihn sofort konfisziert; ihr war egal, ob er echt war oder nicht, solange er nur Koffein enthielt.
    Außerdem bestellte sie ein Sandwich und einen Teller Suppe. Das Brot des Sandwichs war aus Mondmehl gebacken worden – stets daran erkennbar, wie zäh, teigig und geschmacklos das Gebäck war –, und das Fleisch war nicht echt. Dennoch gehörte dieses Sandwich zu den besten Dingen, die Anatolya seit Jahren zu essen bekommen hatte, und die Suppe, dünn wie sie war, war sogar noch besser.
    Collier sah ihr mit angewiderter Miene beim Essen zu. Vermutlich hielt er es in gewisser Weise für einen Frevel, dieses Essen zu genießen. Und vermutlich sah er darin nur ein weiteres Anzeichen dafür, dass sie es nicht wert war, ihre Leute in die Allianz zu führen.
    Ihr war es egal. Collier hatte Glück; er hatte nie gehungert, hatte nie mit schwindenden Mitteln kämpfen müssen. Vermutlich hatte er an jedem einzelnen Tag seines unbedeutenden kleinen Lebens gut und reichhaltig gegessen.
    Sollte er über sie richten, so viel er wollte, solange seine Vorurteile sich nur nicht auf seine Vorgesetzten auswirkten. Anatolya brauchte die Allianz, und sie war froh, dass sie ihr eine zweite Chance gegeben hatten.
    Es fiel ihr schwer, nicht nervös herumzuzappeln. Sie hatte das Gefühl, als würde sie schon eine Ewigkeit auf ihre Leute warten, obwohl sie wusste, dass das nicht der Fall war. Sie wollte einfach nur aus diesem Hafen raus. Sie war bereit, ihre Ansprache zu halten, Armstrong wieder zu verlassen und nach Hause zurückzukehren, wo sie das Heft in der Hand hatte.
    Während sie aß, blickte sie zu den alten Fenstern aus Ätzglas empor, die das Restaurant vom Rest des Hafens trennten. Menschen und Außerirdische der verschiedensten Spezies hielten auf den Ausgang zu. Manche unterhielten sich; andere blickten ernst drein, während sie ihr Gepäck vor sich herschoben. Wieder andere wirkten gehetzt, als wären sie stets zu spät dran und könnten die Zeit nie wieder aufholen.
    Anatolya wandte den Blick ab. Immerhin versuchte Collier nicht, sie in ein Gespräch zu verwickeln. Das hätte sie nur verärgert. Sie war nicht daran interessiert, mit unbedeutenden Beamten irgendwelche höflichen Belanglosigkeiten auszutauschen.
    Sie trank ihren Kaffee und war gerade dabei, auch seinen zu trinken, als Collier sich erhob.
    »Sie kommen«, sagte er.
    Anatolya sah sich im Restaurant um, konnte aber niemanden entdecken. Dann schaute sie auf den Korridor hinaus, sah aber noch immer nichts. Nur die immer gleichen Leute – Leute, die unterschiedliche Kleidung zu gleichartigen Mienen trugen – und die immer gleichen Außerirdischen, die auf dem Weg zum Ausgang waren.
    Collier winkte ihr zu, sie möge ebenfalls aufstehen. Offenbar war er über seinen Link darüber unterrichtet worden, dass ihre Mitarbeiter unterwegs waren.
    »Gehen wir raus, da erregen wir nicht so viel Aufsehen.« Collier presste die Faust in einen Schacht an der Seite des Tisches und führte seinen Kreditchip an den Kassenchip heran, der in das falsche Holz eingebettet war, ehe er die Hand ausstreckte, um Anatolya aufzuhelfen.
    Sie ging nicht darauf ein, sondern stand allein auf und schritt in Richtung Tür, wobei sie behutsam über das Gepäck anderer Leute hinwegstieg, das sich über den Boden verteilte, während seine Eigentümer eine rasche Mahlzeit einnahmen. Ihre Beine fühlten sich zittrig an.
    Als sie durch die Tür auf den Korridor trat, sah sie sich sofort nach ihrem Team um. Angefordert hatte sie nicht ihre Sicherheitsmannschaft (auch wenn sie sie genauso bezeichnet hatte), sondern ihre wichtigsten Berater.
    Collier hatte sich von der Tür entfernt und stand an der Wand, verschmolz beinahe mit ihr. Den Kopf nach rechts gedreht, beobachtete er die Leute, die aus dem Hauptgebäude des Hafens kamen.
    Anatolya stand direkt neben ihm, hielt die Hände vor dem Körper gefaltet und versuchte ihrerseits, mit der Wand zu verschmelzen.
    Dies war ein gefährlicher Moment. Sollte irgendjemand sie angreifen wollen, so würde es jetzt passieren. Ein Attentäter würde damit rechnen, dass sie während des Wartens weniger wachsam wäre. Die Erleichterung, die sie im Restaurant verspürt hatte, wäre ihr Feind,

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