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Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Titel: Miles Flint 03 - Die Tödlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Mitglieder ihres Teams.
    Die acht anderen warteten darauf, dass Gianni antwortete. Sie waren klug genug, nicht selbst das Wort zu ergreifen.
    »Ich lasse mich auch nicht gern wie einen Gefangenen behandeln«, sagte er. »Nicht einmal, wenn ich dabei auf unserem eigenen Schiff bin. Vielleicht sollten wir uns die ganze Sache noch einmal überlegen, Anatolya.«
    »Wir werden Protest einlegen«, erklärte sie. »Wenn wir nicht die Antwort erhalten, die wir brauchen, reisen wir ab.«
    Gianni nickte wieder, und Anatolya empfand ein beinahe unwiderstehliches Bedürfnis zu lächeln. Sie wussten beide, dass sie sich eine Konferenz mit der Allianz nicht einfach entgehen lassen würden, nicht jetzt, nicht nachdem sie bereits die Demütigung dieser Warterei über sich hatten ergehen lassen.
    Aber sie würden dennoch offiziell Protest einlegen, würden dennoch zusehen, wie Collier – und jeder, der mit ihm verlinkt war – sich wand.
    Collier räusperte sich. »Ihr Wagen wartet am Südausgang. Ich denke, wir sollten uns auf den Weg machen.«
    Gianni sah ihn nicht einmal an. Stattdessen ruhte sein Blick auf Anatolya, als warte er darauf, dass sie entschied, ob sie tatsächlich in die Stadt Armstrong einreisen wollte.
    Anatolya dehnte das Schweigen noch einige Sekunden lang aus. Um sie herum erklangen Unterhaltungen in Dutzenden verschiedener Sprachen. Sie sah niemanden, der ihr bekannt gewesen wäre, und niemand schien sich für sie oder ihre Leute zu interessieren.
    Collier verlagerte sein Gewicht von einem Fuß auf den anderen. Er wand sich schon jetzt, und Anatolya genoss es. Endlich drehte sie sich zu ihm um und nahm dabei eine Haltung ein, als wäre er ein Diener, der ihre Aufmerksamkeit kaum verdient hatte.
    »Ist dieser Wagen groß genug für mich und meine ganze Mannschaft?«
    Collier blickte zu den zehn Personen auf – Anatolya, Gianni und der Rest des Teams – und schien ihre Größe zu taxieren. Also spielte Collier ebenfalls seine Spielchen. Er war nur nicht so gut darin wie sie.
    »Ja«, antwortete er.
    »Wunderbar«, sagte Anatolya. »Ich nehme an, wir werden eine bewaffnete Eskorte bekommen, korrekt?«
    Nun sah er vollends verschreckt aus. »So arbeiten wir hier in Armstrong nicht.«
    Sie erstarrte. »Meinen Leuten ist es nicht gestattet, Waffen zu tragen. Wenn irgendetwas schiefgeht, können wir uns nicht verteidigen.«
    »Es wird nichts schiefgehen«, entgegnete Collier.
    Anatolya schluckte einen Fluch hinunter. Auf Etae galten solche Phrasen als böses Omen.
    Aber sie wies ihn nicht zurecht. Stattdessen gab sie ihren Leuten ein stummes Signal – eine knappe Bewegung der Hand, die von Collier abgewandt war –, um ihnen zu sagen, dass sie auf alles vorbereitet sein sollten.
    Auf absolut alles.

 
24
     
    F lint brauchte beinahe vier Stunden, um zu finden, was er suchte. Vergraben in redundanten Systemen, tief in den Code eingebettet, fand er endlich die Videoaufnahme der vergangenen zwei Wochen.
    Die Audioaufzeichnung war noch tiefer verbuddelt. Ganz gleich, wie sehr er auch suchte, er konnte sie nicht finden.
    Aber die Videoaufzeichnung begann einen Tag, nachdem Richter Lahiri die Aufweichungen deaktiviert hatte, und endete sechs Tage bevor Flint die Daten heruntergeladen hatte. Dann brach die Aufzeichnung abrupt ab, aber nicht, weil jemand sie manipuliert hätte. Jemand hatte das Programm zerstört, das die redundanten Daten erzeugte – vermutlich hatte er die meisten anderen Dateien ebenfalls zerstört oder zumindest jede logische Verknüpfung beeinträchtigt, die es Flint erlaubt hätte, sie zu finden.
    In diesem Moment ließ Flint den Atem ausströmen, von dem er noch nicht einmal gewusst hatte, dass er ihn angehalten hatte. Er hatte schon befürchtet, sein Download wäre unvollständig oder die Polizei würde ihn überwachen. Stattdessen erkannte er nun, dass jemand am System der Lahiris herumgepfuscht hatte – vermutlich derselbe Jemand, der sie umgebracht hatte.
    Flint musste die Datei reparieren, musste Links und Code hinzufügen, ehe sie auf seinen Rechnern laufen konnte. Zuerst isolierte er die Datei aus dem Download von den Lahiris. Das Letzte, was er wollte, war, irgendein Überwachungsprogramm im System der Lahiris darauf aufmerksam zu machen, dass noch eine letzte Videodatei existierte.
    Dann nahm er die isolierte Datei, kopierte sie und lud die Kopie auf einen anderen Rechner, der nicht mit dem Netzwerk verbunden war, das derzeit die Informationen aus dem System der Lahiris

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